Stichwort:

Meta-Studien und Methodendiskussion

12 Beiträge mit dem Stichwort

Von Irena Müller-Brozovic (2017)

Musikvermittlung

Der Beitrag konturiert den Begriff, die Bedeutungen, Handlungsfelder und Entwicklungen von Musikvermittlung im außerschulischen Bereich. Einerseits werden verschiedene Aspekte von Musikvermittlung aufgefächert: Vermitteln als Disziplin des Dazwischens, Fokus auf Hören und ästhetische Erfahrung, die transformative Funktion, Verstehen und Nicht-Verstehen von Musik, Perspektivenwechsel, Verortung und AkteurInnen der Musikvermittlung. Andererseits werden Schnittmengen mit angrenzenden Disziplinen aufgezeigt: u.a. Schulmusik, Community Music, Audience Development, Kulturwissenschaft, Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft. In seiner dichten Form und versehen mit zahlreichen Literaturhinweisen reiht der Artikel spezifische Thematiken von Musikvermittlung auf. Er möchte einen grundlegenden Überblick über die unterschiedlichsten Facetten von Musikvermittlung schaffen und zu einer weiteren theoretischen Fundierung von Musikvermittlung anregen.

Von Inga Specht (2016)

Führungen für Erwachsene in Museen – Standortbestimmung eines Formats

Anhand anglo-amerikanischer und deutscher Studien wird in diesem Beitrag das Format der „Führung“ für erwachsene BesucherInnen in Museen näher bestimmt. Einige Forschungslücken sowie diverse Gründe für den Mangel an Studien zum Thema Museumsführungen für Erwachsene werden thematisiert. Insgesamt gibt der Beitrag einen Überblick über das Format der Führung für Erwachsene in Museen, wie er sich aus akademischer Sicht aktuell methodisch und empirisch darstellt.

Von Hanne Seitz (2015 / 2012)

Performative Research

Mit performative research wird im Folgenden ein Forschungsansatz dargelegt, der seine Herkunft der sogenannten performativen Wende in den Geistes- und Sozialwissenschaften verdankt und vor dem Hintergrund einer Kunstpraxis entstanden ist, die sich als artistic research gegenüber den Wissenschaften zu behaupten sucht und als practice-led research innerhalb der empirischen Sozialforschung inzwischen sogar einen eigenständigen Status beansprucht. Eine mögliche Praxis von performative research wird abschließend am Beispiel eines Forschungsworkshops mit Jugendlichen vorgestellt, der zwei Jahre nach Beendigung einer sogenannten Qualifizierungsmaßnahme die Nachhaltigkeit künstlerisch-ästhetischer Praxis mit just ihren eigenen Mitteln untersucht und die AdressatInnen zu ExpertInnen, zu ForscherInnen in eigener Sache gemacht hat.

Von Tobias Fink (2014 / 2012)

Die Videografische Rahmenanalyse (VRA) – eine Methode zur Erforschung (kultur)pädagogischer Praxis

Die Videografische Rahmenanalyse (VRA) ist eine innovative Forschungsmethode, die es erlaubt, pädagogische Praxis systematisch zu erforschen. Durch die Arbeit mit audiovisuellem Material kann sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Qualitätsbestimmung und Qualitätssicherung Kultureller Bildungspraxis leisten, sondern auch die Bildungsmöglichkeiten konkreter Projekte beschreiben. Die sehr hohe Datendichte audiovisuellen Materials stellt allerdings eine große Herausforderung dar, die theoretisch und methodisch bearbeitet werden muss. Die VRA bietet dafür mit Rückgriff auf ethnomethodologische Theoriebestände und die Rahmentheorie Erving Goffmans sowie durch den Einbezug des Begriffs der Lernkultur ertragreiche theoretische Grundlegungen, die eine differenzierte Bestimmung der Methoden der Datenerhebung, der Datendokumentation, der Datenanalyse und der Datendarstellung ermöglichen.

