Kulturelle Bildung - Aktuelle Lage und Entwicklungspotenziale aus Perspektive der Akteur*innen Kultureller Bildung in der Europäischen Metropolregion Nürnberg

Eine explorative qualitative Studie am Modellstandort Stadt und Region Coburg während der COVID-19 Pandemie

Artikel-Metadaten

von Nadja Hamani, Michael Heinrich, Monika Schnabel

Erscheinungsjahr: 2023

Peer Reviewed

Abstract

Kulturelle Bildung – ein Containerbegriff, welcher mit verschiedensten Merkmalen assoziiert ist. Wie verstehen lokale Akteur*innen Kulturelle Bildung, und wie kann dies zur Begriffsschärfung bezüglich der Strukturen, Angebote, Dimensionen und Wirkung Kultureller Bildung beitragen?
Für eine erste Annäherung an diese Frage wurden 34 Akteur*innen aus verschiedenen Sektoren Kultureller Bildung aus der Region und Stadt Coburg in leitfadengestützten Expert*inneninterviews befragt und die Interviews mittels qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse geben einen Überblick über die Perspektive lokaler Akteur*innen auf die aktuelle Lage Kultureller Bildung in der Stadt und Region Coburg (Oberfranken), auf Wirkpotenziale sowie Vernetzungs- und Förderbedarfe. Der besondere Zeitpunkt der Erhebung (August – Dezember 2020) ermöglicht darüber hinaus Einblicke in die Kulturelle Bildung während der COVID-19 Pandemie, beschreibt diesbezügliche Veränderungen und hinterfragt diese kritisch.  Darüber hinaus setzt die differenziert kategorisierende Analyse von Begriffsverständnissen, Strukturen und Dimensionen aus der Perspektive lokaler Akteur*innen Impulse für zukünftige, auch konturiert quantifizierende Forschung im Feld der Kulturellen Bildung. 

Einleitung / Theoretischer Hintergrund

Um eine flächendeckende und zunehmende Professionalisierung, Qualitätssicherung und Evidenz im Bereich der Kulturellen Bildung (KB) zu ermöglichen, ist eine vielseitige Forschung in diesem Feld unerlässlich (Bundesministerium für Bildung und Forschung - BMBF 2022a). Die Wichtigkeit von Erhebungen wird nicht nur in Fachkreisen, sondern auch auf institutioneller und politischer Ebene zunehmend deutlich. So ermöglichen unter anderem Einrichtungen wie das Zentrum für Kulturforschung, das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und das Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung die Förderung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und die Vernetzung von Forschenden im Bereich der KB (BMBF 2022a; Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung 2022; Zentrum für Kulturforschung 2022). Trotz dieser Bemühungen ist der Forschungsstand immer noch lückenhaft. Dies betrifft verlässliche Daten bezüglich der Operationalisierung des Begriffs  und der Nutzung Kultureller Bildungsangebote (Czerwonka et al. 2021:16; Reinwand-Weiss 2013/2012) ebenso wie regionalspezifische Forschung und Differenzierung, bspw. hinsichtlich lokal umgesetzter KB, Angebots- und Vernetzungsstrukturen, Strategien und Bedarfe. Insbesondere zur Erweiterung des ortsspezifischen Wissensstands eignet sich die direkte Befragung von Akteur*innen der KB. Sie können als Expert*innen mit ihrem professionellen, reflexiven und detaillierten Spezialwissen (Niederberger/Wassermann 2015:16) nicht nur aktuelle Einblicke in das Feld und in zentrale Entwicklungen und Trends geben, sondern gestalten mit ihren Perspektiven und Angeboten auch selbst aktiv das Feld der KB. In der vorliegenden Studie werden deshalb Akteur*innen aus verschiedensten Sektoren der KB zu den oben genannten Aspekten befragt. Dabei wird deren Perspektive auf die Definition und die Bandbreite der KB, ihre Bedeutung und Wertigkeit sowie auf Entwicklungsbedarfe und -potenziale von Angeboten der KB eruiert. Abschließend werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund bestehender Literatur diskutiert und Implikationen für die Praxis reflektiert.

Schwerpunkte dieser Forschung sind das Begriffsverständnis von KB, die Bedeutung von KB für Individuen und Gesellschaft, die Zusammenarbeit von Akteur*innen der KB mit weiteren Einrichtungen und Institutionen, die Erreichbarkeitvon Zielgruppen sowie durch SARS-CoV-2 induzierte Veränderungen der KB. Nachdem die Befragung nach der ersten bzw. zu Beginn der zweiten Welle der COVID-19 Pandemie in Deutschland durchgeführt wurde (August – Dezember 2020; (Schilling et al. 2022:4) gibt sie einen Einblick in das Feld der KB zu Beginn der Pandemie.

Die Stichprobe setzt sich aus Akteur*innen der KB in der Region und Stadt Coburg (Oberfranken) zusammen. Als Mittelstadt mit bedeutender Geschichte, welche alle Sparten der Kultur abbildet, können die Region und Stadt Coburg modellhaft für viele Gebietskörperschaften der Europäischen Metropolregion Nürnberg (EMN) und auch darüber hinaus stehen. Damit spiegelt die Studie nicht nur aktuelle Lage und Verständnis der KB innerhalb der Region und Stadt Coburg, sondern trägt auch grundlegend zu einem besseren Verständnis lokal gewachsener Charakteristika von KB bei. Darüber hinaus setzt die Studie mit ihrer differenziert kategorisierenden Definitions-, Struktur- und Dimensionsanalyse wertvolle Impulse für zukünftige, auch konturiert quantifizierende Forschung im Feld der KB.

Begriffsverständnis Kulturelle Bildung (KB)

Um das Forschungsfeld „Kulturelle Bildung“ genauer zu bestimmen, politische Aussagekraft zu generieren (Weiß 2017:14) sowie konkrete Ziele, Handlungs- und Qualitätsempfehlungen zu entwickeln, ist eine konturierte Definition des Begriffs sinnvoll. Durch das sehr breite und vielfältige Feld stellt sich eine trennscharfe Abgrenzung gegenüber anderen Bereichen jedoch als schwierig dar (Andabak et al. 2020:4). Ebenso schwierig ist eine operativ hilfreiche Kategorisierung innerhalb des Feldes, da die einzelnen Sparten beziehungsweise Disziplinen sich stark überlappen. Gabriele Weiß beschreibt KB treffend als Containerbegriff, welcher mit vielen verschiedenen Merkmalen assoziiert und dadurch schwer zu konkretisieren ist (Weiß 2017:14). Auch Max Fuchs beschreibt die Komplexität des Begriffs KB, welcher Teil einer großen Begriffsfamilie ist (Fuchs 2023). Zudem wird KB innerhalb einzelner Professionen häufig unterschiedlich verstanden (Wolf 2017). Eine einheitliche Definition des Begriffs ist bisher noch nicht abschließend erfolgt. Auch wichtige Institutionen im Bereich der KB - wie die Bundeszentrale für politische Bildung (BZgA), die Deutsche UNESCO-Kommission oder die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) - setzten unterschiedliche Schwerpunkte im Begriffsverständnis. So definiert die BZgA KB als Teil der allgemeinen Bildung und Fähigkeit zur erfolgreichen kulturellen Teilhabe (Emert 2009). Die Deutsche UNSESCO-Kommission erweitert dieses Verständnis um die Komponenten des kulturellen Erbes und der kulturellen Identität (Deutsche UNESCO-Kommission 2022). Die BKJ hingegen sieht KB mehr als ausdrucksstarke, spielerische und künstlerische Methode zur Unterstützung der Persönlichkeitsbildung und Stärkung der Selbstwirksamkeit von Kindern und Jugendlichen (BKJ 2020). Die unterschiedliche Schwerpunktsetzung bezüglich des Verständnisses von KB sollte jedoch nicht von einer konturierten Bestimmung des Begriffs abhalten. Denn nur mit Hilfe einer konkreten Definition können die Wirksamkeit und die Qualität von Angeboten der KB evaluiert und belegt und dadurch politische Aussagekraft unterstützt werden. Eine Reduktion des Begriffs auf einzelne Aspekte ist dabei allerdings zu vermeiden (Weiß 2017:16).

