Ein Lagebericht zum zivilgesellschaftlichen Kulturengagement

Artikel-Metadaten

von Siri Hummel

Erscheinungsjahr: 2025

Abstract

Das zivilgesellschaftliche Kulturengagement (ZKE) spielt eine entscheidende Rolle in der deutschen Kulturlandschaft. Es umfasst freiwillige, nicht gewinnorientierte Tätigkeiten, die sich auf die Produktion, Rezeption, Bewahrung und Vermittlung von Kunst und Kultur beziehen und/oder durch zivilgesellschaftliche Organisationen verantwortet werden. Um ein Lagebild zu erhalten, analysiert eine Metastudie von Siri Hummel und Eckhard Priller (Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft) Daten aus 40 Studien der letzten zwei Jahrzehnte und ergänzt diese durch Sonderauswertungen und qualitative Expert*innen-Interviews. Der Beitrag fasst diese Ergebnisse zusammen und legt den Fokus sowohl auf soziodemografische Daten zu freiwillig engagierten Bürger*innen, auf ihre Motivation und die Dauer ihres Engagements, als auch auf die organisatorischen Strukturen und Aktivitäten von Vereinen, Verbänden und Stiftungen. Diese Datenanalyse wird kontextualisiert durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen, die in den Expert*innen-Interviews sichtbar wurden. Daraus geht hervor, welcher Transformationen und politischer Unterstützung es bedarf, um Engagement in der Kultur zukunftsfähig auszurichten.

Einführung

Das zivilgesellschaftliche Kulturengagement (ZKE) spielt eine entscheidende Rolle in der deutschen Kulturlandschaft. Es umfasst freiwillige, nicht gewinnorientierte Tätigkeiten, die sich auf die Produktion, Rezeption, Bewahrung und Vermittlung von Kunst und Kultur beziehen. Ohne das Engagement der Freiwilligen wäre die heutige Vielfalt von kulturellen Veranstaltungen, Museen, Theatern, Bibliotheken und anderen Institutionen kaum denkbar. Das zivilgesellschaftliche Engagement zeigt sich im Kulturbereich besonders vielschichtig. Dennoch sieht es sich zunehmend wachsenden Herausforderungen gegenüber, und die Belastungsgrenzen scheinen erreicht.

Um ein Lagebild zum ZKE zu erhalten, analysiert die Metastudie von Siri Hummel und Eckhard Priller (vollständige Studie hier) Daten aus 40 Studien der letzten zwei Jahrzehnte und ergänzt diese durch Sonderauswertungen und qualitative Experteninterviews. Dabei wurden individuelle Aspekte wie die Motivation und Dauer des Engagements, organisatorische Strukturen und gesellschaftliche Rahmenbedingungen untersucht und auf zwölf Kulturbereiche wie Darstellende Kunst, Bibliotheken und Musik angewendet. Der Bericht analysiert die organisatorischen Strukturen, Herausforderungen und Entwicklungen des ZKE und liefert eine empirisch fundierte Bestandsaufnahme. Dieser Beitrag fasst die zentralen Ergebnisse der Studie zusammen.

Die organisatorischen Strukturen des ZKE umfassen Vereins-, Verbände- und Stiftungswesen, öffentliche Trägerschaft aber auch viele informelle Initiativen ohne direkte Rechtsform (Hummel/Priller 2025:11ff). Vereine sind die am häufigsten gewählte Organisationsform für kulturelles Engagement. Die ca. 110.000 Kulturvereine in Deutschland zählen zu den tragenden Säulen des zivilgesellschaftlichen Engagements im Kulturbereich. Während sich viele dieser Vereine auf die Organisation von Veranstaltungen und Projekten konzentrieren, haben andere eine langfristige Förder- und Bildungsaufgabe. Neben Vereinen sind auch Stiftungen zentral für das ZKE. Sie fungieren oft als Förderinstitutionen, die finanzielle und logistische Unterstützung für kulturelle Projekte bereitstellen. Laut dem Bundesverband Deutscher Stiftungen gehört Kulturförderung zu den häufigsten Stiftungszwecken in Deutschland. Zahlreiche Dachverbände koordinieren und vertreten die Interessen zivilgesellschaftlicher Kulturakteure. Dazu gehören der Deutsche Kulturrat sowie zahlreiche fachspezifische Organisationen in Bereichen wie Musik, Bildende Kunst und Theater. Staatliche und kommunale Institutionen betreiben eine Vielzahl an Museen, Theatern und Bibliotheken, die teilweise von zivilgesellschaftlichem Engagement profitieren. Laut dem Kulturfinanzbericht 2022 (Deutscher Städtetag 2022) beliefen sich die öffentlichen Ausgaben für Kultur auf 14,5 Milliarden Euro.

Um die vielfältigen zivilgesellschaftlichen Tätigkeiten im Kulturbereich systematisch zu erfassen, lassen sich verschiedene Dimensionen unterscheiden, wie etwa nach Art oder Ort des Engagements.

