Themenfeld:

Theorie- und Begriffsentwicklungen

143 Beiträge im Themenfeld

Von Anette Rein (2022)

Dinge und Kontexte: Kultur-Perspektiven im Alltag

In einzelnen Erkenntnisschritten wird die Vieldeutigkeit von Alltagsdingen aufgezeigt, die sich mühelos auch auf den erkenntnisfördernden Umgang mit Museumsobjekten übertragen lassen. Von einer Mikroperspektive hin zur Makroperspektive werden selbstkritische Fragen zur individuellen Wahrnehmung und Erinnerung entwickelt und damit verbundene Weltsichten nachvollziehbar.

Von Jule Korte, Lisa Unterberg (2022)

(re)united!? Neue Forschungsperspektiven im Schnittfeld von Kultureller Bildung und Medienpädagogik

Der Beitrag basiert auf den Abschlussreflexionen der Autorinnen zur Joint Conference „Ästhetik – Digitalität – Macht". Er hat das Anliegen, zentrale Diskurslinien auf- und in etwas überspitzter Weise auch nachzuzeichnen, die das Feld der Kulturellen Bildung einerseits, das der Medienpädagogik andererseits (historisch) durchziehen und prägen. Im Rückgriff auf zentrale Ideen und Gedanken aus den ‹Cultural Studies› werden Folgen für Forschung, Diskurs und Praxis entwickelt.

Von Julius Heinicke (2022)

Entähnlichung als Perspektive der Kulturellen Bildung und ihr kulturpolitischer Auftrag

Die postkoloniale Diskussion fordert einen Perspektivwechsel im Sinne eines Umdenkens ein, welcher die Praxis der Kulturellen Bildung maßgeblich prägen und wandeln wird. An der Schnittstelle zwischen Autonomie und Auftrag kann sie jedoch eine Schlüsselfunktion übernehmen, wenn es gelingt, Vielfalt im Sinne einer Strategie der Entähnlichung als gemeinschaftsstiftendes Moment erlebbar zu machen und kulturelle Aushandlungs- und Wandlungsprozesse einer zunehmend diverser werdenden Gesellschaft zu moderieren.

Von Anette Rein (2022)

Postkoloniale Provenienzforschung und ethnografische Sammlungen

Kontextualisierte Einbeziehung von inter- und transdisziplinären Mikro- und Makroperspektiven, Perspektivenwechsel als auch kritische (Selbst)Reflexion charakterisieren den Dreiklang ethnologischer Provenienzforschung. Ein ethnologischer Blick ist immer dann ausschlaggebend, wenn es um die Bewusstmachung kulturspezifischer Konstruktionen von Ordnungskriterien und Vieldeutigkeit von Objekten geht. Ausführlich spreche ich hierzu in dem beigefügten Video.

Von Leopold Klepacki, Tanja Klepacki, Diana Lohwasser (2022 / 2016)

Ästhetisches Lehren: eine kritisch-reflexive Begriffsbefragung

Vor dem Hintergrund der Aktualität des Ästhetischen sowie der Diskurse um Kulturschule und eine neue Lernkultur wird das begriffliche Kompositum „ästhetisches Lehren“ untersucht. Dies eröffnet einen komplexen semantischen Horizont und diskursive Ausdeutungen, denn für beide Begriffsbestandteile gilt, dass sie sich nicht auf eindimensionale Semantiken, begriffstheoretisch trennscharfe Deutungsmuster oder eindeutige Definitionen reduzieren lassen.

Von Fabian Hofmann (2021)

Begründungen frühkindlicher ästhetischer und Kultureller Bildung

Wie wird frühkindliche Kulturelle Bildung im Unterschied zu anderen frühkindlichen Bildungsbereichen und im Unterschied zu Kultureller Bildung in anderen Altersgruppen begründet? Der Beitrag ist der Versuch einer Systematik und macht vier Begründungsdimensionen aus: die Schlüsselkompetenz-Dimension, die anthropologische Bildungsprozess-Dimension, die soziale und die kunstspezifische Dimension.

Von Yvonne Hardt (2021 / 2021)

Choreographierte Körper-Gefüge: Zur Hervorbringung und Analyse von Pluralität von Körperlichkeit im Tanz

Wie viel Körper braucht die Kulturelle Bildung? Dieser Beitrag befasst sich damit, wie auf „Körper“ und „Körperlichkeit“ in Kultureller Bildung Bezug genommen wird und wie (welche) Körperverständnisse in choreographischen Verfahren hervorgebracht werden. Die Diskussion um eine politische, historische und künstlerische Situiertheit von Körpererfahrung und Wissen soll damit bereichert werden.

Von Susanne Quinten (2021 / 2021)

Verkörperte Teilhabe als spezifische Teilhabemodalität in künstlerisch-ästhetischen Handlungsfeldern

Der Beitrag verdeutlicht Teilhabemöglichkeiten, die an die spezifischen leiblichen und nichtsprachlichen Qualitäten künstlerisch-ästhetischer Gegenstände gebunden sind. Vorgestellt wird das Modellkonzept der Verkörperten Teilhabe, welches nicht zuletzt für die inklusive kulturelle Bildungsarbeit eine wichtige theoretische Bezugsfolie bietet und auf der Grundlage der Dimensionsanalyse einen Rahmen schafft, um soziale Teilhabe in künstlerisch-ästhetischen Handlungsfeldern systematisch empirisch untersuchen zu können.

Von Kerstin Hallmann, Fabian Hofmann, Jessica Knauer, Astrid Lembcke-Thiel, Kristine Preuß, Claudia Roßkopf, Miriam Schmidt-Wetzel (2021)

Interaktion und Partizipation als Handlungsprinzip — Ein gemeinsamer Selbstversuch

Partizipation und Interaktion erfordern sowohl in der Praxis als auch in der Forschung zur Kulturellen Bildung eine kritisch-reflexive Auseinandersetzung. Der Beitrag diskutiert definitorische Begrifflichkeiten sowie ihre Implikationen und zeigt Wege auf, wie Partizipation als Handlungsprinzip neue Formen des Arbeitens und Forschens in der Kulturellen Bildung eröffnet.

Von Adrianna Hlukhovych (2021 / 2021)

Der Körper als Wissensobjekt. Ein Beitrag zum kulturbildenden Heterogenitäts- und Inklusionsdiskurs

Der Beitrag rückt den Körper als Wissensobjekt in den Mittelpunkt und untersucht sein inklusives, kulturbildendes Potenzial anhand ausgewählter konstruktivistischer Ansätze der Materialitätsforschung: der ‚kulturellen Biografien der Dinge‘ von Igor Kopytoff, der ‚Rahmen-Analyse‘ von Erving Goffman und der ‚doppelten Narrative‘ von Rom Harré.