Bedeutung und Wirkungsweisen von KB auf gesellschaftlicher und individueller Ebene

Die Wichtigkeit und Bedeutung von KB im modernen Zeitalter wächst stetig (Stiftung Mercator 2020:8). Das zeigt sich unter anderem an einem gestiegenen gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Interesse sowie durch die stetige methodische Weiterentwicklung dieses Feldes (Scheunpflug et al. 2022). Dies ist wenig verwunderlich angesichts zahlreicher gesellschaftlicher Herausforderungen: Der demographische Wandel, Migrationsbewegungen, eine zunehmende soziale Ungleichheit, der Klimawandel, Kriege (auch innerhalb Europas) und das Risiko globaler Pandemien prägen den Alltag der Bevölkerung und bedrohen die Gesellschaft in ihrem Zusammenhalt. Es besteht ein breiter Konsens darüber, dass KB dieser Tendenz entgegenwirken kann, denn sie stärkt und festigt gesellschaftliche Kohäsion (BMBF 2022b). Zudem fördere sie Diskursfähigkeit, Toleranz und einen respektvollen Umgang (BKJ 2022; Deutsche UNESCO-Kommission 2022). Auch auf individueller Ebene werden der KB positive Wirkungen zugeschrieben. Neben der Persönlichkeits- und Identitätsbildung fördere sie auch kulturelle und gesellschaftliche Partizipation. Zudem erfolge eine Stärkung von Selbstwirksamkeit, Kreativität und persönlichen Interessen, und die Auseinandersetzung mit historischem Wissen sowie die Rezeption von Kultur und Kunst werde ermöglicht (ebd.; BMBF 2022b). Auch der Wirtschaftssektor kann von Angeboten Kultureller Bildung profitieren. Diese können kreative Denkprozesse und somit wirtschaftliche Innovation anregen und eine höhere Leistungsfähigkeit fördern (Arbeitskreis Kulturelle Bildung (AKB) 2022; Emert 2009). Der AKB unterstützt deshalb bei der Weitergabe kultureller Kompetenzen an Führungskräfte in der Wirtschaft und betreut seit 2004 ein studienbegleitendes Curriculum zur Förderung kultureller Kompetenz für zukünftige Führungskräfte (AKB 2022).

Aktuell liegen noch wenige wissenschaftliche Erkenntnisse über das psychologische und soziale Wirkpotenzial konkreter Angebote der KB vor. Auch fehlt bislang eine Systematik, nach der Wirkpotenziale gegliedert werden könnten, um diese künftig auch quantitativ beforschen zu können. Interessant ist daher die Perspektive von Akteur*innen der KB auf die Wirkungsweisen und Entwicklungspotenziale von KB in der Region und Stadt Coburg.

Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen und Institutionen

Die Kooperation zwischen Akteur*innen, Einrichtungen und Institutionen wird einhellig als wichtige Voraussetzung für die vollumfängliche Entfaltung des positiven Wirkpotenzials von KB beschrieben. Die kollaborative Zusammenarbeit erweitert Teilhabechancen, fördert Bildungsgerechtigkeit und ermöglicht einen multiprofessionellen sowie sozialraum- und lebensweltorientierten Ansatz. Zielgruppen können besser erreicht und informelle sowie non-formale Bildungsprozesse gestärkt werden (Hübner/Kelb 2018:9; Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012:175 ff.; Kelb 2020:16 ff.). Durch die Kooperation verschiedener Akteur*innen ergeben sich zudem vielfältigere Gestaltungsmöglichkeiten von Angeboten der KB. Diese erweiterten Netzwerke können zu einer Steigerung der Angebotsqualität beitragen und eine konstruktive Reaktion auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen erleichtern (Kelb 2020:18).

Die Zusammenarbeit im Bereich der KB wird allerdings teilweise auch als herausfordernd wahrgenommen. Problematisch sind beispielsweise eine fehlende oder unklare Aufteilung von Rollen und Verantwortlichkeiten sowie Probleme bei der Anerkennung der jeweils anderen Profession (Hohmaier/Speck 2017). Insgesamt liegen aber in der Vernetzungsdichte und -qualität hohe Synergiepotenziale. Ob und wie lokale Strukturen diese Potenziale nutzen, ist bislang unzureichend reflektiert und daher Gegenstand der vorliegenden Untersuchung am Beispiel von Stadt und Region Coburg. Diese praxisnahe empirische Evidenz ist notwendig, um mögliche Maßnahmen zur (politischen) Unterstützung ableiten zu können.

Angebotsstruktur und Erreichbarkeit von Zielgruppen

Auch ein Blick auf Angebotsstrukturen und die Erreichbarkeit von Zielgruppen kultureller Bildungsangebote ist informativ und wichtig, denn nur durch die aktive Nutzung und Rezeption der Angebote können positive Effekte überhaupt eintreten. Viele Formate der KB richten sich an Kinder und Jugendliche, grundsätzlich können aber Personen jeden Alters Adressat*innen von Angeboten der KB sein (Emert 2009). Aktuelle Tendenzen zeigen, dass Einrichtungen ihre Zielgruppen zunehmend erweitern und somit das Zusammentreffen unterschiedlicher sozialer und kultureller Milieus fördern (Eickhoff 2010). In der Praxis werden allerdings einige Personengruppen deutlich besser erreicht als andere. Kinder und Jugendliche aus benachteiligten Gruppen haben beispielweise oft einen schlechteren Zugang zu Angeboten der KB (Range 2014). Aber auch ältere Menschen werden bisher nicht selbstverständlich als Zielgruppe berücksichtigt (Ross et al. 2019:28). Insbesondere während der COVID-19 Pandemie wurden der Zugang zu KB-Angeboten deutlich erschwert und die Erreichbarkeit bestimmter Zielgruppen besonders eingeschränkt (Liebau 2020:1). Um das Angebotsportfolio und Strategien zur Erreichung verschiedener Zielgruppen sowie diesbezügliche Entwicklungsbedarfe in der Region und Stadt Coburg zu eruieren, wurden die befragten Akteur*innen dazu interviewt.

