Kulturelle Bildung und gesellschaftlicher Zusammenhalt
Wie müssten kulturelle Bildungskonzepte in einer zunehmend heterogenen Gesellschaft aussehen? Unter welchen Voraussetzungen kann eine ästhetisch-künstlerische Praxis und soziale Kulturarbeit zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen? Welche Diskurse sind für die fachpolitische Auseinandersetzung und Fokussierung des Themas im Handlungsfeld der Kulturellen Bildung von Relevanz? Die Jahrestagung (2018) der Wissensplattform KULTURELLE BILDUNG ONLINE widmete sich eben diesen Fragen und diskutierte die Rolle der Kulturellen Bildung als „Kitt oder Korrektiv im Spannungsfeld von kollektivem Gedächtnis, kulturellen Identitäten, Symbolen und Werten".
In zehn Neuerscheinungen stellen Referent*innen der Veranstaltung und Expert*innen aus Kunst, Kultur und Bildung ihre fachspezifischen Zugänge, Analysen und Anregungen vor.
Was bietet dieses Dossier?
Die zehn Neuerscheinungen fokussieren auf die Verantwortung der Kulturelle Bildung – auch als soziale und politische Bildung: für die Anerkennung von Diversität und die Umsetzung von Inklusion, gegen Ausgrenzungen und Diskriminierungen. Sie entwickeln Perspektiven dafür, wie eine kritische (Kultur-)Pädagogik das einzelne Subjekt stärken kann, um die Komplexität und Ambivalenz gesellschaftlicher Veränderungen zu durchschauen. Sie diskutieren – vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Krisenphänomene – die Möglichkeiten, sich in ästhetisch-künstlerischer Bildungskonzepten mit menschen- und demokratiefeindlichen Entwicklungen auseinanderzusetzen und diskriminierungs- und machtkritische Haltungen zu entwickeln. Gemeinsam ist allen Autor*innen, das sie auch die Grenzen Kultureller Bildung ausleuchten, die sozialen und politischen Rahmenbedingungen für Integration und Inklusion kritisch reflektieren und eine diversitätsbewußte, strukturelle Veränderung von Kultureinrichtungen und Bildungsorganisationen einfordern.
Zum Nachhören: Podiumsdiskussion „Kitt oder Korrektiv?“
WDR3 hat das Abschluss-Podium der Jahrestagung aufgezeichnet. Susanne Keuchel, Direktorin der Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW und Tagungsleitung, diskutiert mit Referent*innen und Gästen aus Politik, Praxis und Forschung über Chancen und Grenzen Kultureller Bildung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Den Diskurs vertiefen – Autor*in werden!
Die Auseinandersetzung um „Kulturelle Bildung und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ soll weitergeführt und durch neue Fachartikel verbreitert werden. Expert*innen der Kulturellen Bildung sind herzlich eingeladen, den Diskurs mit eigenen Fachartikeln zu bereichern. Gesucht werden insbesondere Positionen zu der Frage, wie das Handlungsfeld der Kulturellen Bildung gesellschaftspolitische Verantwortung für einen positiven Umgang mit kultureller Differenz und Vielfalt übernehmen und Teilhabegerechtigkeit und Inklusion unterstützen kann. Auch Zweitveröffentlichungen relevanten Wissens sind von Interesse.
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