Stichwort:

Performativität

9 Beiträge mit dem Stichwort

Von Ulrike Hentschel (2019 / 2016)

Ästhetische Bildung – gibt’s die noch? Theaterpädagogik und Praktiken des zeitgenössischen Theaters

Die Künste verlassen ihre angestammten Räume und spielen mit den Grenzen zwischen Kunst und Alltag, zwischen künstlerischen und sozialen Aktionen. Ist die Rede von „Ästhetischer Bildung“ angesichts dieser Entwicklung obsolet geworden?

Von Irena Müller-Brozovic (2017)

Musikvermittlung

Der Beitrag konturiert den Begriff, die Bedeutungen, Handlungsfelder und Entwicklungen von Musikvermittlung im außerschulischen Bereich. Einerseits werden verschiedene Aspekte von Musikvermittlung aufgefächert: Vermitteln als Disziplin des Dazwischens, Fokus auf Hören und ästhetische Erfahrung, die transformative Funktion, Verstehen und Nicht-Verstehen von Musik, Perspektivenwechsel, Verortung und AkteurInnen der Musikvermittlung. Andererseits werden Schnittmengen mit angrenzenden Disziplinen aufgezeigt: u.a. Schulmusik, Community Music, Audience Development, Kulturwissenschaft, Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft. In seiner dichten Form und versehen mit zahlreichen Literaturhinweisen reiht der Artikel spezifische Thematiken von Musikvermittlung auf. Er möchte einen grundlegenden Überblick über die unterschiedlichsten Facetten von Musikvermittlung schaffen und zu einer weiteren theoretischen Fundierung von Musikvermittlung anregen.

Von Jörg Zirfas (2016 / 2015)

Die Arena der Kulturellen Bildung. Ein analytisches Modell

Im Blickwinkel der Arena erscheint die Kulturelle Bildung als ein Raum, der durch einen Diskurs geordnet und von Machtbeziehungen durchdrungen wird. In diesem Raum geht es um zudem um Darstellungs- und Inszenierungsformen sowie um spielerische und kritische Perspektiven. Dabei erscheint der Körper-Leib als die eigentliche Arena Kultureller Bildung: Kulturelle Bildung ist nicht nur Kampf um den Geist, sondern vor allem Kampf um den Körper.

Von Hanne Seitz (2015 / 2006)

Performative Praxis und Kunst: Ereignisse im Quadrat. Matrix für Performances an der Schnittstelle zum Tanztheater

Prozess- und gegenwartsgebunden eröffnet die Performance Art einen Ereignisraum, der das Handeln und damit auch den Körper in den Mittelpunkt rückt. Performance ist Arbeit am biographischen wie auch gesellschaftlichen Material. Ihr Anliegen ist es herauszufinden, wie der Körper im Handeln Wirkung und somit Wirklichkeit erzeugt, wie diese wahrgenommen und gerade auch im Kontext eines Gruppengeschehens gedeutet und verändert werden kann. Mit Blick auf die Frage, wie Aktionskünste zu lehren und zu lernen seien und mit der Ausrichtung auf die „Bezugskunst" des Tanztheaters wird das Konzept der „Matrix" als Modell für eine performative Bildungs- und Kunstpraxis entwickelt.

Von Annemarie Matzke (2013 / 2012)

Künstlerische Praktiken als Wissensproduktion und künstlerische Forschung

Künstlerische Praktiken zeichnen sich durch eine spezifische Verflechtung kognitiver wie körperlich-habitueller Wissensformen aus. Für das Feld Kultureller Bildung ist dies von besonderer Bedeutung, da hier eine Verschiebung hinsichtlich tradierter Wissensordnun­gen zu konstatieren ist. Dies entspricht jenen Konzepten von Wissenskultur kultur­- und wissenschaftshistorischer Studien, die darauf hinweisen, dass Wissen nicht als Korpus objektiver Wahrheiten verstanden werden kann, sondern durch soziale wie performative Handlungskontexte hervorgebracht wird (Lyotard 1986; Knorr­-Cetina 2002).

Von Wolfgang Sting (2013 / 2012)

Inszenierung

Unter Inszenierung versteht man den intentionalen Prozess der Gestaltung, Erprobung und Ordnung ausgewählter Stoffe, Materialien, Handlungen in Raum und Zeit, also allgemein etwas „zur Erschei­nung zu bringen“, das im performativen Akt der Aufführung öffentlich wahrnehmbar wird (vgl. im folgenden Fischer­-Lichte 2005:146-153).

Von Malte Pfeiffer (2013 / 2012)

Performativität und Kulturelle Bildung

Performance ist längst nicht mehr nur ein theoretischer Begriff der Kulturwissenschaften, son­dern in Casting­-Juries und Managementetagen, bei Theaterschaffenden und SportlerInnen in aller Munde. Geprägt wurde der Begriff „performativ“ im Kontext der Sprachwissenschaft durch John Austin (1962/1979) und beschreibt dort einen zentralen Aspekt der Sprechakttheorie: Als ‚performativ‘ bezeichnete Austin sprachliche Äußerungen, die nicht rein verbal bleiben, sondern durch die gleichzeitig eine Handlung vollzogen und Wirklichkeit verändert, gar erst konstituiert wird.

Von Ulf Otto (2013 / 2012)

Mimesis

Mimesis, von altgr. μίμησις, wird seit der Renaissance mit dem lat. imitatio gleichgestellt und seit Mar­tin Opitz‘ „Buch von teutscher Poeterey“ von 1624 im Sinne von „Nachäfferey“, später dann lange als Nachahmung übersetzt. Seit den Anfängen der Moderne ist Mimesis innerhalb der ästhetischen und poetischen Theoriebildung einer nicht abreißenden Kritik ausgesetzt, die der mimetischen Bezug­nahme auf Wirklichkeit mit Forderungen nach einer autonomen und nicht­-repräsentationalen Kunst begegnet (Iser 1991).

Von Benjamin Jörissen (2013 / 2012)

Anthropologien der Medialität

Dass Medien ein eminent anthropologisches Thema darstellen, scheint angesichts der Bedeu­tung von Sprache, Zeichen und Bildern in der menschlichen Evolution und Kulturgeschichte evident. Dennoch existiert keine homogene oder systematische „Anthropologie der Medien“, die uns zuverlässig über die anthropologischen Aspekte „des Medialen“ informieren könnte. Und dies ist kein Zufall: Da es keine allgemeine und allgemein anerkannte „Theorie der Medien“ gibt – und möglicherweise wenig Aussicht auf eine solche besteht – ist der Gegenstandsbereich medien-anthropologischer Beiträge entsprechend weitläufig.