Trends und Auswirkungen von COVID-19 auf die KB

Während der COVID-19 Pandemie haben sich die öffentliche Aufmerksamkeit und politische Priorität vor allem auf die existentielle Aufrechterhaltung von Gesundheits- und Grundversorgung ausgerichtet. Jedoch sind besonders in Krisenzeiten Formate zur Förderung der Reflexion aktueller Herausforderungen, der Entwicklung und Festigung eigener Standpunkte, des Umgangs mit Ambivalenzen und Unsicherheiten sowie der aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft wichtig. Hier kann die KB einen zentralen Beitrag leisten (BKJ 2021:2; Reinwand-Weiss 2022).

Viele Träge*innen und Akteur*innen der KB waren beziehungsweise sind als Folge der Maßnahmen zur Eindämmung  von COVID-19 in ihrer Existenz bedroht (BKJ 2021: 3; Rat für Kulturelle Bildung e. V 2020:5). Dennoch birgt die Pandemie auch Chancen für die KB. Sie ermöglicht - wie es Olaf-Axel Burow treffend beschreibt - die Möglichkeit, KB neu zu denken (Burow 2021), treibt Digitalisierung voran und unterstützt die Entwicklung neuer Formen kultureller Bildungsangebote (Fuchs 2020; Eckart Liebau 2020:1). Digitale Angebote können solche in Präsenz allerdings nicht vollständig ersetzen, denn kollektives ästhetisches Erleben in unmittelbarer Begegnung ist für viele Menschen ein elementares Bedürfnis (Rat für Kulturelle Bildung e. V 2020, S. 4; Otte et al. 2022). Die Teilhabe an verleiblichter (=embodied) sozialer Kommunikation, die die physikalischen Räume öffentlicher Begegnungs- und Diskurszonen sinnvoll füllt – oder sogar erst konstituiert –, bleibt essenziell. Aufgrund der immensen Auswirkungen der COVID-Pandemie auf die KB interessiert im Rahmen dieser Studie, inwiefern die befragten Akteur*innen von COVID-induzierten Veränderungen betroffen waren.

Methodik

Nachdem der Forschungsstand – wie in der Einführung bereits beschrieben  –  noch lückenhaft ist und der Schwerpunkt der Befragung auf den subjektiven Ansichten von Akteur*innen der Kulturellen Bildung liegt, eignet sich ein qualitatives Studiendesign (Misoch 2019). Die Erhebung wurde im Rahmen eines explorativen Mixed-Methods Design durchgeführt, um Hypothesen und Kategorien für eine angeschlossene quantitative Überprüfung zu generieren (Weiß, Schnabel, Heinrich in Vorbereitung). Hierfür wurden Expert*inneninterviews unter der Berücksichtigung eines semi-strukturierten Leitfadens geführt. Der Leitfaden wurde auf Grundlage bereits bestehender Literatur in Kombination mit vorhandenem Erfahrungswissen (aus einer heterogen aus Wissenschaft und Praxis besetzten, beratenden Arbeitsgruppe) entwickelt. Die Stichprobe der vorliegenden Studie setzt sich aus 34 Expert*innen aus dem Feld der KB zusammen. Diese waren Vertreter*innen aus den Bereichen Hochkultur (2) und Gesundheit und Soziales (4) sowie Mitarbeitende staatlicher und nicht-staatlicher Einrichtungen zur unterrichtsbasierten Wissensvermittlung und Ausbildung (8), von Museen (4), Kommunen und öffentlicher Verwaltung (6), aus Wirtschaft (2), Vereins- (3) und Bibliothekswesen (1), Kirche (2) und Medien (2). Bei zwei Interviews war zusätzlich jeweils eine angestellte Fachkraft aus der operativen Ebene mit anwesend. Das Sample wurde im Rahmen eines erweiterten Arbeitskreises relevanter Akteur*innen vor Ort identifiziert und möglichst heterogen (operative und leitende Positionen) gewählt. Angefragt wurden zunächst 41 Vertreter*innen.

Die Erhebung erfolgte innerhalb des Zeitraumes August 2020 bis Dezember 2020 paritätisch durch drei Interviewer*innen (Autor*innen: MH, MS; Studentischer Mitarbeitender (SMA) DT). Der Großteil der Interviews erfolgte in Präsenz. Aufgrund steigender Fallzahlen mit Start der 2. Welle der COVID-19-Pandemie wurden zwei Interviews auf die Videokonferenzplattform Zoom verlegt. Alle Interviews wurden mittels Audioaufnahme aufgezeichnet.

Nach Beendigung der Erhebungsphase wurden die Interviews unter Berücksichtigung der einfachen Transkriptionsregeln von Thorsten Drehsing und Thorsten Pehl (2018:17–25)  transkribiert und dabei in Anlehnung an Alexia Meyermann und Maike Porzelt anonymisiert (2014) (SMA LR, LK).  Die inhaltliche Auswertung und Analyse erfolgte angelehnt an die qualitative Inhaltsanalyse nach Philipp Mayring (2015). Auf Grundlage der zusammenfassenden Inhaltsanalyse wurden zunächst aus 15% des Interviewmaterials induktiv Unterkategorien (UK) gebildet. Diese wurden anschließend unter Oberkategorien (OK) zusammengefasst. Das Kategoriensystem wurde im Sinne der Regelgeleitetheit in einen Kodierleitfaden (KL) überführt, in dem UK randscharf definiert, durch Ankerbeispiele verdeutlicht und mit Hilfe von Kodierregeln konkretisiert und abgegrenzt wurden (siehe Anhang 1; Autor*innen MH, MS; SMA LR, LK). Anhand des KL wurde das gesamte Interviewmaterial strukturierend kodiert und dabei geringfügige Modifizierungen des KL vorgenommen (SMA JW, JL unter Anleitung der Autor*innen MH, MS). Alle relevanten Aussagen konnten somit in einem zyklischen Vorgehen einer UK eindeutig zugeordnet werden. Traten mehrere Inhaltsaspekte innerhalb eines nicht ohne Kontextverlust in weitere Kodiereinheiten zerlegbaren Sinnabschnitts auf (z.B. durch Aufzählungen), wurde in diesen Ausnahmefällen die gesamte Einheit mehrfach kodiert.  Zur erleichternden Inhaltsübersicht wurden innerhalb der UK alle Aussagen thematisch gruppiert und auf zentrale Inhaltsaspekte (ZI) verdichtet (Autorin: NH). Um eine zusätzliche Quantifizierung der Daten zu ermöglichen, wurde die Anzahl der zugeordneten Kodiereinheiten pro ZI in einer Übersicht festgehalten (siehe Anhang 2). Dadurch kann die Wichtigkeit bestimmter Inhaltsaspekte verdeutlich werden (Vogl 2017:292). Zur Interpretation der erhobenen Daten wurde dann das analysierte Interviewmaterial in Bezug zur Literatur gesetzt sowie auffallende Ergebnisse hervorgehoben und diskutiert. Weiterhin entstand ein Fragebogen zur quantifizierenden Analyse der Bedeutungsdimensionen, des Verständnisses sowie lokaler Strukturen von KB, der Ausgangspunkt für die zweite Teilstudie – „KB in der EMN: Quantitative Erhebung zum Verständnis, zur Bedeutung, zu Potenzialen und zu Bedarfen KB in der EMN“ – bildet (Katharina Weiß, Monika Schnabel, Michael Heinrich in Vorbereitung); (Fragebogen siehe Anhang 3).

