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Ländliche Räume

2018 veröffentlichte die Wissensplattform Kulturelle Bildung Online das Dossier Land in Sicht?! Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen. Denn Fragen zur Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen standen bis dahin eher selten im Fokus kulturpädagogischer Auseinandersetzungen. Wie es um die Kulturelle Bildung für die Menschen in Dörfern und Kleinstädten bestellt ist, welche Ansätze, Themen und Strategien in ländlichen Räumen impulsgebend sind und wie dieses Potenzial in die Breite getragen werden kann, war zu wenig im Blick. Autor*innen schlossen diese „Leerstelle“ anhand von Fachbeiträgen aus den verschiedenen disziplinären Bezugswissenschaften für Kulturelle Bildung, aus den unterschiedlichen Sparten- und Akteursperspektiven, aus gesellschafts- und bildungspolitischen, raumsoziologischen und -planerischen, kulturpädagogischen und engagementpolitischen Perspektiven.  

2019 veröffentlichte das BMBF die Förderrichtlinie Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen" und das Metavorhaben MetaKLuB startete. Dieses unterstützt die Forschungsvorhaben und bündelt die Ergebnisse der Förderrichtlinie „Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen" in drei zentralen Bereichen: durch eigene Forschung, durch die Vernetzung der geförderten Projekte untereinander und mit Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis und schließlich durch die Aufbereitung der gewonnenen Ergebnisse für eine interessierte Öffentlichkeit. Interessierte finden Informationen auf der Webseite >> https://www.uni-leipzig.de/startseite-metaklub/.

53 Beiträge im Themenfeld

Von Nina Kolleck, Berfîn Yildirim (2024)

Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen: Entwicklung eines theoretischen Rahmens

Was sind Herausforderungen und Potenziale Kultureller Bildung in ländlichen Räumen? Der vorliegende theoretische Rahmen bündelt die Erkenntnisse der im Rahmen der BMBF-Förderrichtlinie geförderten 21 Einzelprojekte und zeigt auf, wie vielfältig die Verständnisse und Möglichkeiten Kultureller Bildung in ländlichen Regionen sind.

Von Ronny Patz, Felica Selz, Berfîn Yildirim, Nina Kolleck (2024)

Kultur, Bildung und ländliche Räume: Ihr Wechselspiel aus einer globalen Meta-Perspektive

Was können wir über Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen durch einen neuen, globaleren Blick und eine konzeptionelle Meta-Perspektive lernen? Mithilfe eines Reviews nationaler und internationaler Forschungsliteratur und vielfältigen Beispielen von allen Kontinenten gibt dieser Beitrag Antworten auf diese Frage und regt zu kritischer Reflexion aktueller Forschung und Praxis an.

Von David Adler (2024)

Reden ist Silber, Handeln ist Gold. Partizipative Kunst für ehrenamtliches Engagement in ländlichen Räumen

Das Kulturlandbüro im südöstlichen Mecklenburg-Vorpommern setzt seit 2020 partizipative Kunstformate wie Dorfresidenzen als Mittel ein, um ehrenamtliches Engagement zu aktivieren und sozialen Zusammenhalt zu stärken. Im Artikel reflektiere ich meine Erfahrungen als Leiter des Kulturlandbüros und ziehe Schlussfolgerungen für geeignete Rahmenbedingungen in ländlichen Räumen.

Von Livia Knebel (2024)

Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen vor und nach 1990 ― Zugänge zu Kunst und Kultur im ostdeutschen Wandel

„Kultur für alle": Der Stellenwert dieser kulturpolitischen Forderung der 1970er Jahre wird in diesem Artikel zum einem im Kontext der Kulturpolitik der BRD und der DDR dargestellt. Zum anderen wird diese Forderung in Bezug auf die Kulturelle Bildung der Nachwendejahre, Gegenwart und Zukunft Ostdeutschlands, konkret dem Kulturraum Oberlausitz-Niederschlesien geprüft. Zugleich möchte der Artikel zu einer differenzierten Auseinandersetzung mit den Errungenschaften der DDR-Kulturpolitik anregen.

Von Claudia Arndt (2024 / 2023)

Kulturelle Bildung und die regionalen Förderungen vielfältiger Kulturlandschaften

Vor dem Hintergrund des Forschungsprojekts „Felder und Akteur*innen kultureller Bildung in ländlichen Räumen" untersucht der Beitrag die Vielfalt kultureller Landschaften in drei peripheren Regionen Deutschlands. Herausgestellt wird hierbei die Bedeutung von Netzwerken und Kooperationen für die kulturelle Bildung als transformative Kraft in ländlichen Räumen.

Von Saskia Bender, Nils Rennebach (2024)

Handlungs- und Transferwissen für Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen

Der Beitrag präsentiert Überlegungen zu einem (selbst)reflexiven Handlungs- und Transferwissen insbesondere für diejenigen, die in und an Projekten Kultureller Bildung in ländlichen Räumen arbeiten. Angesichts unhintergehbarer Spannungs- und Konfliktpotenziale wird für Ambiguitätstoleranz votiert, um Teilhabe zu offerieren.

Von Julia Effinger, Birgit Mandel, Magdalena Nizioł (2024)

Dom kultury – Maison de la Culture – Kulturhaus und Soziokultur

Initiiert von der Arbeiter*innen- und Volksbildungsbewegung entstanden im 19. Jahrhundert die Kulturhäuser in Europa. Der Beitrag lenkt den Blick nach Frankreich, Polen und Deutschland, stellt die spezifische Geschichte sowie das Wirken bis in die Gegenwart vor: Was sind Gemeinsamkeiten, was sind wesentliche Unterschiede in der kulturpolitischen Steuerung, Organisation, Finanzierung sowie den kulturellen Programmen zwischen den drei Ländern? Welchen Stellenwert haben sie jeweils für ländliche Regionen?

Von Micha Kranixfeld, Wiebke Waburg, Barbara Sterzenbach (2024)

„Kritische Raben“ – Eine Einladung zum prozesshaften Ergreifen von Transfergelegenheiten

Transfer ergibt sich oft als spontane Gelegenheit und Interesse im Prozess. Aus dieser Erfahrung leiten die Autor*innen einen strukturellen Vorschlag für das Feld der Kulturellen Bildung ab: Kritische Raben sollen als Vermittler*innen und Reflexionspartner*innen eingesetzt werden. Der Beitrag reflektiert Erfahrungen und Erkenntnisse des vom BMBF geförderten Forschungsprojektes „Der Dritte Ort? Künstlerische Residenzen in ländlichen Räumen“ (DO_KiL) der Universität Koblenz.

Von Kristin Westphal, Micha Kranixfeld (2024 / 2023)

Landschaft als Mitspielerin?

Die Forschung zur Kulturellen Bildung in ländlichen Räumen erfordert auch, sich mit dem Landschaftsverständnis und seiner Herkunft auseinanderzusetzen. Der Artikel beleuchtet zum einen Historie und Wandel des Landschaftsbegriffs. Zum anderen wird die Bedeutung von Landschaft als Mitspielerin für andere Bezugsweisen befragt, wie sie exemplarisch durch die performative Praxis dargestellt wird. Hinterfragt werden Grenzziehungen wie Natur-Kultur, Stadt-Land, Subjekt-Objekt, Eigenes-Fremdes oder Produktion-Rezeption.