Themenfeld:

Theorie- und Praxisentwicklungen

202 Beiträge im Themenfeld

Von Jan Niggemann (2023)

The State of Culture. Ist Kulturelle Bildung klassistisch? Eine kleine Übung in »negativer Befähigung«

Aus Perspektive der Cultural Studies wird das Konzept Kulturelle Bildung als Widerspruch in sich hinterfragt: Ist Kulturelle Bildung nur eine freundliche Geste, mit der die Unterordnung marginalisierter Gruppen erzwungen wird? Entlang der erkenntnisleitenden Bedeutung von Affekten untersucht der Autor, wie eine klassismuskritische Perspektive in der Kulturellen Bildung einer Pädagogik der Befriedung sozialer Konflikte zuarbeiten kann.

Von Vincenzo Bua (2023)

Das Malspiel als inklusiv-künstlerischer Spielraum

Im Malspiel nach Arno Stern wird weder eine Darstellung, Interpretation noch das Kommentieren oder Beurteilen der Bilder von Kindern in den Vordergrund gestellt. Bei diesem Prozess lernen Kinder, einen Zugang zu ihrer Kreativität zu finden und ihre eigene Spur auszudrücken. Der Ausdruck der eigenen Malspur geschieht dabei unabhängig von Kompetenz- und Leistungsorientierung sowie gesellschaftlicher Zuschreibung.

Von Jürgen Oberschmidt (2023)

Musik aus dem Stegreif schaffen: Muss man zum Komponieren immer vom Pferd steigen?

Im Rahmen dieses pointierten Beitrags soll gezeigt werden, wie historische Vorstellungen zum musikalischen Lernen von einem selbsterlebten, reproduzierenden Normalfall geprägt werden, der sich zudem trefflich in die normierenden Sanktionen formaler Lernprozesse in der heutigen allgemeinbildenden Schule pressen lässt.

Von Christopher Wallbaum (2023)

Dritte Räume oder Musikpraxen erfahren und vergleichen. Eine glokal kulturreflexive Prozess-Produkt-Didaktik

Das praxistheoretisch fundierte Modell „Musikpraxen erfahren und vergleichen“ (Mev) stellt eine Lösungsmöglichkeit für grundsätzliche Probleme Interkultureller Musikpädagogik (IMP) dar, die so oder ähnlich in vielen Feldern Kultureller Bildung erscheinen. Der Begriff des Dritten Raumes nach Homi K. Bhabha im Titel signalisiert, dass und wie Mev die kulturelle Dimension von Musik und Pädagogik reflektiert und einwebt.

Von Kerstin Hübner (2023)

Kulturelle Bildung: Was war? Was ist? Kommt was?

Diese Studie gibt auf 45 Seiten einen Überblick über die Diskurse zur Kulturellen Bildung der letzten zehn Jahre auf der Wissensplattform kubi-online. Nachgezeichnet werden Entwicklungslinien zu Themen wie Teilhabe, Digitalität sowie Diversität. Darüber hinaus wird aufgezeigt, in welcher Form und mit welchen Grenzen sich kubi-online als Akteurin in den Diskurs einbringt und zum Wissenstransfer beiträgt.

Von Katharina Witte (2023)

Improvisation als Zugang zu ästhetisch-künstlerischer Praxis in inklusiven und teilhabeorientierten Handlungsfeldern

Inwieweit ist die Improvisation ein angemessenes Konstrukt, um die Anforderungen im Umgang mit Unvorhergesehenem in verschiedenen Alltagssituationen des sonderpädagogischen (Schul-)Alltags zu beschreiben und daraus in der ästhetisch-künstlerischen Praxis Handlungskompetenz zu entwickeln? Anhand von Beispielen wird die Bedeutung improvisatorischen Handelns in heterogenen Gruppen aufgezeigt.

Von Michael Mienert (2023)

Begegnungen mit dem Fremden – Improvisationstheater mit Studierenden

Improtheater ist mehr als ein bloßes Erfinden von Szenen: Es kann buchstäblich einen Spiel-Raum bieten, der in der theatralen Auseinandersetzung mit sozialen Phänomenen Erkenntnis und Diskussion ermöglicht. Der Artikel stellt theoretische Grundlagen und Erfahrungen in der Arbeit an Improtheater mit Studierenden vor.

Von Ursula Jenni (2023)

Theaterpädagogik und Klassismus. Möglichkeitsräume für diverse Horizonte schaffen

Mit welchen Parametern können theaterpädagogische Projekte in der Kulturellen Bildung klassistischer Diskriminierung begegnen? Unter Bezugnahme auf die performative Wende im Verständnis von Rezeption und aus einer praxeologischen Perspektive werden Strategien für eine klassismus-sensible theaterpädagogische Projektentwicklung vorgestellt.

Von Betina Aumair (2023)

Schreibpädagogik und Klassismus – Schreiben und Erzählen als widerständige Praxis

Der Artikel stellt biografisches Schreiben und Erzählen als Selbstermächtigungspraxis einer klassismuskritischen Pädagogik vor. Entlang der Zusammenhänge von Klassenherkunft und -positionierung mit Erinnerung, Sprache und Selbstwirksamkeit gibt die Autorin Einblicke in ihre eigene Herangehensweise und stellt u.a. Schreib- & Erzählübungen vor.

Von Josephine Findeisen, Angela Dreßler (2023)

Klassismus als Gegenstand künstlerischer Praxis: „Dance is a weapon in class struggle”. Interview

Welches Potenzial haben Tanz und Körper gegen klassistische Einschreibungen? Angela Dreßler, büro eta boeklund, spricht mit der Tänzerin und Choreographin Josephine Findeisen über künstlerische Praxis als (Selbst-)Bildungsprozess und Raum für Selbstermächtigung rund um klassistische Themen.