Ergebnisse 

In der Auswertung des Interviewmaterials wurden insgesamt 36 UK und 8 OK identifiziert. In den 36 UK traten jeweils zwischen einem und elf ZI auf. In dieser Publikation werden die im Hinblick auf die Forschungsschwerpunkte wichtigsten Ergebnisse, geordnet nach identifizierten OK, beschrieben:

  1. Verständnis von KB
  2. Bedeutung und Wertigkeit von KB
  3. Akteur*innen und Institution: Selbstbeschreibung
  4. Akteur*innen und Institution: Angebote
  5. Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen und Institutionen
  6. Zielgruppen
  7. Coronainduzierte Veränderungen
  8. Erfolgsmodelle und Perspektiven

Für einen detaillierten und vertiefenden Einblick findet sich am Ende der Studie die Übersicht mit allen Kategorien und ZI. Dort ist zudem nach jedem ZI die Anzahl der jeweils zugeordneten Zitate notiert sowie ein Beispielzitat hinterlegt (Anhang 2).

1. Verständnis Kultureller Bildung

Um das Verständnis der Interviewpartner*innen von KB zu eruieren, wurden diese um eine für sie passenden Definition des Begriffes gebeten. Die unterschiedlichen Auffassungen ließen sich insgesamt zehn ZI zuordnen (In Klammern Anzahl der codierten Texteinheiten: mehrere Texteinheiten können aus demselben Interview stammen):

  • KB als vielfältige Bildung und Allgemeinbildung (12)
  • KB als Methode, Kultur und Wissen zu vermitteln, zu erlangen, zu erweitern, zu erfahren und zu interpretieren (9)
  • KB als Ort von Reflexion und Rezeption (9)
  • KB als Horizonterweiterung und Persönlichkeitsentwicklung (6)
  • KB als pädagogisches Mittel und Aufgabe der Kinder- und Jugendarbeit (5)
  • KB als Lebensfundament und Lebensaufgabe (4)
  • KB als Ort der Begegnung (4)
  • KB als Form der Kommunikation und des Ausdrucks (3)
  • KB als Ort von Ästhetik (2)
  • KB als nicht explizit definierbar (3) 

Bezüglich einer möglichen Abgrenzung KB von Kultur, beschrieben einige Befragte Kultur als umfassender und weniger zielgerichtet als KB:

„Na ja Kultur ist der größere Begriff und also der weit gestecktere Begriff, KB kann Kultur ja nur zum Teil abbilden würde ich sagen.“ (AO19:123f.)

Häufig wurde erklärt, dass eine Abgrenzung beider Begrifflichkeiten nicht beziehungsweise kaum möglich sei. Auch eine Abgrenzung von Bildung und KB war gemäß mehrerer Interviewpartner*innen schwierig, da die Begriffe fließende Grenzen hätten. Weitere Akteur*innen beschrieben Bildung als reinen Erwerb und die Verarbeitung von Wissen, wohingegen KB umfassender sei und auch Transfer und Reflexionsleistung beinhalte:

„Okay, also Bildung ist natürlich für mich, ist der Erwerb von Wissen und der Umgang mit dem Wissen und die KB ist nochmal vielleicht […] nochmal ein Stückle mehr drauf ja.“ (AL21:100-105)

Andere Befragte sahen Bildung wiederum als einen Überbegriff von KB.

2. Bedeutung und Wirkungsweisen von KB

Insgesamt wurden verschiedenste Themenfelder und Angebote der KB als elementar betitelt (siehe Anhang 2, Punkt 2.3). Diese hätten verschiedenste positive Bedeutungen und Wirkungsweisen in Bezug auf den Einzelnen sowie für die Gesamtgesellschaft. Auf individueller Ebene steigere KB die Identifikation mit dem Umfeld, die Reflexion der unmittelbaren Lebenswelt, der Gesellschaft, der eigenen Person, der Kultur sowie deren   Werte. Des Weiteren stärke sie Selbstbewusstsein und Lebensorientierung und fördere Kultur und Menschlichkeit. Sie gebe Raum zum Experimentieren und sei Ort für persönlichen Ausdruck, Ausgleich und Freiraum. Besonders häufig genannt wurden auch positive Auswirkungen auf die Persönlichkeitsentwicklung, die Empathie- und Konfliktfähigkeit, die Toleranz sowie die Offenheit für Dialoge und Interkulturalität.

In Bezug auf die Gesamtgesellschaft fördere KB Beziehungen und Begegnungen mit „dem Fremden/der Andersartigkeit“. Dadurch ermögliche sie den Abbau von Ängsten, unterstützte politische und gesellschaftliche Partizipation und stärkte Demokratie. KB stärke die Gesellschaft in ihrem Fortschritt, ihren Werten, ihrer Lebendigkeit und ihrem Zusammenhalt. Letztendlich sei sie nicht nur Spiegel gesellschaftsrelevanter Themen, sondern essenziell für den Erhalt, die Weiterentwicklung und die Reflexion von Werten und gesellschaftlichen Umgangsformen.

3. Akteur*innen und Institution: Selbstbeschreibung

Die Aufgaben- und Handlungsfelder der befragten Personen und ihrer Institutionen waren sehr vielfältig. Sie reichten von Angeboten im Bereich Kinder- und Jugendarbeit, Hochschule, Integration, Theater, Sprache, Literatur, Musik, Museum und Gesundheitsförderung bis hin zur Koordination, Organisation und Vernetzung zur Ermöglichung KB. Die Finanzierung erfolgte heterogen, teilweise über erhobene Gebühren und Werbeeinnahmen, hauptsächlich jedoch über staatliche und nichtstaatliche Zuschüsse, Fördermittel, Spenden und Sponsoren. Das professionelle Selbstverständnis beschrieben die befragten Akteur*innen unterschiedlich, etwa als transzendent, zielgruppenorientiert, niedrigschwellig, partizipatorisch, demokratisch, moralisch oder auch emanzipatorisch. Zur Umsetzung angestrebter Ziele wurde die wichtige Rolle von festangestellten Mitarbeitenden, Lehr- und Honorarkräften, Ehrenamtlichen und aller weiteren im Bereich KB aktiven Personen betont.       

Häufig wurden Hindernisse bei der Erfüllung des eigenen Auftrags angegeben: Insgesamt 50-mal wurde ein Mangel von personellen, zeitlichen, finanziellen und/oder örtlichen Ressourcen geäußert. Als weiteres Problem beschrieben die Befragten einen hohen Organisationsaufwand in Folge eines starren, von Bürokratie und Formalitäten geprägten Systems. Außerdem wurden fehlende (politische) Unterstützung, unklare Zuständigkeiten, fehlende Wertschätzung und Anerkennung sowie eine teils mangelnde Fachexpertise von Akteur*innen als große Herausforderungen angeführt. Als wichtige Bedarfe benannten die Befragten mehr Nachhaltigkeit, Vernetzung sowie Modernisierung im Bereich der KB.

