Themenfeld:

Kontexte

Im Gegensatz zu den Feldern und Institutionen, in denen die Kulturelle Bildung selbst im Zentrum und in der Verantwortung steht, also in Theatern, Museen, Bibliotheken, Musikschulen, Medienzentren usw., behandeln die Autor*innen in diesem Themenfeld die Kulturelle Bildungspraxis in denjenigen Kontexten,  in denen die Kulturelle Bildung als Ergänzung oder spezifische Methode eingebettet ist. Sie reflektieren kulturpädagogische Zielstellungen und Herausforderungen vor dem Hintergrund der Spezifik bestimmter Orte bzw. Handlungsfelder wie Schule, Jugendarbeit, Sozialraum und Bildungslandschaft, Freiwilligendienste, Erwachsenenbildung, sozialer Arbeit oder politischer Bildung.

101 Beiträge im Themenfeld

Von Rainer Treptow (2025 / 1988)

Kulturelles Mandat. Soziale Kulturarbeit und kulturelle Sozialarbeit

Reflektiert werden Reichweiten und Grenzen der beiden Handlungsfelder, die sich mit den ästhetischen Werkbezügen des Kunst- und Kultursektors einerseits und den Lebenslagenbezügen sozialer Unterstützung des Sozialsektors andererseits befassen. Zwischen beiden lassen sich Verbindungen erkennen, die mit dem Begriff des Kulturellen Mandats markiert sind. Er dient dazu, die Anwaltschaft Sozialer Arbeit für den Eigensinn kultureller Ausdrucksformen von Adressaten hervorzuheben und die kluge Nutzung der Anregungspotentiale künstlerischer Gestaltung einzufordern.

Von Astrid Lembcke-Thiel, Anke Dietrich (2025 / 2024)

Nicht starr, sondern mobil! –  Ein Mobile als Denkmodell für gelingenden Transfer von Modellprojekten

Wenn sich ein Mobile in der bildenden Kunst denken lässt, um Bewegung zu komponieren, ließe es sich dann vielleicht auch als ein Modell für die Bedingungen des Gelingens von Transferprojekten denken? Und ließe sich am Ende sogar eine Übertragungsstruktur entwickeln, die ermutigt, statt abschreckt, die motiviert, anstatt zu lähmen? Die eine Gestaltungslust hervorbringt, statt in Erschöpfung zu bleiben?

Von Katharina Witte (2025)

MUSIK - BEWEGUNG - SZENE: Ein Gestaltungsprozess in einer heterogenen Gruppe

Wie kann die Zusammenarbeit von Schule und Hochschule in sonderpädagogischen Kontexten genutzt werden, um künstlerisch- ästhetische Gestaltungsprozesse in einer heterogenen Gruppe zu einer gemeinsamen Gelingenserfahrung zu machen? Ein Theaterprojekt mit Schüler*innen und Studierenden wird im Hinblick auf das Potential improvisatorischer und partizipativer Vorgehensweisen dargestellt und diskutiert.

Von Damaris Nübel (2025 / 2024)

Theater in der Kita: Ein Katalysator für Bildungsprozesse in der frühen Kindheit

Anhand des Stuttgarter Kita-Abo-Projekts wird die Funktion von Theater in der frühkindlichen Bildung analysiert und dessen Einfluss auf sprachliche, soziale und ästhetische Bildungsprozesse bewertet. Es wird dargelegt, dass Theater als Medium sowohl rezeptive als auch produktive Erfahrungsdimensionen eröffnet und Selbstbildungsprozesse sowie Teilhabe von Kindern, unabhängig von der sozialen Herkunft, fördert.

Von Kristin Elsner, Börge Meyn (2025)

Zwischen Selbstwirksamkeit und Beteiligung in ländlichen Räumen - Kulturelle Bildung und Schule im Spannungsfeld?

Jugendkulturelle Interessen als Ausgangspunkt für die Gestaltung der eigenen Lebenswelt verstehen und damit mehr Kulturelle Bildung für Oberschüler*innen in ländlichen Räumen ermöglichen – das waren die Hauptziele der KulturStarterInnen in Sachsen. Die Projektleiter*innen schauen reflektierend auf das Projekt zurück und stellen prägnante Ergebnisse vor.

Von Wiebke Pranz (2025)

Kultur Kollaborateure – Kulturelle Bildung durch nachhaltige Kooperationen in Bildungseinrichtungen verankern

Der Beitrag diskutiert, unter welchen Rahmenbedingungen und mit welchen Ansätzen das Leipziger Förderprogramm Kultur Kollaborateure kulturelle Teilhabe durch langfristige Kooperationen mit Bildungseinrichtungen unterstützt. Ein wichtiger Schwerpunkt des Programms ist die Gestaltung von Beziehungen.

Von Tom Braun (2025)

Kulturelle Schulentwicklung

In diesem grundlegenden Videovortrag wird der Frage nachgegangen, wie angesichts des institutionellen Auftrags von Schule und gesellschaftlicher Transformationsthemen eine prozessorientierte Schulentwicklung möglich ist und inwiefern diese Schulentwicklung durch ästhetisch-kulturelle Praktiken systematisch gestaltet und unterstützt werden kann.

Von Stefan Donath, Johanna Mörmel, Emilia Schmidt (2025)

Engagement in der Amateurmusik: Kulturelle Bildung, Ehrenamt und zivilgesellschaftliche Strukturen im Wandel

Amateurmusik ist die größte Kulturbewegung Deutschlands – getragen von Ehrenamtlichen, die gemeinsam Musik machen und dabei Gemeinschaft und Lebensqualität erfahren. Der Artikel beleuchtet die Beweggründe, Herausforderungen und Perspektiven der Amateurmusik und ihren Engagementstrukturen und zeigt, wie mit ihr die Zukunft mitgestaltet werden kann.

Von Maud Krohn, Jens Maedler (2025)

Freiwilligendienste Kultur und Bildung – Bildungsauftrag und Kulturspezifik

Die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) bietet jährlich etwa 3.000 Freiwilligen einen Einsatzplatz in den Freiwilligendiensten Kultur und Bildung. Die BKJ arbeitet dafür mit Organisationen der Kultur und Bildungsarbeit in ganz Deutschland zusammen. Laut Gesetz als Bildungsjahr deklariert, verstehen sich die Freiwilligendienste Kultur und Bildung als Ort non-formaler, informeller und Kultureller Bildung, die die Persönlichkeitsentwicklung, Partizipation, Interessenorientierung und Selbstwirksamkeit der Freiwilligen in den Vordergrund stellt.

Von Anne R. G. Walz (2025)

Schüler*innen-Partizipation in Schule – die KulturPause als Praxismodell

Das Format KulturPause ermöglicht es den Schüler*innen, sich partizipativ, unmittelbar und außerunterrichtlich ins Schulgeschehen einzubringen. Inhaltlich und formal richtet sich der Partizipationsumfang nach der jeweiligen Ressourcenlage einer Schule. Wie sich das Modell im Sinne ernstgemeinter Partizipation umsetzen lässt, welche Chancen und Grenzen es birgt, ist anhand eines Praxisbeispiels Thema dieses Artikels.