Von Burkhard Hill (2014)

Fallverstehen – Praxisforschung – Handlungsforschung. Drei sozialwissenschaftlich begründete Zugänge zur Erforschung der Kulturellen Bildung

Angesichts der an anderer Stelle immer wieder erörterten Schwierigkeiten, die Prozesse und Wirkungen Kultureller Bildung fundiert zu analysieren, erscheint die Beschäftigung mit solchen sozialwissenschaftlichen Forschungsstrategien als hilfreich, die gegenstandsadäquate Fragestellungen bearbeiten helfen und entsprechende Methoden zur Verfügung stellen. Mit der seit einigen Jahren zu beobachtenden Verwissenschaftlichung der Kulturellen Bildung - sie demnach nicht nur als Praxisfeld sondern auch als kultur- und erziehungswissenschaftlich begründete Disziplin zu begreifen - wird insbesondere auch die Frage nach einem wissenschaftlichen Nachweis ihrer Wirkungen aufgeworfen.

Von Eric Sons (2014)

Die Erforschung Kultureller Bildungsprozesse mit Hilfe Grounded Theory basierter Einzelfallstudien

Benachteiligte Jugendliche sind sowohl als RezipientInnen kultureller Veranstaltungen wie auch als NutzerInnen der Angebote kultureller Bildungsorte deutlich unterrepräsentiert (Winkler 2008; Keuchel/Larue 2012). Subjektive Bildungs- und Selbstwirksamkeitserfahrungen sowie kooperativ-solidarische Gruppenerfahrungen können das Selbstwertgefühl insbesondere mehrfach benachteiligter Jugendlicher stärken und ihnen neue Lebensperspektiven eröffnen (Lindner/Sturzenhecker 2004; Maedler 2008; Treptow 2012).

Von Vera Hennefeld (2013 / 2012)

Zum Einsatz sozialwissenschaftlicher Datenerhebungsmethoden im Rahmen der Evaluation Kultureller Bildung

Evaluation im wissenschaftlichen Sinne ist eine Form angewandter Sozialforschung, die dazu dient, unter Einsatz sozialwissenschaftlicher Datenerhebungsmethoden fundierte Informationen zu generieren, diese mit einer Bewertung zu verknüpfen und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen (vgl. Stockmann 2007a:25f.). Gegenstand der Bildungsforschung ist ein „sehr breites Spektrum von Fragestellungen“ (Tippelt 2002:9) auf der institutionen­gerichteten Meso­- und Makroebene sowie der auf Lehr-­ und Lernprozesse in schulischen wie außerschulischen Bereichen ausgerichteten Mikroebene (vgl. ebd.).

Von Annemarie Matzke (2013 / 2012)

Künstlerische Praktiken als Wissensproduktion und künstlerische Forschung

Künstlerische Praktiken zeichnen sich durch eine spezifische Verflechtung kognitiver wie körperlich-habitueller Wissensformen aus. Für das Feld Kultureller Bildung ist dies von besonderer Bedeutung, da hier eine Verschiebung hinsichtlich tradierter Wissensordnun­gen zu konstatieren ist. Dies entspricht jenen Konzepten von Wissenskultur kultur­- und wissenschaftshistorischer Studien, die darauf hinweisen, dass Wissen nicht als Korpus objektiver Wahrheiten verstanden werden kann, sondern durch soziale wie performative Handlungskontexte hervorgebracht wird (Lyotard 1986; Knorr­-Cetina 2002).

Von Manfred Prenzel, Johanna Ray (2013 / 2012)

Bildungsqualität, Bildungsforschung und Kulturelle Bildung

Im letzten Jahrzehnt hat die (mit empirischen Verfahren arbeitende) Bildungsforschung in Deutschland große Aufmerksamkeit durch internationale Vergleichsstudien erlangt. Im Blickpunkt stand dabei insbesondere die Bildungsqualität der Schule. Tatsächlich reicht das Feld der Bildungsforschung sehr viel weiter. Ihr Gegenstand umfasst „Voraussetzungen, Prozesse und Ergebnisse von Bildung über die Lebensspanne, innerhalb und außerhalb von (Bildungs­-)Institutionen“ (Prenzel 2005:12).