4. Akteur*innen und Institution: Angebote

Neben musischen, künstlerischen und literarisch-kommunikativen Formaten wurden verschiedenste Ausstellungen, Workshops, Projekte und Veranstaltungen im Bereich KB angeboten. Zudem brachten die Befragten KB in die außerschulische Kinder- und Jugendarbeit, in die Schulen und in die Hochschule und ermöglichten breit gefächerte Angebote einschließlich digitaler Formate, auch mit dem Schwerpunkt Partizipation, Zielgruppenorientierung, Integration und Aufklärung. Veranstaltungsorte waren Museen, Jugend- und Kulturzentren, Alten- und Pflegeeinrichtungen, Gemeindehäuser, Theater sowie öffentliche und historische Räume. Als Qualitätsmerkmale guter Angebote wurden deren Niedrigschwelligkeit und Zielgruppenorientierung betont. Hochwertige Angebote erzeugten zudem positive Resonanz, Motivation, und verschiedene Emotionen wie Interesse und Neugierde. Auch die Ermöglichung von Dialog, Diskussion, Reflexion und Ehrlichkeit sowie von Beziehung, Gemeinschaft und „echten“ Begegnung wurden als Merkmale qualitätvoller Angebote genannt. Als weitere Eigenschaften wurden die Ermöglichung von sinnlichen und mehrdimensionalen Erfahrungen sowie die Bereitstellung von Artefakten und Originalen angeführt.

Eruierte Bedarfe bezüglich eigener Angebote waren eine größere Nachhaltigkeit, die Entwicklung und Anwendung neuer Problemlösestrategien sowie das Bedürfnis nach mehr Austausch, Vernetzung und Wertschätzung. Auch der Wunsch nach mehr Offenheit sowie einem größeren Bekanntheitsgrad wurde geäußert. Einige Befragte kritisierten erneut den Mangel von Zeit und Personal sowie „das starre System“, die Digitalisierung, häufig wechselnde Lehrpläne sowie eine unzureichende Barrierefreiheit.

5. Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen/Institutionen

Um Förder- und Vernetzungsbedarfe weiter zu konkretisieren und lokale Strukturen zu erforschen, wurden die Interviewpartner*innen bezüglich ihrer Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen und Institutionen befragt. Kooperationspartner*innen waren Kindergärten, Schulen, Institutionen der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit, die Hochschule, die Volkshochschule, Museen, Theater, Musikeinrichtungen, Kirchen, die Bibliothek, bestimmte Personen und Geschäfte, Einrichtungen für spezifische Personengruppen, die Presse, Krankenkassen, Sponsoren, Stiftungen und Vereine, Institutionen der sozialen Arbeit, verschiedene Ämter und Kommunen, das Bundesland Bayern sowie Institutionen aus Politik und Wirtschaft. Die kooperativen Formate kamen unter anderem durch Vernetzungsplattformen, Austauschtreffen, Kulturstammtische, Arbeitskreise, Newsletter und die Hilfe von Kooperationsbeauftragten zustande. Insgesamt nannten die Befragten verschiedenste Mehrwerte von Kooperationen wie die Förderung von Integration und Interkulturalität, die Ermöglichung von Kontakt zu schwer erreichbaren Zielgruppen, die personelle und finanzielle Entlastung, die Schaffung von Inspiration und neuen Erfahrungen, die Förderung von Reflexion und sozialer Intelligenz bei Zielgruppen und Akteur*innen, eine höhere Fachlichkeit sowie eine gesteigerte Öffentlichkeitswirksamkeit und Popularität von Institutionen.

Bezüglich der Zufriedenheit mit bestehenden Kooperationen wurde einerseits ein zufriedenstellender Status Quo geäußert.  Andererseits wurden einige Probleme in der Zusammenarbeit und Verbesserungspotenziale deutlich. Als Schwierigkeiten konnten insbesondere unterschiedliche Interessen und Bedürfnisse von kooperierenden Akteur*innen (22), fehlende finanzielle, zeitliche, personale und räumliche Ressourcen (61), ein starres, aufwendiges System (21), gegenseitige Abhängigkeiten (15), ein Mangel von Anerkennung der KB und von Fachexpertise einzelner Partner*innen (6) identifiziert werden. Im schulischen Kontext wurde festgestellt, dass die Zusammenarbeit auf Grund mangelnder Disziplin von Schüler*innen und fehlender Überschneidungen von Lehrinhalten (10) sich mühsam gestaltet. Verbesserungsbedarfe bestanden bezüglich einer gelingenderen Kommunikation (7) sowie in Bezug auf eine kontinuierlichere, bessere oder auch andere Vernetzung bzw. mehr Unterstützung bei Kooperationen (58). Die Befragten äußerten, dass hierfür unter anderem mehr Vernetzungsarbeit, die Schaffung neuer institutioneller Strukturen sowie die Unterstützung durch übergeordnete Instanzen sinnvoll sei:

„[...] also da muss eine übergeordnete Instanz, da muss die Politik das wollen und die Stadt. Und der Landkreis.“ (EO05:313-314)

Als wichtige Komponenten gelingender Kooperationen wurden auch engagierte Akteur*innen, der persönliche Kontakt zu Partner*innen, Offenheit und Begeisterungsfähigkeit sowie die Einbindung von konkreten Akteur*innen angeführt.  

6. Zielgruppen

Um Handlungsbedarfe zu erkennen, wurden die Interviewpartner*innen hinsichtlich der Erreichbarkeit ihrer Zielgruppen sowie bezüglich dynamischer Veränderungen des Nachfrageverhaltens befragt. Adressat*innen der interviewten Institutionen waren Kinder und Jugendliche in KITA, Kindergarten und Schule, Studierende, junge Menschen außerhalb von Schule und Studium, Eltern und Familien, Menschen mittleren Alters, ältere Erwachsene/Senior*innen, Menschen mit Migrationshintergrund, schwer zu erreichende Zielgruppen,  spezifische Berufsgruppen, Menschen mit bestimmten Interessen (z.B. Theater), die breite Öffentlichkeit sowie Kommunen, Städte und Unternehmen.

