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Ländliche Räume

2018 veröffentlichte die Wissensplattform Kulturelle Bildung Online das Dossier Land in Sicht?! Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen. Denn Fragen zur Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen standen bis dahin eher selten im Fokus kulturpädagogischer Auseinandersetzungen. Wie es um die Kulturelle Bildung für die Menschen in Dörfern und Kleinstädten bestellt ist, welche Ansätze, Themen und Strategien in ländlichen Räumen impulsgebend sind und wie dieses Potenzial in die Breite getragen werden kann, war zu wenig im Blick. Autor*innen schlossen diese „Leerstelle“ anhand von Fachbeiträgen aus den verschiedenen disziplinären Bezugswissenschaften für Kulturelle Bildung, aus den unterschiedlichen Sparten- und Akteursperspektiven, aus gesellschafts- und bildungspolitischen, raumsoziologischen und -planerischen, kulturpädagogischen und engagementpolitischen Perspektiven.  

2019 veröffentlichte das BMBF die Förderrichtlinie Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen" und das Metavorhaben MetaKLuB startete. Dieses unterstützt die Forschungsvorhaben und bündelt die Ergebnisse der Förderrichtlinie „Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen" in drei zentralen Bereichen: durch eigene Forschung, durch die Vernetzung der geförderten Projekte untereinander und mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis und schließlich durch die Aufbereitung der gewonnenen Ergebnisse für eine interessierte Öffentlichkeit. Interessierte finden Informationen auf der Webseite >> https://www.uni-leipzig.de/startseite-metaklub/.

45 Beiträge im Themenfeld

Von Nina Lauterbach-Dannenberg (2019)

Kulturelle Teilhabe Älterer in ländlichen Räumen – Ermöglichungsstrukturen schaffen durch Innovation, Vernetzung, Partizipation und Eigensinn

Für ältere Menschen im ländlichen Räumen entstehen neue Erfordernisse, die kulturelle Teilhabe zu stärken. Innovative Strategien im Bildungs- und Kulturbereich gilt es zu entwickeln, um für die Zielgruppe der Älteren attraktiv zu bleiben und sie zur Mitgestaltung zu befähigen. Welchen Wert innovative, vernetzte und eigensinnige Projekte – vor allem Projekte mit einer partizipativen Grundhaltung – haben, da durch sie „Ermöglichungsstrukturen“ in ländlichen Räumen geschaffen werden können, zeigen viele Beispiele guter Praxis.

Von Kristin Naujokat (2018)

Schulen als ländliche Kulturzentren

Im bundesweiten Netzwerk Kreativpotentiale im Dialog sind viele Schulen in ländlichen Räumen eingebunden. Sie verfolgen das Ziel, Kulturelle Bildung nachhaltig im Schulalltag zu verankern und sich zu Kulturzentren zu entwickeln. Der Beitrag nimmt Schulen und ihre Kulturpartner*innen in den Blick und reflektiert ihre Lösungsansätze, um die Kulturelle Bildung für Schüler*innen auf dem Land zu verbessern.

Von Anita Moser (2018 / 2016)

Zeitgenössische Kulturarbeit in ländlichen Räumen Österreichs: Bedingungen, Potenziale, kulturpolitische Forderungen

Dieser Artikel setzt sich mit Problemlagen und Herausforderungen zeitgenössischer Kunst- und Kulturarbeit abseits urbaner Zentren auseinander und skizziert Lösungsansätze sowie eine ländlichen Räumen angemessene Kulturpolitik.

Von Jürgen Seefeldt (2018)

Öffentliche Bibliotheken und ihre Rolle für Bildung und Kultur in ländlichen Räumen

Die Öffentlichen Bibliotheken in Stadt und Land stehen seit Jahrzehnten mit ihren vielfältigen Medienangeboten und Dienstleistungen für Bildung und für Kultur – stehen sie aber auch für Kulturelle Bildung? Der Übersichtsartikel erläutert und gibt Antworten.

Von Judith Bildhauer (2018)

Das regionale Netzwerk für Kulturelle Bildung auf der Schwäbischen Alb

Kunstschaffende und Kultureinrichtungen, Vereine und Ehrenamtliche, Verwaltung und Politik in sieben Landkreisen arbeiten zusammen, um das Kulturangebot weiterzuentwickeln, Kooperationen anzustiften und Beteiligung zu ermöglichen. Warum und wie daraus eine „Lernende Kulturregion" wird, zeigt dieser Praxiseinblick.

Von Siglinde Lang (2018)

Raum im Raum schaffen. Kunst, Ortsspezifität und Teilhabe als Ingredienzen kultureller Entwicklungsprozesse

Ländliche Kunst- und Kulturinitiativen leisten kulturelle Nahversorgung, bieten Raum für experimentelle Impulse und Engagement. Dennoch wird Kunst in ruralen Regionen als `provinziell´ belächelt und abgetan. Der Beitrag widerspricht dieser Haltung und verweist auf jenes Potenzial, das kontext- und lokalspezifische Kulturarbeit auszeichnet: Eine Kultur von allen für alle zu schaffen.

Von Christine Schmidt (2018)

Kulturelle Bildung auf dem Land: Erfahrungen aus der Praxis am Beispiel des Vereins „Ländliche Akademie Krummhörn-Hinte e.V.“

In der Theorie wird anhand diverser Konzepte und reflektierter Praxis über Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen debattiert. Da lohnt es sich, einen Blick in die Praxis, hinter die Kulissen zu werfen: beispielsweise auf die Arbeit dieses seit 36 Jahren in Ostfriesland existierenden soziokulturellen Vereins.

Von Katja Drews (2018)

Ländlicher Kulturtourismus - „Dritte Orte“ für (raum)produktive Transformation und partizipative Begegnung

Welche Potenziale für ländliche Kulturentwicklung bietet das Handlungsfeld Tourismus? Wie ordnet sich das Thema Kulturtourismus aktuell ein in den kulturwissenschaftlichen Diskurs? Anhand der stadtsoziologischen Theorie von „Dritten Orten“ der Begegnung wird erläutert, warum und wie die in einer eigenen empirischen Studie erhobenen und weiter geschärften empirischen Kenntnisse über Alltags- und Reisekulturnutzung eingeordnet werden können, um teilhabeorientierten Kulturtourismus in ländlichen Räumen zu entwickeln. BewohnerInnen und TouristInnen werden als eigene Publikumsgruppen genauer betrachtet und die Frage geklärt, welche Bedeutung beide in ländlichen Kulturtourismus-Settings füreinander haben.

Von Juliane von Ilten (2018)

Hund verfroren? Einblick in die Praxis kultureller Freiwilligendienste in ländlichen Regionen Niedersachsens

Niedersachsen ist ein Flächenland und zugleich das zweitgrößte Bundesland der Bundesrepublik. Neben den sogenannten „Verdichtungsräumen“ um die großen Zentren wie Hannover oder Braunschweig, neben Stadtregionen wie Oldenburg oder Osnabrück, weist Niedersachsen ländliche Räume auf, die sehr unterschiedlich strukturiert und ausgerichtet sind. Als traditionell strukturschwache Regionen sind der Harz, Teile von Ostfriesland und Nordostniedersachsen sowie das ehemalige Zonenrandgebiet bekannt.