Themenfeld:

Diversität

Mit dem Ziel, die vielen Diskurse um eine diversitätsbewusste Kulturelle Bildung zu flankieren, veröffentlicht die Wissensplattform kubi-online seit 2016 vermehrt Fachbeiträge zu den Themen kulturelle Vielfalt, Migration, Inklusion und Integration. Zahlreiche Expert*innen positionieren sich in diesem Themenfeld zu den Gestaltungsaufgaben einer diskriminierungskritischen kulturellen Bildungspraxis und einer diversitätssensiblen Öffnung von Strukturen im Feld von Kunst, Kultur und Bildung. Gerne können Sie uns weitere fachlich-wissenschaftliche Beiträge zur Veröffentlichung vorschlagen.

50 Beiträge im Themenfeld

Von Susanne Keuchel (2016)

Arts Education in the Age of Cultural Diversity – A Basis to Gain Cultural Identity in a Risk Society

Welche Anforderungen stellt Kulturelle Diversität an die Kulturelle Bildung im Spannungsfeld von Globalisierungs- und Lokalisierungsprozessen? Der Beitrag reflektiert hierzu in einem ersten Schritt unterschiedliche Gesellschaftsmodelle auf ihren Umgang mit „Künsten“, ästhetischen Ausdrucksformen und Kultureller Bildung. In einem zweiten Schritt werden diese Reflexionen genutzt, um eine Vision zu entwickeln, wie eine zeitgemäße diversitätsbewusste Kulturelle Bildung aussehen könnte im Zeitalter einer „globalisierten“ und individualisierten Gesellschaft.

(2016)

„Jenseits von Richtig und Falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.“ Nina Stoffers, Anja Schütze und Irmgard Merkt über Diversität und Diversitätsbewusstsein in der Kulturellen Bildung.

Kulturelle Bildung ist zunächst ein Abstraktum, das mit Inhalten gefüllt werden muss. Als Konkretum ist Kulturelle Bildung nur dann diversitätsbewusst, wenn diejenigen, die sie vermitteln, den Blick auf die Diversität der Menschen und Kulturen richten und kulturelle Bildungsprozesse unter dem Gesichtspunkt Diversität inhaltlich kompetent gestalten. Diversitätsbewusstsein setzt voraus, dass ich mich bewusst mit den Dimensionen des Unterschieds und meiner eigenen Position darin auseinandergesetzt habe. Es wird zwar allerorten verlautbart, dass Diversität bzw. die Anerkennung von Diversität der Normalfall ist oder zumindest sein sollte, aber die aktuelle empirische Realität ist stark von Grenzziehungen und Exklusionen, also Ausschlüssen verschiedener Art geprägt.

Von Max Fuchs (2016)

Flucht, Zuflucht und Kulturelle Bildung - Anmerkungen zu Möglichkeiten und Grenzen einer ästhetischen Praxis

Die aktuellen Fluchtbewegungen stellen die Organisationen im Kulturbereich vor neue Herausforderungen und eine pädagogische wie politische Verantwortung. Entsprechend erinnert der Beitrag die rechtlichen Grundlagen im Umgang mit Geflüchteten, setzt sich kritisch mit Werthaltungen und der Forderung nach einer Leitkultur auseinander und benennt bildungs- und kulturtheoretische Aspekte der Herausforderungen von Flucht, Zuflucht und Kultureller Bildung sowie Stolpersteine und Ambivalenzen bei der Organisation einer ästhetischen Praxis mit geflüchteten Menschen.

Von Dorothea Kolland (2015)

Diversity, Transkulturalität und Identität

Kulturelle Bildung in Deutschland, also einem Land, das dabei ist, sich mit seinem Status als Einwanderungsland zu arrangieren, muss ihre Aufgaben, ihre Praxis wie ihre gesellschaftspolitischen wie kulturellen Grundlagen im Rahmen der Migrationsgesellschaft bestimmen. Kultureller Bildung kommt eine wichtige Rolle zu im Rahmen der Identitätsfindung junger Menschen zwischen der Orientierung an Herkunftskulturen und postmigrantischer Zukunftsvision – z.B. zwischen Bağlama und Weltmusik-Rap, zwischen Diversität und Transkulturalität.

