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Empirische Forschung / Studien

Zahlreiche unterschiedliche Forschungsdisziplinen, Forschungsansätze und -methoden sind für die Forschung über die Nutzung und Qualität Kultureller Bildungsangebote von Bedeutung. Wissen und Erkenntnisse über historische und internationale Forschung, Begrifflichkeiten, Prozesse und Wirkungen Kultureller Bildung werden von den Autor*innen dargelegt, um die Praxis Kultureller Bildung zu verbessern. Die Beiträge ermöglichen eine Annäherung an das komplexe Forschungsfeld zu Künsten, Kultur und Bildung.

218 Beiträge im Themenfeld

Von Tobias Fink (2014 / 2012)

Die Videografische Rahmenanalyse (VRA) – eine Methode zur Erforschung (kultur)pädagogischer Praxis

Die Videografische Rahmenanalyse (VRA) ist eine innovative Forschungsmethode, die es erlaubt, pädagogische Praxis systematisch zu erforschen. Durch die Arbeit mit audiovisuellem Material kann sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Qualitätsbestimmung und Qualitätssicherung Kultureller Bildungspraxis leisten, sondern auch die Bildungsmöglichkeiten konkreter Projekte beschreiben. Die sehr hohe Datendichte audiovisuellen Materials stellt allerdings eine große Herausforderung dar, die theoretisch und methodisch bearbeitet werden muss. Die VRA bietet dafür mit Rückgriff auf ethnomethodologische Theoriebestände und die Rahmentheorie Erving Goffmans sowie durch den Einbezug des Begriffs der Lernkultur ertragreiche theoretische Grundlegungen, die eine differenzierte Bestimmung der Methoden der Datenerhebung, der Datendokumentation, der Datenanalyse und der Datendarstellung ermöglichen.

Von Esther Gajek (2014 / 2013)

Seniorenprogramme an Museen: Zur Konstruktion von Alter und der Herausforderung, ein überholtes Altersbild zu überwinden

Alt wird man gemacht – das zeigen museale Seniorenprogramme, die im Zuge des demographischen Wandels entstanden. Viele dieser regelmäßigen Vermittlungsangebote konstruieren durch Ansprache der Gruppe, Inhalte und Methoden ein überholtes Altersbild. Diesem steht eine Generation von neuen Alten gegenüber, die sich nicht mit Frontalführungen und Kaffeeklatsch zufrieden gibt, sondern Interaktion, Partizipation und Führungen auf Augenhöhe fordert. Hier gilt es, zwischen Fremdbild und Selbstbild zu vermitteln und neue Formate zu finden – zum Nutzen der Zielgruppe und für die Museen selbst.

Von Susanne Keuchel (2014)

Kulturelle Interessen der 14- bis 24-Jährigen: Quo Vadis nachhaltige Kulturvermittlung? Aktuelle Ergebnisse aus der Reihe „Jugend-KulturBarometer“

Stichwörter

Das 1. Jugend-KulturBarometer wurde 2004, das zweite 2010/11 für das BMBF erstellt. Bundesweit wurden jeweils rund 2.500 in Deutschland lebende Personen im Alter von 14 bis 24 Jahre in einer geschichteten Stichprobe befragt. Ermittelt wurden die kulturellen und künstlerischen Interessen der 14- bis 24-Jährigen, der Besuch außerhäuslicher Kulturangebote, Einstellungen und Wünsche zum Kulturbesuch sowie die kulturellen Biografieverläufe junger Menschen. Innerhalb einer umfangreichen Erhebung mit weitgehend identischen Fragekonstrukten konnten hier erstmals Entwicklungen im Bereich kultureller Aktivitäten und Einstellungen junger Leute innerhalb eines sehr spannenden Zeitraums gemessen werden.

Von Susanne Keuchel (2014)

Arts Education Development Index (AEDI) – Ein international-vergleichender empirischer Forschungsansatz in der Kulturellen Bildung

Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass internationale Indizes ein sinnvolles Instrument sein können, Entwicklungserfordernisse sowie Erfolge aufzuzeigen und einen konstruktiven Wettbewerb zwischen Ländern anzuregen. Der Erfolg internationaler empirischer Studien, wie PISA oder Indizes wie der „Education For All (EFA) Development Index (EDI)“ der UNESCO, wirft die berechtigte Frage auf, ob ein solches empirisches Instrument im Bereich der Kulturellen Bildung auch mehr internationalen Wettbewerb in der Kulturellen Bildung hervorrufen könnte. Der Artikel fasst die Hintergründe für die Entwicklung eines solchen international-vergleichenden empirischen Forschungsansatzes, mit dem Arbeitstitel „Arts Education Development Index“ (AEDI), zusammen

Von Vera Allmanritter (2014)

Menschen mit Migrationshintergrund als Kulturpublikum. Der aktuelle Forschungsstand in Deutschland sowie Anregungen zur weiteren Beschäftigung

Menschen mit Migrationshintergrund als (potentielles) Publikumssegment sind im wissenschaftlichen Diskurs des Forschungsfelds Kulturmanagement und in strategischen Überlegungen von Kulturinstitutionen in Deutschland ein noch recht neues Thema. Der hier vorliegende Artikel ist um eine Darstellung der Komplexität des Feldes sowie um eine Schlaglichtbetrachtung des Forschungsstandes bemüht. Zudem werden Perspektiven für weitere Forschung und Anregungen zu einer vertiefenden Beschäftigung gegeben.

