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Digitalisierung

Unter dem Schlagwort „Digitalisierung" tangiert ein umfassender gesellschaftlicher Transformationsprozess die Praxis Kultureller Bildung wie auch die einzelnen künstlerischen Sparten verbunden mit neuen Ausdrucks- und Gestaltungsformen, denen ein demokratisches Potenzial, aber auch gesellschaftlich kritische Phänomene zugesprochen werden. Vielfältige Herausforderungen also für die künstlerische und kulturelle Praxis sowie die Wissenschaft: Aus der Perspektive Kultureller Bildung wird Digitalisierung bislang vor allem in Bezug auf Medienpädagogik thematisiert. Was bedeutet aber Digitalisierung für die Kulturelle Bildung, wenn man diesen gesellschaftlichen Wandel und seine vielfältigen Auswirkungen auf das Subjekt ernst nimmt?
 Wie muss eine zeitgemäße Kulturelle Bildung aussehen, um diesen gesellschaftlichen Wandel aktiv mitzugestalten und einen Beitrag zur Entwicklung kritischer Subjekte zu leisten? Mit den nachfolgenden Beiträgen ist die Spannbreite dieses Themas noch keineswegs ausgeleuchtet, so dass wir an der Veröffentlichung weitere kritisch-reflexive, fachlich-wissenschaftliche Beiträge zur „Digitalisierung" interessiert sind.

84 Beiträge im Themenfeld

Von Graham Smith (2024)

Embodied Bytes – Praxis des Tanzes in der Kulturellen Bildung im Zeitalter der Digitalität

Digitalität? Ja, aber ohne Leiblichkeit fehlt das, was den Tanz ausmacht: Tanz schafft menschliche Begegnung. Tanz schafft einen Zugang zu sich selbst und zu anderen. Digitalität im Tanz ohne Leiblichkeit wäre keine Symbiose, sondern eine Vereinnahmung unserer Kunstform durch Technologie.

Von Michael Dietrich (2024)

Kulturelle Medienbildung in digital erweiterten Realitäten

Kinder und Jugendliche brauchen kreative Räume jenseits digitaler Welten. Doch wie integrieren wir Smartphones und digitale Medien sinnvoll? In einer ausgewogenen Balance zwischen analogen und digitalen Erfahrungen können junge Menschen nicht nur kreativ gestalten, sondern auch Verantwortung für ihre Mediennutzung übernehmen und sich in einer digitalisierten Welt verantwortungsvoll bewegen.

Von Mirjam Gaffran (2024)

Digitalität und Kulturelle Bildung: Einblick in die Arbeit des uzwei im Dortmunder U

Das Video (31:55 Min.) mit der Co-Leiterin des uzwei gibt einen Einblick in die Arbeit für Kulturelle Bildung in der zweiten Etage des Dortmunder U, dem Zentrum für digitale Kunst. Es zeigt, wie im uzwei Digitalität und technischer Fortschritt genutzt werden, um digitale Tools junger Menschen zu erweitern und partizipativ, an den Schnittstellen unterschiedlicher Sparten, den Raum des "Dazwischen" multimedial zu gestalten. Vorgestellt werden Konzepte, interaktive Ausstellungen, Workshops und Schulprojekte.

Von Marten Duck (2024)

Das Praxis-Dilemma der Medienpädagogik: ein Lösungsansatz aus der Praxis im Freiwilligendienst

Die Medienpädagogik steht vor der komplexen Aufgabe, den Transfer von wissenschaftlichen Erkenntnissen in die Praxis zu bewältigen. Dieser Artikel reflektiert Herausforderungen zur Gestaltung zeitgemäßer Lehr- und Lernangebote und stellt in einem praxisorientierten Ansatz vor, wie sich in fünf Schritten medienpädagogische Bildungsangebote entwickeln lassen, die den individuellen Anforderungen von Lehrenden und Lernenden, ihren Kompetenzen und Bedürfnisse gerecht werden.