Insgesamt wurde deutlich, dass das Nachfrageverhalten stark von Trends, Idolen und wichtigen Bezugspersonen abhing. Zudem beeinflussten die moderne Technik, die Eigenmotivation, persönliche Interessen, bisherige Berührungspunkten mit Angeboten der KB sowie der Lehrplan das Nachfrageverhalten. Bezüglich der Nachfrage junger Menschen wurden divergierende Aussagen getätigt (Nachfrage gestiegen vs. gesunken). Einigkeit gab es bezüglich der schweren Erreichbarkeit junger Menschen. Gründe hierfür seien unter anderem mangelnde/unpassende Werbung, fehlende Modernität von Angeboten sowie eine mangelnde Vernetzung. Unabhängig vom Adressat*innenalter äußerten sehr viele Befragte den Wunsch, ihre Zielgruppen besser zu erreichen. Dabei wurden begrenzte Räumlichkeiten, Zeitmangel sowie geringe finanzielle Mittel der Adressat*innen als große Herausforderung betont:

„Die kulturelle Bildung oder die Kultur ist ja schon sehr eingeschränkt, man muss einfach sagen, dass zum Beispiel viele Museen, viele wunderschöne Konzerte für Familien, die wenig Geld haben, […] kaum finanziell tragbar ist und das finde ich im Grunde genommen ganz, ganz schlimm, wenn eine Gesellschaft das nicht leistet [...]“. (IL32:107-111)

Hürden waren zudem auch infrastruktureller Natur und abhängig vom sozialen Milieu. Sozial benachteiligte Bevölkerungsgruppen, Menschen mit Migrations- und/oder Fluchthintergrund sowie Personen mit Behinderungen seien häufig schwieriger zu erreichen. Um möglichst vielen Menschen den Zugang zur KB zu ermöglichen, hoben die Befragten die Wichtigkeit einer niedrigschwelligen und zielgruppenorientierten Ausrichtung der Angebote als unerlässlich hervor. In diesem Zusammenhang wurden Kooperationen, Multiplikator*innen und eine enge persönliche Bindung zu Akteur*innen als hilfreich benannt, ebenso wie die kontinuierliche und methodisch offene Umsetzung von Formaten. Passende Werbung, attraktive Räumlichkeiten, Mehrsprachigkeit sowie eine hohe Qualität von Angeboten wurden ebenfalls als barrieresenkende Faktoren aufgeführt. Vereinfacht werde der Zugang zu Zielgruppen auch durch Praxisbezug, Präsenzangebote und (verpflichtende) Angebote an Schulen. Bestimmte Anreize wie niedrige Preise und positive Emotionen (Humor, Begeisterung, Offenheit) hälfen ebenfalls dabei, die Erreichbarkeit zu steigern.

7. Coronainduzierte Veränderungen

Der Erhebungszeitraum dieser Publikation ermöglichte die Befragung der Akteur*innen zu wahrgenommenen Auswirkungen und möglichen Folgen der COVID-19 Pandemie auf die KB. Einige Befragte passten sich erfolgreich an COVID-induzierte Veränderungen an und äußerten positive Folgen der Pandemie. So hatten einige Akteur*innen mehr Zeit und Raum für kreative Denkanstöße, die Erarbeitung und Umsetzung von digitalen Formaten sowie die Etablierung effizienterer Arbeitsweisen. Auch im soziokulturellen Kontext nahmen einige Befragten positive Auswirkungen wahr. So nähmen das Interesse an regionalen Angeboten der KB und das Bewusstsein für die eigene Umwelt zu, und die Gemeinschaftlichkeit sowie die Mensch-zu-Mensch-Begegnung erführen eine stärkere Wertschätzung. Insgesamt überwogen allerdings deutlich Aussagen bezüglich negativer Auswirkungen der Pandemie: Viele Formate der KB seien gekürzt worden oder hätten komplett abgesagt werden müssen, strenge Hygienemaßnahmen hätten einen sehr hohen Organisationsaufwand erfordert und viele Angebote hätten nur sehr schwierig oder gar nicht umgestaltet werden können. Dies bedinge negative finanzielle Folgen. Einige Befragte litten unter Existenzängsten und erlebten Gefühle wie Machtlosigkeit, Frust oder Traurigkeit. Zudem erschwere die Pandemie die Kommunikation und die Beziehungsgestaltung zwischen Akteur*innen und ihren Zielgruppen und habe Kontakt- und Strukturverluste mit sich gebracht. Insbesondere das Fehlen der persönlichen Vermittlung und des direkten Austausches sowie Hürden und Probleme bei digitalen Formaten wurden als sehr einschneidend wahrgenommen:

„[…] wir hatten im Sommer ein Festival gehabt […], es ist rein digital abgelaufen. Habe dann aber festgestellt, das will ich nicht. […] auf Dauer hat man dann gemerkt, das hat so viele Grenzen und Hürden, das ist so ein Aufwand. Ne entweder ich mache es gut oder ich mache es gar nicht.“ (CO02:40-44)

Um mit den Herausforderungen der Pandemie umzugehen, erläuterten die Interviewpartner*innen verschiedene Bewältigungsstrategien. So hälfen die Entwicklung (kreativer) COVID-konformer Formate, die Einführung von Onlineangeboten und die Nutzung von technischen Geräten zur Aufrechterhaltung von Angeboten und Kontakt. Auch eine strukturierte Organisation sowie engagierte Akteur*innen, Kooperationen und gegenseitiges Entgegenkommen zwischen Zielgruppe und Institutionen wurden als unterstützend wahrgenommen.

Erfolgsmodelle und Perspektiven

Um erfolgreiche Angebote der KB zu identifizieren, wurden die Interviewpartner*innen nach Best-Practice-Beispielen in der Stadt und Region Coburg gefragt. Als Vorzeigebeispiel erwähnten die Interviewpartner*innen unterschiedlichste Formate der KB (siehe Anhang 2, Punkt 8.1). Besonders hervorgehoben wurde der KS:COB (Kultur- und Schulservice Coburg), ein Vernetzungs- und Kulturservice für Kitas und Schulen der Bildungsregion Coburg. Der KS:COB fördert KB, stellt eine Projektdatenbank mit verschiedenen Künstler*innen und Kulturschaffenden in der Region zur Verfügung und ermöglicht finanzielle Förderung (Bildungsregion Coburg, o.J.). Bezüglich KB in der Schule wünschten sich die Befragten allerdings mehr Ressourcen sowie eine Verankerung der KB im Lehrplan. Um KB auch außerhalb der Schule weiterzuentwickeln und erfolgreicher zu gestalten, wurde mehrfach die Wichtigkeit einer Förderung von finanziellen, personellen, zeitlichen und infrastrukturellen Ressourcen angeführt. Auch die Stärkung von Partizipation, Niedrigschwelligkeit, Offenheit und Zielgruppenorientierung wurde erneut geäußert. Einige Befragte erläuterten zudem die Wichtigkeit einer modernen und nachhaltigen Ausrichtung von Angeboten sowie von mehr Engagement und Eigeninitiative seitens der Akteur*innen und Rezipient*innen. Viele Interviewpartner*innen wünschten sich außerdem mehr institutionsübergreifende Zusammenarbeit sowie einen besseren Austausch und Zusammenhalt untereinander. Auch der Wunsch nach einer Koordinierungs- und Organisationsstelle sowie nach einem regionalen Netzwerk KB wurde erneut deutlich. Coburg als „Vorbildstadt“ könne dann sein Potenzial vollends auszuschöpfen:

„Na vielleicht dass Coburg irgendwann mal, dass andere Städte auch in Deutschland sagen, ach guck mal an dein Coburg, da ist der Kunstverein vernetzt mit der Band-Szene […] mit irgendwelchen Hip Hop Künstlern oder Metal-Bands und da gibt’s ne Ausstellung dazu […]. Dass man eben sagt, guck an dein Coburg, das ist wirklich kulturell auch ein Vorbild für andere Städte.“ (KO41:417-422)

Methodenkritik und Limitationen

Um den Gütekriterien qualitativer Forschung zu entsprechen, wurde ein streng regelgeleitetes und transparentes Vorgehen eingehalten. Alle wichtigen Arbeitsschritte wurden dokumentiert (Mayring 2002:145), in der Arbeitsgruppe sowie einem erweiterten Arbeitskreis diskutiert und laufend reflektiert. Um Intersubjektivität zu ermöglichen, wurde induktiv ein KL mit eindeutigen Kodierregeln aufgestellt.  Anhand dessen wurden sechs ausgewählte Interviews unabhängig von zwei Personen (JW, JL) kodiert und Abweichungen diskutiert, um den KL zu schärfen und die Intercoderreliabilität zu steigern. Limitationen ergeben sich bezüglich der Aussagekraft der Anzahl der Codes, da die ZI inhaltlich unterschiedlich weit gefasst wurden.

