Stichwort:

Internationale Forschung

9 Beiträge mit dem Stichwort

Von Ernst Wagner (2018)

Bildkompetenz – Visual Literacy. Kunstpädagogische Theorie- und Lehrplanentwicklungen im deutschen und europäischen Diskurs

Bildkompetenz – bzw. ‚Visual Literacy‘ im internationalen Kontext – bezeichnen das aktuelle Kernanliegen, das zentrale Selbstverständnis von Kunstvermittlung bzw. Kunstpädagogik, in Deutschland und in Europa. Dabei treffen sich im Begriff Bildkompetenz mit seinen beiden Bestandteilen Bild und Kompetenz, zwei zentrale Stränge der kunstpädagogischen Fachtheorieentwicklung der letzten Jahre. Zum einen nimmt der Begriff über ‚Bild‘ (statt ‚Kunst‘) Bezug auf die stetige Ausweitung des Gegenstandsbereichs des Fachs „Kunst“, der in den 1960/70er Jahren einsetzte. Zum andern kommt in ‚Bildkompetenz‘ die Orientierung am Kompetenzbegriff und damit an der Outcome-Orientierung zum Tragen, eine Entwicklung, die die Bildungspolitik seit der Jahrhundertwende bestimmt. Um den mit dem Begriff verbundenen, aktuellen Ansatz besser zu verstehen, gehe ich zunächst auf seine historischen Wurzeln und ihre jeweiligen Einbettungen in gesellschaftliche und fachgeschichtliche Entwicklungen ein, um anschließend die Entwicklung eines transnationalen Modells vorzustellen, das sich als Referenzrahmen versteht.

Von Susanne Keuchel (2016 / 2015)

„Internationalität“ in der kulturellen Bildungspraxis. Eine explorative empirische Studie

Im Fachdiskurs wird oftmals argumentiert, dass Kulturelle Bildung per se Interkulturelle Bildung sei (bpb 2009), da Kulturelle Bildung, „immer mit der Vielfalt von Blickwinkeln zu tun“ habe, da „künstlerische Zugänge helfen […], die Welt mit anderen Augen zu sehen“ (bpb o.J.). Interkulturalität ist jedoch nur eine Facette im Diskurs um Diversität und kulturelle Vielfalt. Zunehmend werden auch transkulturelle Phänomene in der Kulturellen Bildung diskutiert. Noch selten werden im Fachdiskurs Fragestellungen zur „Internationalität“ in der Kulturellen Bildung aufgegriffen, die jedoch in der Erziehungswissenschaft (Rühle et al. 2014) zunehmend eine Rolle spielen, unter der Fragestellung: Wie international ist Bildung in Zeiten von Globalisierung, Migration und damit einhergehendem soziodemografischen Wandel aufgestellt?

Von Cornelie Dietrich, Anke Wischmann (2016)

Kulturarbeit in regionalen Bildungslandschaften: ein Fallvergleich zwischen England und Deutschland

Anliegen des vorliegenden Beitrags ist es, in vergleichender Perspektive angloamerikanische und deutsche Ansätze einer „Community Education“ im Kontext kultureller Bildungsarbeit zu untersuchen. Darin stellt sich Öffentlichkeit als bedeutsamer Teil der Entwicklung von Bildungsbeteiligung immer wieder neu her, allerdings in länderspezifisch je unterschiedlicher Weise. Auch lassen sich große Unterschiede im Hinblick auf Inhalte ebenso feststellen wie in Bezug auf die beteiligten Akteure und die Herstellung der Differenzen zwischen privatem und öffentlichem Raum. In einem Fallvergleich von zwei Projekten zur edukativen Kulturarbeit werden die Unterschiede im Verständnis von Organisation, Beteiligung und Repräsentation herausgearbeitet und für die hiesige Diskussion fruchtbar gemacht.

Von Inga Specht (2016)

Führungen für Erwachsene in Museen – Standortbestimmung eines Formats

Anhand anglo-amerikanischer und deutscher Studien wird in diesem Beitrag das Format der „Führung“ für erwachsene BesucherInnen in Museen näher bestimmt. Einige Forschungslücken sowie diverse Gründe für den Mangel an Studien zum Thema Museumsführungen für Erwachsene werden thematisiert. Insgesamt gibt der Beitrag einen Überblick über das Format der Führung für Erwachsene in Museen, wie er sich aus akademischer Sicht aktuell methodisch und empirisch darstellt.