Von Friederike von Gross (2024)

Kulturelle Medienbildung und Digitalität

Was bedeutet es für Bildungsprozesse, für Beziehungen und das Miteinander, für Identitätsentwicklung oder für das Lernen, in einem Zeitalter der Digitalität zu leben? Der Beitrag diskutiert vor dem Hintergrund der medienpädagogischen Praxis der GMK und exemplarisch vorgestellter Projekte, die mit dem Dieter Baacke Preis ausgezeichnet wurden, wie Kulturelle Medienbildung Medienkompetenz fördern und Menschen befähigen kann, ein tiefergreifendes Verständnis der gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen Auswirkungen von Digitalisierung zu erlangen.

Von Martina Leeker (2024)

Performing TikTok. Anleitungen für „versierte Spieler“ im posthumanen Theater digitaler Kulturen

Performances auf TikTok werden als zeitgenössische Form von Theater gelesen, die tradiertes Theater gründlich verändert. Denn in diesem partizipativen Welttheater kommt es zu einem Zusammenspiel von menschlichen und technischen Agierenden. Es steht dabei in Frage, ob Theaterspielen auf der Plattform helfen kann, die entstehende „algorithmische Authentizität“ (Wendy Chun) zu unterlaufen.

Von Kerstin Hübner (2023)

Transformation, Digitalität und BNE: Was war? Was ist? Kommt was?

Transformation, Digitalität und Bildung für nachhaltige Entwicklung stehen im Zentrum dieses Artikels, der einen Überblick über die jeweiligen themenfokussierten Diskurse zur Kulturellen Bildung bietet, wie sie auf kubi-online in vielen Fachartikeln reflektiert werden. Skizziert werden die Entwicklungslinien des vergangenen Jahrzehnts bezüglich dieser Themenfelder und deren spezifische Diskurse, die mit weiteren Erkenntnissen der 45-seitigen Studie „Kulturellen Bildung: Was war? Was ist? Kommt was?“ verknüpft werden.

Von Max Fuchs (2023)

Möglichkeiten zivilgesellschaftlicher Interventionen in der kulturellen Bildungspolitik: Das Positionspapier „Bildung und digitaler Kapitalismus“

Vor dem Hintergrund von Entwicklungen des Politischen, von Governance-Strategien und Einflussmöglichkeiten zivilgesellschaftlicher Strukturen Kultureller Bildung werden Probleme der politischen Kommunikation deutlich und die Rolle von Positionspapieren eingeordnet. Kontext und Perspektiven des aktuellen Positionspapiers werden skizziert, Perspektiven zur Wirksamkeit und für pädagogische, wissenschaftliche und bildungspolitische Kontexte diskutiert.

Von Christian Huberts (2023)

Insert Coin? Computerspiele und Klassismus (Videovortrag)

Computerspiele bedienen als Massenkultur unterschiedlichste Interessen. Aus klassistischer Perspektive zeigen sich in der Konzeption und Darstellungsweise von Mainstream-Games diskriminierende Stereotypisierungen und strukturelle Verzerrungen. Entlang von zahlreichen Beispielen gibt der Videovortrag Einblick in die Reproduktionsmechanismen sozialer Abwertung und neoliberaler Aufwertung als »part of the game« in der Welt der Computerspiele.

Von Michael Obermaier, Rita Molzberger (2023)

Kulturelle Bildung und Tanz unter dem Vorzeichen der Digitalität. Eine explorative Studie mit Senior*innen im Elementaren Tanz

Die Studie untersucht die Potentiale der Umstellung eines analogen auf ein – pandemiebedingt – digitales Tanzangebot bei Menschen im Alter zwischen 68 und 83 Jahren. Sie liefert viele Hinweise darauf, dass solche Angebote auch für wenig medienaffine Senior*innen ein großes Unterstützungspotential sowohl auf der physiologischen als auch auf der psychosozialen Ebene bieten.