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Empirische Forschung / Studien

Zahlreiche unterschiedliche Forschungsdisziplinen, Forschungsansätze und -methoden sind für die Forschung über die Nutzung und Qualität Kultureller Bildungsangebote von Bedeutung. Wissen und Erkenntnisse über historische und internationale Forschung, Begrifflichkeiten, Prozesse und Wirkungen Kultureller Bildung werden von den Autor*innen dargelegt, um die Praxis Kultureller Bildung zu verbessern. Die Beiträge ermöglichen eine Annäherung an das komplexe Forschungsfeld zu Künsten, Kultur und Bildung.

214 Beiträge im Themenfeld

Von Vera Hennefeld (2013 / 2012)

Zum Einsatz sozialwissenschaftlicher Datenerhebungsmethoden im Rahmen der Evaluation Kultureller Bildung

Evaluation im wissenschaftlichen Sinne ist eine Form angewandter Sozialforschung, die dazu dient, unter Einsatz sozialwissenschaftlicher Datenerhebungsmethoden fundierte Informationen zu generieren, diese mit einer Bewertung zu verknüpfen und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen (vgl. Stockmann 2007a:25f.). Gegenstand der Bildungsforschung ist ein „sehr breites Spektrum von Fragestellungen“ (Tippelt 2002:9) auf der institutionen­gerichteten Meso­- und Makroebene sowie der auf Lehr-­ und Lernprozesse in schulischen wie außerschulischen Bereichen ausgerichteten Mikroebene (vgl. ebd.).

Von Annemarie Matzke (2013 / 2012)

Künstlerische Praktiken als Wissensproduktion und künstlerische Forschung

Künstlerische Praktiken zeichnen sich durch eine spezifische Verflechtung kognitiver wie körperlich-habitueller Wissensformen aus. Für das Feld Kultureller Bildung ist dies von besonderer Bedeutung, da hier eine Verschiebung hinsichtlich tradierter Wissensordnun­gen zu konstatieren ist. Dies entspricht jenen Konzepten von Wissenskultur kultur­- und wissenschaftshistorischer Studien, die darauf hinweisen, dass Wissen nicht als Korpus objektiver Wahrheiten verstanden werden kann, sondern durch soziale wie performative Handlungskontexte hervorgebracht wird (Lyotard 1986; Knorr­-Cetina 2002).

Von Manfred Prenzel, Johanna Ray (2013 / 2012)

Bildungsqualität, Bildungsforschung und Kulturelle Bildung

Im letzten Jahrzehnt hat die (mit empirischen Verfahren arbeitende) Bildungsforschung in Deutschland große Aufmerksamkeit durch internationale Vergleichsstudien erlangt. Im Blickpunkt stand dabei insbesondere die Bildungsqualität der Schule. Tatsächlich reicht das Feld der Bildungsforschung sehr viel weiter. Ihr Gegenstand umfasst „Voraussetzungen, Prozesse und Ergebnisse von Bildung über die Lebensspanne, innerhalb und außerhalb von (Bildungs­-)Institutionen“ (Prenzel 2005:12).

Von Mariana Grgic, Thomas Rauschenbach (2013 / 2012)

Kulturelle Bildung im Horizont der Bildungsberichterstattung des Bundes

Um den Blick auf Bildung jenseits der in den Schulleistungsstudien von PISA, IGLU und TIMSS gemessenen Kompetenzen zu weiten, beschlossen die Kultusministerkonferenz und das Bundesministerium r Bildung und Forschung (BMBF) als Auftraggeber des Bildungsbe­richts, dass sich der Bildungsbericht 2012 schwerpunktmäßig dem Thema der „Kulturellen Bildung im Lebenslauf“ widmen sollte.

Von Brigitte Schorn, Vera Timmerberg (2013 / 2012)

Kompetenznachweis Kultur

Der Kompetenznachweis Kultur ist ein Bildungspass, der an Jugendliche zwischen zwölf und 27 Jahren vergeben wird, die aktiv an Angeboten Kultureller Bildung teilgenommen haben. Er hat die Funktion, ihre personalen, sozialen, methodischen und künstlerischen Kompetenzen zu dokumentieren, transparent zu machen und anzuerkennen. Damit gehört der Kompetenz­nachweis Kultur zu den standardisierten partizipativen Verfahren, informell und nicht formal erworbene Kompetenzen zu erfassen.

Von Christiane Liebald (2013 / 2012)

Qualitätsstandards und Qualitätssicherung in der Kulturellen Bildung

In der Kulturellen Bildung wie auch in anderen pädagogischen oder sozialen Handlungsfeldern sind Qualitätsstandards eng mit dem Begriff der Qualitätssicherung verbunden, der ursprünglich aus der betriebswirtschaftlichen Managementlehre und nicht aus der empirischen Sozial­- und Evaluationsforschung stammt. Mit Qualitätssicherung werden alle organisatorischen und technischen Verfahren zur Vorbereitung, Durchführung und Ergebnissicherung von Produkten oder Dienstleistungen beschrieben (Gabler 2011).

Von Helle Becker (2013 / 2012)

Evaluation in der Praxis der kulturellen Kinder- und Jugendbildung

Evaluation in der kulturellen Kinder-­ und Jugendbildung kann unterschiedliche Ausprägun­gen haben: von der alltäglichen, individuellen Reflexion über die planvoll angelegte Selbstevaluation bis zur nach wissenschaftlichen Standards durchgeführten Fremdevaluation. Sie kann sich auf die Bedingungen (Kontext-­, Struktur-­ und Inputqualität), den Prozess (Durchführungsqualität) oder die Ergebnisse und Wirkungen (Output­- und Outcome­-Qualität) kultureller Kinder-­ und Jugendbildung beziehen.

Von Susanne Keuchel (2013 / 2012)

Empirische kulturelle Bildungsforschung – Methodik, Themen und aktueller Forschungsstand

Die kritische Haltung der „Frankfurter Schule“ (Ladwig 2006) gegenüber der empirischen Soziologie war mit dafür verantwortlich, dass sich die empirische Kulturforschung und da­mit auch die empirische kulturelle Bildungsforschung in Deutschland vergleichsweise spät etablierte und immer wieder sehr kritisch reflektiert wurde.

Von Tobias Fink (2013 / 2012)

Evaluationen im Feld der Kulturellen Bildung

Um Evaluationen von anderen Formen der Forschung abzugrenzen, ist es sinnvoll, die Kriterien zu benennen, die für Evaluationen kennzeichnend sind. Stockmann schlägt vor, diejenigen Formen von Forschung als Evaluation zu bezeichnen, die (1) einer Entscheidungsvorbereitung dienen. Zu diesem Zweck müssen (2) Informationen gewonnen werden, die dann (3) bewertet werden können (vgl. Stockmann 2010:66). Diese Unterscheidung grenzt Evaluationen von Formen der Forschung ab, die ausschließlich auf Informationsge­winn ausgerichtet sind, wie zum Beispiel Grundlagenforschung, die keine Bewertung oder Entscheidungsvorbereitung im Blick hat.