Außerdem spiegelt die Analyse die aktuelle Lage und das Verständnis von KB am Erhebungsort. Daraus ergeben sich wertvolle Hinweise auf potenzielle grundsätzliche Dimensionen und Strukturen in Bezug auf die Erfassung auch lokal gewachsener KB-Landschaften; dennoch kann deren ortsunabhängige Gültigkeit nicht vorausgesetzt werden und die identifizierten, KB beschreibenden Parameter bedürfen weiterer Validierung in überregionalen Stichproben. Letztendlich legt dieser Artikel seinen Fokus auf eben diese zentralen Merkmale der KB zur Vorbereitung weiterführender, quantifizierender Forschung. Lokal angepasste Handlungsempfehlungen wären anhand des reichhaltigen Interviewmaterials als weiterführender Schritt möglich, entsprechen aber nicht dem Ziel der Erhebung.

Diskussion 

Begriffsverständnis KB

Mit Hilfe der vorliegenden Studie wurden verschiedene praxisnahe Perspektiven auf den Containerbegriff KB (Weiß 2017:14) eruiert. Kongruent zur Literatur zeigte sich ein heterogenes Begriffsverständnis mit zum Teil fließenden Grenzen zwischen KB, Bildung und Kultur (Andabak et al. 2020:4; Wolf 2017). Auf Grundlage der erhobenen Ergebnisse konnte ein Frage- und Antwortkatalog zur konturierten Definition und Abgrenzung KB entwickelt werden (siehe Anhang 3 Punkt 6). Auch weil Containerbegriffe in politischen Debatten zunächst eine hohe Zustimmung erhalten, die Umsetzung konkreter Schritte jedoch aufgrund der offenen Inhalte häufig aus bleibt, ist diese Konturierung ein wichtiger Schritt (Weiß 2017:14; Beck 1997).

Bedeutung und Wirkungsweisen von KB auf gesellschaftlicher und individueller Ebene

Der aktuelle Forschungsstand gibt viele Hinweise darauf, dass KB verschiedenste Ressourcen stärkt und im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen existentiell ist (AKB 2022, BKJ 2022, BMBF 2022b, Deutsche UNESCO Kommission 2022, Emert 2009). Die Ergebnisse der Interviews bestätigten diese Potenziale auch als Erfahrungswerte lokaler KB-Akteure und ermöglichten zudem einen Einblick in psychologische und soziale Wirkpotenziale konkreter Angebote. Auf Grundlage der Literatur und der generierten Ergebnisse konnte eine erste Annäherung bezüglich möglicher Kategorien und Dimensionen erfolgen, nach der Wirkpotenziale KB gegliedert und quantitativ genauer beforscht werden können (siehe Anhang3 Punkt 2).

Zusammenarbeit mit anderen Akteur*innen und Institutionen

Die analysierte Literatur und die Ergebnisse der Befragungen verdeutlichen die Wichtigkeit und positiven Effekte von Kooperationen (Hübner/Kelb 2018:9; Autorengruppe Bildungsberichterstattung 2012:175 ff.; Kelb 2020:16 ff.). Insbesondere zeigten sich lokale Synergieeffekte bezüglich einer besseren Ziel- und Zielgruppenerreichung, wie auch institutionsbezogene Mehrwerte, beispielsweise personelle und finanzielle Entlastung. Allerdings wurde gleichzeitig ein erheblicher Mangel von finanziellen, zeitlichen, personalen und räumlichen Ressourcen (61) geäußert. Auch der Wunsch nach einer kontinuierlicheren oder auch anderen Vernetzung bzw. mehr Unterstützung bei Kooperationen (58) – beispielsweise durch eine Koordinierungs- und Organisationsstelle – wurde deutlich. 2021 schlug die Kulturabteilung der Stadt Coburg vor, als Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung, Institutionen und Akteur*innen zu agieren (Förtschbeck 2021:17). Die Umsetzung, strategische Aufgabenfelder sowie Auswirkungen solcher Koordinationsstellen auf die regionale Zusammenarbeit KB sollten begleitend evaluiert werden, um sowohl lokalspezifische wie auch grundlegende Erfolgsfaktoren und Optimierungspotenziale zentraler KB-Koordination frühzeitig festzustellen.

Zudem wurde der Bedarf einer strukturellen Verankerung KB (z.B. auch im Lehrplan) sowie einer Verwirklichung langfristiger, auch sektorenübergreifender Kooperationen deutlich. Eine beständige Zusammenarbeit erweitert nicht nur das Verständnis für zielgruppenspezifische Anforderungen und unterschiedliche Arbeitsweisen, sondern erhöht auch die positiven Effekte von Kooperationen (Hohmaier/Speck 2017).

Angebotsstruktur und Erreichbarkeit von Zielgruppen

Insgesamt waren die Angebote in der Stadt und Region Coburg sehr breit gefächert und unterschieden sich vor allem hinsichtlich ihrer inhaltlichen Schwerpunkte, ihrer Vermittlungsformate sowie bezüglich der Veranstaltungsorte. Die Analyse der Ergebnisse erlaubte eine mögliche Kategorisierung und Operationalisierung von Angeboten der KB. Diese  wurde in dem Fragebogen der sich angeschlossenen quantitativen Teilstudie angewandt (siehe Anhang 3 Punkt 4.1 & 4.2). Zielgruppen wurden am häufigsten betreffend ihres Alters, ihrer Tätigkeit sowie bezüglich ihres sozialen Hintergrunds beschrieben. Auf Grundlage dieser Beschreibung konnte ebenfalls eine mögliche Strukturierung von Zielgruppen entwickelt werden (siehe Anhang 3 Punkt 3.2).

