Von Modellen zu Strukturen – zur Bedeutung von Modellprojekten in der Kulturellen Bildung
Modellprojekte sind aus dem Handlungsfeld der Kulturellen Bildung nicht mehr wegzudenken. Ob „FSJ Kultur“, „Kultur macht Schule“, „Jedem Kind ein Instrument“, „Kulturagenten für kreative Schulen“ oder „Kultur.Forscher!“: Modellprojekte bieten Chancen für die Weiterentwicklung und Professionalisierung der Kulturellen Bildung auf vielfältigen Wegen und Ebenen. Die Fülle von Modellprojekten bietet Anlass, im Folgenden aufzuzeigen, welche Bedeutung sie für die Kulturelle Bildung haben und welche Schwierigkeiten damit ebenso verbunden sein können.
Im Zentrum steht im Sinne der Subjektorientierung die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden an Angeboten Kultureller Bildung. Ein grundlegendes Ziel der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur ist es, die TeilnehmerInnen zu einer aktiven und selbstbestimmten Lebensführung zu befähigen und ihre Teilhabe an der Gesellschaft zu unterstützen. Dies bedeutet, dass die Akteure der Kulturellen Bildung fortwährend auf gesellschaftliche Veränderungen und Herausforderungen reagieren müssen. Denn die Rahmenbedingungen für eine Teilhabe am gesellschaftlichen und kulturellen Leben verändern sich permanent. Modellprojekte helfen, den Umgang mit geänderten Rahmenbedingungen zu erproben und Lösungen in den Strukturen zu verankern. Sie bieten finanzielle, personelle und zeitliche Ressourcen und ermöglichen damit Freiräume zur Erprobung neuer Konzepte, die in den regulären Strukturen nicht vorhanden sind.
Entwicklungsfelder
Die meisten Angebote in der Kulturellen Bildung richten sich an Kinder und Jugendliche. Daher wenden sich auch zahlreiche Modellprojekte an diese Zielgruppe. Nahezu alle flankieren dabei mehr oder weniger die Frage, wie die Teilhabe an Kultureller Bildung für Kinder und Jugendliche im Rahmen ihres gesamten Bildungsprozesses gewährleistet werden kann. Im Kontext gesellschaftlicher Veränderungen leben viele Kinder und Jugendliche in sozialen Verhältnissen, die ihnen keinen Zugang zu Kultureller Bildung und damit kaum Teilhabe an Kunst und Kultur ermöglichen. Zunehmend werden Konzepte entwickelt, die ihnen außerhalb des Elternhauses diese Teilhabechancen eröffnen sollen.
Es liegt auf der Hand, Lösungen zu entwickeln, die Kulturelle Bildung in der Institution Schule verstärkt verankern. Denn hier bieten sich die besten Chancen, möglichst alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft zu erreichen. Daneben ist auch die Verankerung von Kultureller Bildung in Kindergärten und Kindertagesstätten zu beobachten. Seit mehr als zehn Jahren hat sich die Kooperation zwischen Schulen (bzw. Kitas) und Kultureinrichtungen, kulturpädagogischen Einrichtungen sowie KünstlerInnen zu einem bedeutenden Entwicklungsfeld in der Kulturellen Bildung ausgeweitet. Durch den rasanten Ausbau von Ganztagsschulen sind das ganztägige Lernen und damit die verstärkte Anbindung an die Institution Schule Alltag vieler Kinder und Jugendlicher. Die Anbieter Kultureller Bildung entwickeln auch deshalb Angebote in Kooperation mit Schulen, weil Kinder und Jugendliche nach einem längeren Schultag nicht mehr außerschulische Angebote wahrnehmen können.
Vorangetrieben wurden diese Entwicklungen durch das dreijährige Modellprojekt „Kultur macht Schule“, welches von 2004 bis 2007 durch die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) durchgeführt wurde. Ziel war es, allgemeinbildende Schulen und Träger sowie Einrichtungen der Kulturellen Kinder- und Jugendbildung zu begleiten, zu unterstützen und das Thema fachlich weiterzuentwickeln (Kelb 2007:55). Daneben gibt es weitere Beispiele für Modellprojekte, bei denen die Kooperation zwischen Schule und Kultur im Mittelpunkt steht, wie „Tanz in Schulen“, „schule@museum“, „Jedem Kind ein Instrument“, „TUSCH – Theater und Schule“.