Von Paul Mecheril (2015 / 2013)

Kulturell-ästhetische Bildung. Migrationspädagogische Anmerkungen

Der zentrale Gegenstand der Migrationspädagogik sind Auseinandersetzungen mit Zugehörigkeitsordnungen und die von ihnen ausgehende subjektivierende Macht. Entsprechend wird auch die Beschäftigung mit der Frage, wie der und die natio-ethno-kulturelle Andere unter den Bedingungen migrationsgesellschaftlicher Zugehörigkeitsordnungen erzeugt wird und wie sich diese Ordnungen in pädagogischen Praxen und bildungsinstitutionellen Kontexten herstellen, aber auch wie sie verändert werden können, zum zentralen Bezugspunkt migrationspädagogisch informierter ästhetisch-kultureller Bildung.

Von Dorothea Kolland (2014 / 2013)

Künste, Diversity und Teilhabe. Kulturelle Bildung zwischen Multikulti, Postmigranten und Transkultur

...Interkulturelle Ethnologen der Zukunft ...Chancen für interkulturelle Kompetenz auf dem Kontakthof Kultur ...Transkulturalität ...und die Suche nach Teilhabebarrieren und Möglichkeiten für social inklusion beschäftigen Dorothea Kolland in diesem Beitrag. Der Artikel ist der Veröffentlichung „Künste, Diversity und Kulturelle Bildung“ im Verlag kopaed entnommen, einer Textsammlung mit Reflexionen, Erfahrungen und Konzepten der Autorin aus „30 Jahren kommunaler Kulturarbeit zwischen Kultur- und Gesellschaftspolitik“.

Von Dorothea Kolland (2013 / 2012)

Kulturelle Bildung zwischen den Kulturen

Kulturelle Bildung vermag einen Raum der Begegnung zu schaffen zwischen verschiedenen Kulturen – ob ethnisch, alters- oder geschlechtsspezifisch, regional, religiös u.a. geprägt -, der Annäherungen und Verknüpfungen ebenso ermöglicht wie Erkenntnis der Unterschiede und damit Interkulturelle Bildung realisiert. Dieser Raum ist nicht für besondere Zielgruppen oder Adressaten bestimmt, sondern eine Chance für alle, die sich aktiv oder passiv in den Wirkungshorizont Kultureller Bildung begeben.

Von Anne Sliwka (2013 / 2012)

Soziale Ungleichheit – Diversity – Inklusion

Ethnische, linguistische und religiöse Pluralität sind schon seit langer Zeit eine Realität in der bundesdeutschen Gesellschaft. Das Wirtschaftswunder der 1960er Jahre löste eine Zuwanderungswelle in die Bundesrepublik Deutschland aus, allerdings wurden die MigrantInnen, die überwiegend aus der Türkei, Spanien, Italien und Griechenland einwanderten, bis zum Ende des 20. Jh.s nicht als dauerhafte „Zuwanderer“ sondern als „Gastarbeiter“ auf Zeit gesehen, in der Annahme, dass die meisten von ihnen sich nur für begrenzte Zeit in Deutschland auf­halten würden. Die Realität war jedoch eine andere: Der weitaus größte Teil der Zuwanderer zog mitsamt der Familie nach Deutschland.

Von Susanne Keuchel, Ernst Wagner (2013 / 2012)

Poly-, Inter- und Transkulturalität

Globalisierungseffekte nehmen zunehmend Einfluss auf die gesellschaftlichen Entwicklungen. Ihre Merkmale sind: Herausbildung einer globalen Ökonomie, Mobilität und Migrationsbewe­gungen sowie neue Kommunikationstechnologien. Traditionelle Strukturen, Praktiken und Habitusformen verflüssigen sich unter diesen Bedingungen in immer höherer Beschleunigung und in immer weiteren räumlichen Kontexten. Transkulturelle und transnationale Differenzie­rungen, Pluralisierungs-­ und Individualisierungsprozesse nehmen an Bedeutung zu.

Von Bernd Wagner (2013 / 2012)

Von der Multikultur zur Diversity

Eine Gesellschaft, in der eine Vielzahl von Kulturen nebeneinander existieren, ist – rein be­grifflich – eine multikulturelle Gesellschaft. In diesem Verständnis sind auch alle ethnisch homogenen Gesellschaften – Benjamin Barber weist darauf hin, dass heute weniger als 10 % der Staaten homogen sind und sich wie Dänemark und Holland nicht weiter ethnisch untergliedern lassen (Barber 1999:18) – multikulturell, denn ab einer bestimmten Stufe ihrer Entwicklung bestehen dort immer mehrere Kulturen nebeneinander.