Von Christian Rittelmeyer (2014)

Außerfachliche Wirkungen künstlerischer Tätigkeiten. Wie sollen wir sie erforschen?

Da es zum Teil heftige Kontroversen um die Angemessenheit und methodische Zuverlässigkeit von Transferuntersuchungen gibt, andererseits die weitgehenden Erwartungen an Bildungswirkungen des Künstlerischen nach wie vor bestehen, ist es verständlich, wenn neuerdings die Frage nach einer anspruchsvollen Forschung auf diesem Gebiet wichtig wird. [...] Mir ist bei meiner Auseinandersetzung mit der Transferforschung wiederholt aufgefallen, dass die empirischen Studien auf diesem Gebiet sehr viel komplexer werden müssen, wenn sie der ästhetischen Erfahrung und ihrer Bildungswirkung gerecht werden sollen. Einige Beispiele sollen das Gemeinte verdeutlichen und zum Anlass von Überlegungen werden, die in Umrissen eine „Rahmentheorie für die Erforschung ästhetischer Bildungsprozesse“ skizzieren.

Von Susanne Keuchel (2014)

Quo Vadis – Empirische Analyse von kommunalen Gesamtkonzepten für Kulturelle Bildung

In den vergangenen Jahren hat sich die kulturelle Bildungslandschaft im Zuge des kontinuierlichen Ausbaus des Ganztags verändert. So werden verstärkt Anstrengungen unternommen, schulische und außerschulische kulturelle Akteure auf regionaler Ebene zu vernetzen. Die Kommunen sehen sich hier in einer wichtigen Schlüsselfunktion bei der Ausgestaltung kultureller Bildungslandschaften und verstehen die Vernetzung der Bereiche Erziehung, Bildung und Betreuung als eine zentrale kommunale Aufgabe (vgl. Deutscher Städtetag 2007: 1f.).

Von Burkhard Hill (2014)

Fallverstehen – Praxisforschung – Handlungsforschung. Drei sozialwissenschaftlich begründete Zugänge zur Erforschung der Kulturellen Bildung

Angesichts der an anderer Stelle immer wieder erörterten Schwierigkeiten, die Prozesse und Wirkungen Kultureller Bildung fundiert zu analysieren, erscheint die Beschäftigung mit solchen sozialwissenschaftlichen Forschungsstrategien als hilfreich, die gegenstandsadäquate Fragestellungen bearbeiten helfen und entsprechende Methoden zur Verfügung stellen. Mit der seit einigen Jahren zu beobachtenden Verwissenschaftlichung der Kulturellen Bildung - sie demnach nicht nur als Praxisfeld sondern auch als kultur- und erziehungswissenschaftlich begründete Disziplin zu begreifen - wird insbesondere auch die Frage nach einem wissenschaftlichen Nachweis ihrer Wirkungen aufgeworfen.

Von Kristin Westphal (2014)

Phänomenologie als Forschungsstil und seine Bedeutung für die kulturelle und ästhetische Bildung

Angesichts einer experimentierfreudigen kulturellen und ästhetischen Praxis, die sich im Rahmen von neueren Produktions- und Rezeptionsweisen mit Wahrnehmung und Aufmerksamkeit auseinandersetzt, rückt das Forschungsinteresse für die Phänomenologie und deren Methoden als Forschungsstil zur Zeit wieder mehr in den Vordergrund. Was kann die Phänomenologie zuz Erforschung von Wirkungszuschreibungen der Kulturellen Bildung und der Wirkweise des Ästhetischen selbst beitragen und worin liegt das besondere Potential der Pädagogischen Phänomenologie? ...

Von Christian Helbig, Angela Tillmann (2014)

Evaluation der Peer-to-Peer-Kampagne „Dein Spiel. Dein Leben. Find your level!“

Bei „Dein Spiel. Dein Leben. – Find your level!“ handelte es sich um eine bundesweite Kampagne zur Sensibilisierung junger Menschen bei der Nutzung virtueller Spielwelten. Sie wurde von November 2011 bis Mai 2013 vom BMFSFJ im Rahmen des Dialog Internet gefördert und im Anschluss daran vom Forschungsschwerpunkt „Medienwelten“ der FH Köln evaluiert. Ziel der Evaluation war es, die Wirksamkeit der Kampagne zu analysieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten, die die Professionalität medien- und kulturpädagogischer Arbeit fördern.