Das Interesse an Kooperationen besteht aber nicht nur von Seiten der Kulturakteure. Auch Schulen sehen die Zusammenarbeit mit Kulturinstitutionen, kulturpädagogischen Einrichtungen und KünstlerInnen zunehmend als einen wichtigen Bestandteil eines umfassenden Lernens mit Kunst und Kultur (siehe Viola Kelb „Kulturelle Bildung und Schule“). Es wird zum Beispiel erprobt, wie ästhetisches Lernen und künstlerische Herangehensweisen in nichtkünstlerischen Fächern im Rahmen der Unterrichtsentwicklung verankert werden können. Das Modellprojekt „Kultur.Forscher!“ untersucht in diesem Kontext forschendes Lernen im Unterricht mit Fokus auf Kunst und Kultur. Die Verankerung von Kultureller Bildung in allen Bereichen des Schulalltags führt zu einer kulturellen Schulentwicklung (vgl. Braun/Fuchs/Kelb 2010) und ist ein Entwicklungsfeld, dem sich vermutlich in Zukunft weitere Modellprojekte noch umfassender widmen werden. Modelle für die Entwicklung von individuellen Gesamtkonzepten Kultureller Bildung an Schulen werden seit 2011 in dem Programm „Kulturagenten für kreative Schulen“ erprobt.
Das gesellschaftliche Engagement von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist ebenso ein Entwicklungsfeld der Kulturellen Bildung. Im Rahmen des Freiwilligen Sozialen Jahres Kultur (FSJ Kultur), welches 2001 als Modellprojekt begann, wird junges Engagement in Kulturinstitutionen und kulturpädagogischen Einrichtungen unterstützt. Neuere Entwicklungen verknüpfen dies auch mit dem Bereich Schule: In Nordrhein-Westfalen wurde das FSJ Schule, in Rheinland-Pfalz das FSJ Ganztagsschule eingeführt, welche auch einen Fokus auf die Kulturarbeit in Schulen setzen. Ein weiteres Beispiel für Modelle in diesem Entwicklungsfeld ist das Projekt „PlusPunkt KULTUR“. Hier hatten Jugendliche die Möglichkeit, im Rahmen eines Engagementwettbewerbs ihre eigene Konzeption für ein kulturelles Projekt umzusetzen.
Beispiele für weitere Entwicklungsfelder sind die Anerkennung von Kompetenzen in der Kulturellen Bildung (z.B. siehe Brigitte Schorn/Vera Timmerberg „Kompetenznachweis Kultur“), Kulturelle Bildung und Medien (z.B. Kulturelle Bildung im Medienzeitalter) oder Kulturelle Bildung mit älteren Menschen (z.B. Polyphonie – Stimmen der kulturellen Vielfalt). Modellprojekte setzen bei der Lösung einzelner Fragestellungen in konkreten Entwicklungsfeldern der Kulturellen Bildung an.
Kennzeichen und Bestandteile
Auf die meisten Modellvorhaben in der Kulturellen Bildung trifft die gängige Definition des Begriffs „Projekt“ nach DIN 69901 zu: „[Ein] Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen in ihrer Gesamtheit gekennzeichnet ist, wie z.B. Zielvorgabe, zeitliche, finanzielle, personelle und andere Begrenzungen; Abgrenzung gegenüber anderen Vorhaben; projektspezifische Organisation“ (Zell 2003:56). Der Kern eines Projekts besteht somit in der Zielvorgabe und in den zur Verfügung gestellten begrenzten Ressourcen.
Die Zielvorgabe spiegelt das übergeordnete Entwicklungsvorhaben wider und ist ein entscheidender Faktor, um am Ende den Erfolg eines Projekts messen zu können. Entsprechend den beteiligten Zielgruppen lassen sich daraus Handlungsziele und Maßnahmen für die Umsetzung ableiten.