Von Vanessa-Isabelle Reinwand-Weiss, Nina Stoffers (2015)

Art for Art’s Sake?! International Patterns of Legitimizing Arts Education

Der Artikel diskutiert verschiedene Formen der Legitimation Kultureller Bildung. Dabei werden unterschiedliche Begründungen und Logiken vorgestellt, die für die Legitimierung Kultureller Bildung im wissenschaftlichen wie auch im politischen Bereich eine Rolle spielen. Wir stellen zunächst eine kurze Definition und Systematisierung vor und geben die Erkenntnisse wieder, die wir mit KollegInnen in den Diskussionen auf der internationalen Konferenz zur Kulturpolitik 2014 in Hildesheim im Panel zu „Cultural Policy and Arts Education” erörtert haben.

Von Alicia de Banffy-Hall (2015)

Action Research as a method in researching community music

In diesem Artikel wird Aktionsforschung als Methode vorgestellt und erörtert, inwiefern sie zur Erforschung von Community Music hilfreich ist. Am Beispiel der Community Music Aktionsforschungsgruppe München (bestehend aus ProfessorInnen, AkteurInnen und VertreterInnen der Kulturverwaltung) wird die Methode der Aktionsforschung erläutert und ihre Prozesse, Leistungen, Herausforderungen und Grenzen für die Erforschung von Community Music reflektiert. Der Artikel zeigt, dass Aktionsforschung für Forschung im Feld Community Music für bestimmte Forschungsfragen, in denen es z.B. um die Erforschung von Interventionen und aktiv angeregten Entwicklungsprozessen in Gemeinden, Gruppen oder Organisationen geht, eine relevante und passende Forschungsmethode sein kann.

Von Rolf Witte (2015)

Kulturelle Bildungsangebote für Familien: Potentiale nutzen und Qualität entwickeln

Eine europäische Lernpartnerschaft mit Partnern aus Österreich, Slowenien, Spanien und Deutschland hat sich mit der europaweit vernachlässigten Frage der kulturellen Bildungsangebote für Familien beschäftigt. Praxisbeispiele und Konzepte wurden in verschiedenen europäischen Städten besucht und analysiert, und daraus eine Liste von Qualitätskriterien sowie Fragestellungen zur Selbstreflektion für Akteure aus dem Bereich der Kulturellen Bildung entwickelt. Die Lernpartnerschaft wurde von der EU-Kommission finanziell unterstützt und die Ergebnisse wurden in englischer Sprache europaweit zur Nutzung und Weiterentwicklung zur Verfügung gestellt.

Von Susanne Keuchel (2014)

Arts Education Development Index (AEDI) – Ein international-vergleichender empirischer Forschungsansatz in der Kulturellen Bildung

Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass internationale Indizes ein sinnvolles Instrument sein können, Entwicklungserfordernisse sowie Erfolge aufzuzeigen und einen konstruktiven Wettbewerb zwischen Ländern anzuregen. Der Erfolg internationaler empirischer Studien, wie PISA oder Indizes wie der „Education For All (EFA) Development Index (EDI)“ der UNESCO, wirft die berechtigte Frage auf, ob ein solches empirisches Instrument im Bereich der Kulturellen Bildung auch mehr internationalen Wettbewerb in der Kulturellen Bildung hervorrufen könnte. Der Artikel fasst die Hintergründe für die Entwicklung eines solchen international-vergleichenden empirischen Forschungsansatzes, mit dem Arbeitstitel „Arts Education Development Index“ (AEDI), zusammen

Von Anke Schad, Peter Szokol (2013 / 2012)

Ressourcen Kultureller Bildung in Europa

Das Thema Kulturelle Bildung hat in den letzten Jahren im öffentlichen Diskurs zwischen Bildungs-­ und Kulturpolitik eine neue Aufmerksamkeit gefunden. Diese Tendenz ist nicht allein im deutschsprachigen Raum zu beobachten, sondern ebenso in einer Reihe anderer europäischer Länder. So erfreulich dieser Bedeutungszuwachs erscheint, so zeigen doch die Auswirkungen der europaweiten Finanz-­ und Wirtschaftskrise, dass der Sektor Kulturelle Bildung nach wie vor fragil ist.