Stichwort:

MigrantInnen

2 Beiträge mit dem Stichwort

Von Carmen Mörsch (2018 / 2016)

Refugees sind keine Zielgruppe

Dieser Beitrag kritisiert die Anwendung des Konzepts der »Zielgruppe« und verweist auf das Machtverhältnis, das in die Adressierung von Minorisierten durch mehrheitsangehörige Akteur*innen eingeschrieben ist: Einerseits erfolgt die Ansprache zumindest augenscheinlich mit dem Ziel, Gleichberechtigung her- oder zumindest als anzustrebendes Ergebnis in den Raum zu stellen. Andererseits aber bedingt Adressierung eine Identifizierung und damit eine Festschreibung der Angesprochenen als Andere, und eben gerade nicht als Gleiche. Statt Refugees als »Zielgruppe« zu adressieren wird Kulturelle Bildung über ein klar formuliertes Handlungsziel – die Freiheit von Rassismus – perspektiviert. Dieses Handlungsziel betrifft alle Mitglieder der Gesellschaft.

Von Dorothea Kolland (2015)

Diversity, Transkulturalität und Identität

Kulturelle Bildung in Deutschland, also einem Land, das dabei ist, sich mit seinem Status als Einwanderungsland zu arrangieren, muss ihre Aufgaben, ihre Praxis wie ihre gesellschaftspolitischen wie kulturellen Grundlagen im Rahmen der Migrationsgesellschaft bestimmen. Kultureller Bildung kommt eine wichtige Rolle zu im Rahmen der Identitätsfindung junger Menschen zwischen der Orientierung an Herkunftskulturen und postmigrantischer Zukunftsvision – z.B. zwischen Bağlama und Weltmusik-Rap, zwischen Diversität und Transkulturalität.