Jedem Kind |
„[…] Jedem Grundschulkind des Ruhrgebiets soll die Möglichkeit offen stehen, ein Musikinstrument zu erlernen, das es sich selbst ausgesucht hat. Im Mittelpunkt steht das gemeinsame Musizieren der Kinder – von der ersten bis zur vierten Klasse.“ (http://www.jedemkind.de/programm/home.php, 28.10.2013)
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Kultur.Forscher! |
„Kultur.Forscher! möchte Schülern und Schülerinnen ermöglichen, forschendes Lernen bzw. ästhetisches Forschen zu erproben. Die PwC-Stiftung Jugend-Bildung-Kultur und die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung haben sich bei der Konzeption von Kultur.Forscher! vorgenommen, einen nachhaltigen Beitrag zur Entwicklung eines zeitgemäßen schulischen Unterrichts, der die Schülerinnen und Schüler und ihre kulturellen Lebenswelten in den Mittelpunkt der pädagogischen Bemühungen rückt, zu leisten.“ (EDUCULT 2011b)
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Kulturagenten für kreative Schulen |
„Das Programm ‚Kulturagenten für kreative Schulen’ möchte bei Kindern und Jugendlichen Neugier für die Kunst wecken und mehr Kenntnisse über Kunst und Kultur vermitteln, um eine Bildung und Stärkung ihrer Persönlichkeit zu ermöglichen und ihnen die Chance zu eröffnen, künftig Akteure einer kulturinteressierten Öffentlichkeit werden zu können.“ (http://www.kulturagenten-programm.de/programm, 28.10.2013)
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Lebenskunst Lernen |
„Unter dem Leitziel der Chancengerechtigkeit engagierte sich die BKJ im dreijährigen Modellprojekt ‚Lebenskunst lernen’ (Juli 2007 – Juni 2010) für die Inklusion von Jugendlichen, die Kulturelle Bildung bisher zu wenig erreicht. In einer Innovationswerkstatt aus 16 Bildungspartnerschaften kultureller Träger mit Haupt-, Förder- und Gesamtschulen wurden mit Kunst und Kultur Wege aus der Bildungsbenachteiligung Jugendlicher entwickelt, umgesetzt und bundesweit evaluiert.“ (http://www.lebenskunstlernen.de/, 28.10.2013) |
„schule@museum will langfristige Kooperationen zwischen Schulen und Museen entwickeln. Ziel der Ausschreibung ist es, bundesweit Strukturen für die Zusammenarbeit anhand eines interkulturellen Themas zu erproben.“ (http://www.schule-museum.de/, 28.10.2013) |
Diese Beispiele für Zielvorgaben von Modellprojekten in der Kulturellen Bildung geben einen Eindruck von der Vielfalt unterschiedlicher Ansätze. Die Bandbreite erstreckt sich über Projekte, die ein konkretes pädagogisch-künstlerisches Entwicklungsziel in Bezug auf die TeilnehmerInnen verfolgen, bis hin zu Projekten, bei denen der Fokus eher auf der Entwicklung und Erprobung von neuen Strukturen der Zusammenarbeit liegt.
Neben der Zielvorgabe bestimmen die für das Projekt bereitgestellten zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen die Rahmenbedingungen. Diese Ressourcen sind von Projektbeginn an klar definiert, wie z.B. Laufzeit, Budget und Personalausstattung. Gegenüber den regulären Strukturen in der Kulturellen Bildung sind die in Modellprojekten bereitgestellten Ressourcen für den jeweiligen Entwicklungsbereich überdurchschnittlich hoch. Es wird ein Freiraum für die Entwicklung neuer Konzepte ermöglicht, der unter regulären Umständen nicht vorhanden ist.
