Themenfeld:

Theorie- und Praxisentwicklungen

203 Beiträge im Themenfeld

Von Kaspar Maase (2024)

„Ist das Kunst, oder ...?" - Ästhetisierung des Alltags in historischer Perspektive

Debatten darüber, was warum die Bezeichnung Kunst verdient, bringen wenig für Kulturelle Bildung. Dieser Aufsatz schlägt vor, im Anschluss an Forschungen zur Ästhetisierung des Alltags über ästhetisches Erleben zu reden. Vielfältiges ästhetisches Erleben ist heute, so die These, ab der frühen Kindheit etwas Gewöhnliches, gesucht mittels verbreiteter, inzwischen selbstverständlicher Praktiken.

Von Christine Kramer (2024 / 2023)

Teilhabe in der Kultur der Digitalität – Kinderarmut und die Chancen digitaler Bildung

Die Hauptthese dieses Beitrags führt aus, dass eine Perspektive auf das Phänomen der Digitalisierung – und nichts anderes meint Digitalität – ihre soziale und medienpädagogische Relevanz aus den von Felix Stalder in seiner „Kultur der Digitalität“ beschriebenen Kerncharakteristiken bezieht. Verdeutlich wird, dass es darum gehen muss, Kindern und Jugendlichen Kulturtechniken der Digitalität, u. a. Referenzialität und Gemeinschaftlichkeit, zu vermitteln. Medienpädagogische Angebote können auf diese zentralen kulturellen Fertigkeiten abheben, um Teilhabe zu erreichen.

Von Thomas Blum (2024)

Kompetenzlosigkeitskompetenz als Perspektive einer diversitätssensiblen Theaterpädagogik

Dieser Text führt das im Kontext rassismuskritischer Theorien entwickelte Konzept der Kompetenzlosigkeitskompetenz für die Theaterpädagogik ein. Am Beispiel der Spannungsverhältnisse „Differenzfixierung/Differenzignoranz“ und „Wissen/Nicht-Wissen“ werden zwei zentrale Strukturmerkmale für eine diversitätssensible theaterpädagogische Praxis diskutiert.

Von Damaris Nübel (2024)

Biografisches Schreiben in der Bildungsarbeit von Jugendfreiwilligendiensten. Didaktische und methodische Perspektiven

Freiwilligendienste sind eine wichtige biografische Lernphase und die Träger von Bundes- und Jugendfreiwilligendiensten reagieren in ihrer Bildungsarbeit mit vielfältigen Angeboten auf den Bedarf nach biografischer Orientierung. Konkret werden in diesem Beitrag die Potentiale des biografischen Schreibens als Methode für die Freiwilligenbildung ausgelotet. Die These lautet dabei, dass sich mit Hilfe literarischer Texte biografische Re-, De- und Konstruktionsprozesse anregen lassen.

Von Michael Obermaier (2024)

Grundverständnis frühkindlicher Kultureller Bildung – eine kurze Einführung

Der ästhetische Zugang zur Welt ist eine wichtige Grundlage für frühkindliche kulturelle Bildungsprozesse. Von der ästhetischen Erfahrung bis hin zu einem breiten Konzept Kultureller Bildung haben sich zentrale Fachbegriffe etabliert, die eng miteinander verbunden sind und in die hier eingeführt wird. Der Beitrag ist im Rahmen des Modellprojekts Kulturkita Hessen der DKJS entstanden und soll zu verbesserter kultureller Teilhabe 0- bis 6-jähriger Kinder in Kindertageseinrichtungen beitragen.

Von Anne Hartmann, Kerstin Hübner (2024)

Wissen in Bewegung – Wissenstransfer in der Kulturellen Bildung gemeinsam gestalten

Grundlagen von Wissensverständnissen und -formen, wie sie in der Kulturellen Bildung wichtig sind und sich im Dossier spiegeln, werden zusammengefasst und in ihren Chancen und Herausforderungen in der Kulturellen Bildung reflektiert. Besonders wesentlich ist ein offener Wissensbegriff, der Wissen als situiert, dynamisch und kontingent versteht. Erst so wird ein machtkritischer und wirksamer Transfer möglich, der die unterschiedlichen Potenziale und Perspektiven der Akteur*innen berücksichtigt.

Von Nana Eger, Antje Klinge (2024)

Qualität zeitgemäßer Tanzvermittlung

Über Qualität zeitgemäßer Tanzvermittlung zu schreiben, ist ein ‚heißes Eisen‘. Denn was heißt hier Qualität und wer bestimmt diese? Die Autorinnen gehen davon aus, dass der Qualitäts- wie auch der Vermittlungsbegriff als ein relationaler diskutiert werden muss und nicht unabhängig von gesellschaftlichen Kontexten denkbar ist. Tanzvermittlung kann nur dann als zeitgemäß bezeichnet werden, wenn die Situiertheit des Tanz-(Vermittlungs-)geschehens einbezogen wird.

Von Leopold Klepacki, Tanja Klepacki, Benjamin Jörissen (2024 / 2023)

‹Schule – Nicht-Schule – Nicht-Nicht-Schule› Entgrenzungspotenziale ästhetischer Praktiken in Schule und Unterricht

Der vorliegende Beitrag nimmt Schule zunächst aus einer dezidiert praxeologisch-kulturtheoretischen Perspektive sowie als einen zentralen Ort der Präsentation und Repräsentation von Kultur in den Blick. Er geht der Frage nach, inwiefern ästhetische Praktiken aufgrund der potenziell transgressiv-explorativen Grundstruktur ästhetischer Artikulationsweisen dazu beitragen können, «Third Spaces» zu eröffnen, welche vor dem Hintergrund neu- und andersartiger Relationierungsangebote bspw. Subjektpositionen jenseits tradierter kultureller Normen ermöglichen.

Von Birgit Mandel (2024)

Publikums-Zugewandtheit als institutionelle Grundhaltung

Wie ein klassisches Musikfestival konsequent publikums- und teilhaberorientiert aufgestellt werden kann durch Cross-Over-Programme, erlebnisorientierte Formate, zugängliche Kommunikation und Vermittlung, vielfältige neue Kooperationen und aktive Einbindung von Menschen über das Klassikpublikum hinaus, zeigt das Beethovenfest Bonn.

Von Claudia Arndt (2024 / 2023)

Kulturelle Bildung und die regionalen Förderungen vielfältiger Kulturlandschaften

Vor dem Hintergrund des Forschungsprojekts „Felder und Akteur*innen kultureller Bildung in ländlichen Räumen" untersucht der Beitrag die Vielfalt kultureller Landschaften in drei peripheren Regionen Deutschlands. Herausgestellt wird hierbei die Bedeutung von Netzwerken und Kooperationen für die kulturelle Bildung als transformative Kraft in ländlichen Räumen.