Als Indikator qualitativ hochwertiger Formate wurde eine niedrigschwellige und zielgruppenorientierte Ausrichtung hervorgehoben, welche beispielsweise durch gute örtliche Erreichbarkeit, Modernität von Angeboten sowie durch passende Werbung (z.B. an Schulen) umgesetzt wurde. Grundsätzlich sind bildungs- und kulturbenachteiligte Personen allerdings häufig schwieriger zu erreichen (Glaser 2012:7; Range 2014; Förtschbeck 2021:20). Nicht zuletzt deshalb sollte der häufig geäußerte Wunsch nach mehr Integration, Niedrigschwelligkeit, Offenheit, Zielgruppenorientierung und Partizipation in der Gestaltung und Umsetzung von Formaten KB mit konkreten Maßnahmen und Ressourcen hinterlegt werden, denn restringierende Faktoren sind auch hier häufig Personal und Zeit:

„[…] das ist manchmal halt einfach für eine Person einfach viel, […], also mit meiner 38 Stunden Woche, die im Vertrag steht, komme ich nicht hin, also das ist utopisch.“ (AL23:18-21)

Trends und Auswirkungen von COVID-19 auf die KB

Trotz einiger positiver Auswirkungen der COVID-19 Pandemie – wie der Etablierung digitaler Formate – zeigten sich negative Folgen, etwa eine Verschärfung sozialer Ungleichheit (Fuchs 2020; BKJ 2021:2) und eine existentielle Bedrohung von Kulturschaffenden (BKJ 2021:S. 3; Rat für Kulturelle Bildung e. V 2020:5) auch auf lokaler Ebene (siehe Anhang 2 Punkt 7.1). Viele Angebote KB mussten gekürzt oder abgesagt werden (38) und der hohe Organisationsaufwand zur Einhaltung von Hygienevorschriften belastete zeitliche und personelle Ressourcen zusätzlich (35). Auch Kontakt und Strukturverluste sowie eine beeinträchtigte Kommunikations- und Beziehungsgestaltung (41) waren von den Befragten häufig genannte Folgen. Auch die lokalen Akteur*innen beobachteten mit Fortschreiten der Pandemie eine zunehmende Sehnsucht nach Gemeinschaft (Liebau 2020: 2; Rat für Kulturelle Bildung e. V 2020:4; Gunnar Otte et al. 2022). Ein für die kognitive, emotionale und ganzheitliche Persönlichkeitsentwicklung von Menschen unverzichtbarer Einflusskorridor zahlreicher Formen von KB ist schließlich die Teilhabe an verleiblichter sozialer Kommunikation. Der Verzicht, den die Corona-Pandemie bedingte, zeigte bedenkliche Folgen in Form physischer und psychischer gesundheitlicher Defizite. Diese sind gerade bei Kindern und Jugendlichen gravierend, da sie Entscheidungskorridore einengen und die Bildungsbiografie sowie körperliche und geistige Entwicklung unumkehrbar beeinflussen können (Heinrich/Kohls, zur Publikation eingereicht:2 ff.) Digitale Formate sind zwar eine sinnvolle Ergänzung, können Angebote in Präsenz aber nicht ersetzten:

„Und keine Technik und keine Software, die Menschen sind nicht zu ersetzen, […] durch keine Audioguides, durch keine Medienstationen und Apps und sonst wie […]. Die Menschen brauchen Menschen, um mitzufühlen, um sich zu freuen, um Dimensionen einfach zu erfassen, also das ist nicht zu ersetzen.“ (EO05:153-158)

Zusammenfassend ermöglichen die erhobenen Ergebnisse das kritische Hinterfragen aktueller Trends – wie die Zunahme digitaler Angebote – und fördern ein allgemein besseres Verständnis der Lage KB.

Fazit 

Um eine weitere Professionalisierung voranzutreiben und politische Aussagekraft zu stärken, sollte die Forschung und Evidenzbasierung in der KB auch zukünftig gefördert und eine konturierte Definition der KB weiterhin angestrebt werden. Für ein besseres Verständnis von KB sowie zur Erhebung von Handlungsbedarfen ist die Kategorienbildung und Operationalisierung bezüglich Wirkungsweisen, Angeboten, Vernetzungsstrukturen und Zielgruppen ungemein wichtig und sollte in weiterer Forschung vertieft werden. Dadurch könnten perspektivisch mit geringerem Aufwand Erhebungen zur Lage der KB durchgeführt, lokale Strukturen, Besonderheiten und Handlungsbedarfe erfasst sowie regionale und überregionale Vergleiche gezogen werden. Dies würde nicht nur Verbesserungspotenziale aufzeigen, sondern auch die Wirksamkeitsforschung unterstützen.

Um KB zukünftig auch auf breiter Ebene zugänglicher zu gestalten, scheint eine zielgruppenorientierte, niedrigschwellige, partizipative, integrative, offene, nachhaltige und moderne Ausrichtung erfolgversprechend. Die hierfür notwendigen Ressourcen sollten durch einen politischen Rahmen unterstützt und mit Hilfe von institutionellen Strukturen gestärkt werden. Dabei ist auch eine strukturelle Verankerung KB, beispielsweise im Rahmen von Lehrplänen, außerordentlich sinnvoll und wünschenswert, um heranwachsende Zielgruppen überhaupt erst mit Praktiken der KB vertraut zu machen und diese Praktiken nachhaltig zu implementieren. KB ist und bleibt eine essenzielle Ressource, welche gerade auch in herausfordernden Zeiten politische und gesellschaftliche Partizipation fördert, Demokratie stärkt und die Gesellschaft in ihrem Kern zusammenhält. Ein Leben ohne KB wäre folgenschwer:

„Na ja, also was fehlen würde, das wäre schlichtweg und einfach der Kitt, der halt die Gesellschaft zusammenhält, [...]. Dann bleiben am Schluss ein paar Roboter übrig, die halt einfach mechanistisch ihrer Arbeitstätigkeit nachgehen […] also der Mörtel wäre weg und dann würde alles wie so ein Sandhaufen dann in sich zusammenfallen.“ (GL26:202-219)

Anmerkung: Die im Text benannten Anhänge 1 - 3 sind hier nachzulesen (PDF - 3,2 MB).

Verwendete Literatur

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Anmerkungen

Dank gilt:

  • Den studentischen Mitarbeitenden, die bei der Erhebung bzw. Auswertung unterstützt haben: Lena Kaufmann, Josefina Lehner, Lena Rothenhäusler, Daniel Tauer, Johannes Wagner
  • Christina Röhrich für ausgiebige methodische Beratung und ihre Unterstützung bei der Erstellung des Interviewleitfadens
  • Für kollegialen Austausch, Diskussion und Reflexion: Prof. Björn Bicker, Prof. Dr. Hellen Gross, Prof. Dr. Niko Kohls, Katharina Weiß sowie dem Arbeitskreis Kulturelle Bildung, insbesondere Hanna Latuske, Dr. Kerstin Lindenlaub, Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit und Prof. Dr. Andrea Schmelz.

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Nadja Hamani, Michael Heinrich, Monika Schnabel (2023): Kulturelle Bildung - Aktuelle Lage und Entwicklungspotenziale aus Perspektive der Akteur*innen Kultureller Bildung in der Europäischen Metropolregion Nürnberg . In: KULTURELLE BILDUNG ONLINE: https://kubi-online.de/index.php/artikel/kulturelle-bildung-aktuelle-lage-entwicklungspotenziale-aus-perspektive-akteur-innen (letzter Zugriff am 16.07.2024).

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