Entscheidende Voraussetzung für die operative Umsetzung eines Projekts ist eine gute projektspezifische Organisation. Zwischen der Konzepterstellung und der Durchführung vor Ort bei den TeilnehmerInnen sind viele Schritte notwendig, um die Zielvorgaben in der Praxis tatsächlich erreichen zu können. Umfang und Form der Projektorganisation können sehr unterschiedlich aussehen. Zum Beispiel gibt es Modellprojekte, bei denen die gesamte Organisation durch ein eigens für das Projekt gegründetes Unternehmen erfolgt (z.B. Forum K&B für das Modellprogramm „Kulturagenten für kreative Schulen“). Bei anderen Modellprojekten ist die Umsetzung mehr in den Strukturen vor Ort angesiedelt.
Doch was macht ein Projekt zu einem Modellprojekt? Ein Hinweis liegt vor, wenn ein Projekt durch den Initiator bzw. Förderer als Modell bezeichnet wird. Meist beinhaltet die Zielvorgabe dann auch Ziele, die über den reinen Projektkontext hinausgehen, wie die Generierung von wissenschaftlichen Erkenntnissen, die nachhaltige Beeinflussung von Strukturen der Kulturellen Bildung oder die Bereitstellung von Transferwissen im Anschluss an die Projektdurchführung. Im Rahmen eines Modells können Lösungen und Erkenntnisse für bestimmte Fragestellungen aus der Praxis heraus entwickelt werden, die möglicherweise auch auf andere Akteure übertragbar sind und langfristig in den regulären Strukturen verankert werden könnten. Häufig werden Projekte, die den Anspruch eines Modells formulieren, auch wissenschaftlich untersucht, um die Erkenntnisse zu belegen und Handlungsempfehlungen ableiten zu können. Der Modellcharakter eines Projekts bedeutet jedoch, dass nur in begrenzter Form die Rahmenbedingungen der Realität abgebildet werden. Konzepte, die in einem definierten Rahmen mit guter Ressourcenausstattung funktioniert haben, sind nicht immer eins zu eins auf die Flächenstrukturen übertragbar.
Chancen und Wirkungen
Modellprojekte tragen auf unterschiedlichen Ebenen zur Professionalisierung und fachlichen Weiterentwicklung im Feld der Kulturellen Bildung bei. Mit dem Modellcharakter verbindet sich der Anspruch, neue Erkenntnisse zu generieren und Konzepte für die Lösung spezifischer Fragestellungen zu entwickeln. Durch die wissenschaftliche Begleitung und Untersuchung können Gelingensbedingungen entwickelt werden. Auch zeigen Modellprojekte weitere Handlungs- und Forschungsbedarfe auf und geben Empfehlungen für die Strukturförderung.
Modellprojekte tragen ebenso dazu bei, das Feld der Kulturellen Bildung mehr und mehr in den Blick einer breiten Öffentlichkeit zu rücken. Besonders dann, wenn sie mit einem hohen Budget ausgestattet sind und bedeutende Institutionen (z.B. große private bzw. öffentliche Stiftungen oder Unternehmen) als Förderer fungieren, werden sie häufig auch außerhalb einer kleinen Fachöffentlichkeit kontrovers diskutiert. Dies bietet der Kulturellen Bildung eine hohe Aufmerksamkeit und die Chance, mehr für das Thema zu sensibilisieren. Obgleich nicht als Modellprojekt konzipiert, ist der Kinofilm „Rhythm is it“ ein beeindruckendes Beispiel dafür, dass binnen weniger Monate die Arbeit der Berliner Philharmoniker in Community-Dance-Projekten in ganz Deutschland bekannt wurde und bis heute als Modell für viele ähnliche Projekte steht. An Modellprojekten sind häufig auch neue Zielgruppen (z.B. Schulen, Kitas, SeniorInnen, Eltern) beteiligt, die die Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur für sich entdecken und in der Folge als wichtige MultiplikatorInnen fungieren, die positive Erfahrungen in ihren Zielgruppen weitergeben.
Darüber hinaus bietet die Fülle von Modellprojekten Erkenntnisse und Chancen für die eigene Professionalisierung von Modellprojekten. Gerade groß angelegte Modellvorhaben erfordern ein professionelles Projektmanagement und eine hohe Kompetenz in der Steuerung und Begleitung von Entwicklungsprozessen. Dies führt zu der Fragestellung, wie Modellprojekte gewinnbringend auf die Strukturen Kultureller Bildung wirken können. Denn der Weg von den Strukturen zur Entwicklung von Modellprojekten scheint wesentlich einfacher zu sein, als der von Modellprojekten in die Strukturen zurück. Häufig begrenzt sich der Anspruch von Modellförderungen auf die Entwicklung von beispielhaften Lösungen. Wenn ein Projekt endet, bleibt nicht mehr viel übrig, da die Fallhöhe von einer guten finanziellen Projektausstattung zur Realität meist zu hoch ist. Wünschenswert wäre, dass der Transfer in die Strukturen bereits durch Modellprojekte unterstützt würde, und zwar auf zwei Ebenen: Einmal in Bezug auf die TeilnehmerInnen des Projekts. Sie müssen in die Lage versetzt werden, die entwickelten Konzepte weiterzuführen. Entscheidend ist dabei, dass die spezifischen Strukturen der beteiligten Institutionen und TeilnehmerInnen bei der operativen Umsetzung eines Modellprojekts besonders berücksichtigt werden. Tom Braun bezeichnet dies im Kontext der Kulturellen Schulentwicklung (siehe Tom Braun „Kulturelle Schulentwicklung“ ) als den „Grad der strukturellen Annehmbarkeit“ (Braun 2011c:143).
In Bezug auf Zielgruppen, die nicht an dem Projekt teilgenommen haben, sollten bereits Modellprojekte Konzepte für den Transfer in die Fläche und die regulären Strukturen der Kulturellen Bildung mit entwickeln. Transferworkshops im Rahmen von Mentoren- oder Patenmodellen und die Schaffung von nachhaltigen Netzwerkstrukturen wären eine Möglichkeit dazu.
Ein gelungenes Beispiel für die nachhaltige Implementierung eines Modellvorhabens in den Strukturen der Kulturellen Bildung ist das „FSJ Kultur“. Von Anfang an wurden dabei die entscheidenden Partner auf Bundes- und Landesebene sowie in den kulturellen Einrichtungen berücksichtigt. Durch die gesetzliche Verankerung im „Gesetz zur Förderung eines Freiwilligen Sozialen Jahres“ (2002) bzw. im „Gesetz zur Förderung von Jugendfreiwilligendiensten“ (2008) konnten Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine Fortführung des FSJ Kultur außerhalb des Modellprojekts ermöglichten (Bockhorst 2011).
Modellprojekte scheinen also Fluch und Segen zugleich zu sein. Sie bieten enorme Chancen für die Weiterentwicklung der Kulturellen Bildung, bergen aber auch große Gefahren in Hinblick auf eine tatsächliche Nachhaltigkeit zahlreicher neuer Konzepte. „Dabei kann eine Modellprojektinitiative Wichtiges und Neues anstoßen, sie kann jedoch auf keiner Ebene eine kontinuierliche Strukturförderung ersetzen, sondern nur flankieren. Dass ohne tragfähige Strukturen neuen Herausforderungen nicht angemessen begegnet werden und Innovation sich nicht verstetigen kann, das zeigt im Prinzip jedes Modellprojekt“ (Eickhoff 2010:45).
Insgesamt ist die langfristige und nachhaltige Wirkung von Modellprojekten in der Kulturellen Bildung bislang wenig erforscht. Gerade im Hinblick auf die Frage, wie Modellprojekte strukturell angelegt sein müssen, damit sie nach ihrer Laufzeit auch über die ProjektteilnehmerInnen hinaus wirken können, wäre es lohnenswert, dieses Thema wissenschaftlich näher zu beleuchten.
Webseiten von genannten Modellprojekten
Kulturagenten für kreative Schulen
Kulturelle Bildung im Medienzeitalter (kubim)
PlusPunkt KULTUR (abgeschlossenes Projekt)