Die Art des Engagements beschreibt die unterschiedlichen Formen, in denen sich Menschen im Kulturbereich einbringen. Dabei lassen sich zwei zentrale Kategorien unterscheiden, einerseits das klassisches Ehrenamt. Diese Form des Engagements ist durch eine langfristige und verbindliche Übernahme von Verantwortung gekennzeichnet. Dazu gehören Tätigkeiten in festen Ämtern wie die Rolle der Schatzmeister*in in einem Verein, der Vorsitz einer kulturellen Organisation oder die Leitung eines Arbeitskreises. Ehrenamtliche in diesen Positionen tragen oft eine hohe Verantwortung für strategische und administrative Prozesse innerhalb ihrer Organisation. Im Gegensatz zum klassischen Ehrenamt ist die zweite Kategorie, die Freiwilligenarbeit, durch eine flexible und meist zeitlich begrenzte Beteiligung gekennzeichnet. Dazu zählen etwa der Einsatz als Ordner*in bei einem Festival, die Unterstützung bei der Durchführung einzelner Veranstaltungen oder kurzfristige Projekteinsätze. Diese Form des Engagements bietet niedrigschwellige Beteiligungsmöglichkeiten und ermöglicht es Menschen, sich ohne langfristige Verpflichtung punktuell für kulturelle Zwecke zu engagieren.

Neben der individuellen Engagementform spielt auch die Art der Organisation eine wesentliche Rolle für die Struktur und Wirkung zivilgesellschaftlicher Aktivitäten im Kulturbereich. Hier lassen sich drei grundlegende Typen von Organisationen unterscheiden; kulturschaffende, -fördernde und -vermittelnde Organisationen (Hummel/Priller 2025:6ff):

In kulturschaffenden Organisationen steht die kulturelle Produktion im Zentrum. Dazu zählen Theater, Museen, Kunstgalerien sowie weitere künstlerische Einrichtungen, die eigene Inhalte erschaffen und vermitteln. Das Spektrum der Tätigkeiten innerhalb dieser Organisationen ist breit gefächert und reicht von administrativen Aufgaben im Veranstaltungsmanagement bis hin zu kreativen und kuratorischen Arbeiten. Dazu gehört beispielsweise die Mitwirkung an der Produktion von Kunstwerken, Theateraufführungen oder Ausstellungen – sowohl hinter den Kulissen als auch in der direkten künstlerischen Gestaltung.

Im Gegensatz zu den kulturschaffenden Institutionen liegt der Fokus von kulturfördernden Organisationen auf der Unterstützung und Ermöglichung kultureller Vorhaben. Hierzu zählen Stiftungen, Fördervereine und andere Einrichtungen, die finanzielle, logistische oder beratende Hilfestellungen bieten. Ihre Tätigkeiten umfassen unter anderem Fundraising, Sponsoring sowie die Pflege und Instandhaltung von Kulturstätten und Kunstwerken. Auch Denkmalpflege sowie die Förderung von Vernetzungsarbeit zwischen Künstler*innen und Institutionen gehören zu ihren zentralen Aufgaben.

Kulturvermittelnde Organisationen haben in erster Linie die Aufgabe, kulturelles Wissen und Fertigkeiten zu vermitteln und somit kulturelle Teilhabe sowie lebenslanges Lernen zu fördern. Hierzu zählen Bildungseinrichtungen wie Volkshochschulen, Musikschulen, Kunstakademien oder Programme zur kulturellen Erwachsenenbildung. Ihr Engagement umfasst pädagogische Tätigkeiten wie die Entwicklung und Durchführung von Bildungsangeboten, Workshops und Vorträgen, die sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an Erwachsene richten. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Kulturellen Bildung, die künstlerische Ausdrucksformen, historische Kontexte und gesellschaftliche Entwicklungen reflektiert. Sie haben auch oft eine sozialintegrative Funktion; durch niedrigschwellige Angebote können kulturvermittelnde Organisationen auch marginalisierten Gruppen den Zugang zu kulturellen Aktivitäten erleichtern und zur Demokratisierung von Kultur beitragen. Soziokulturelle Zentren fördern kreative Ausdrucksformen in der Bevölkerung.

Durch diese Unterscheidung wird deutlich, dass sich zivilgesellschaftliches Kulturengagement im Kulturbereich in einem Spektrum von künstlerischer Produktion, struktureller Förderung und kultureller Vermittlung bewegt. Alle drei Organisationstypen sind eng miteinander verwoben und tragen auf unterschiedliche Weise zur kulturellen Vielfalt und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei.

Daten, die ein Mosaik zusammensetzen

Der Bericht stützt sich auf eine Vielzahl empirischer Quellen, um das zivilgesellschaftliche Kulturengagement umfassend zu analysieren. Jede dieser Quellen beleuchtet jedoch nur bestimmte Aspekte, die erst durch ihre Zusammenführung ein Gesamtbild ergeben.

Ein zentrales Instrument zur Erfassung des freiwilligen Engagements in Deutschland ist der Deutsche Freiwilligensurvey, der seit 1999 alle fünf Jahre vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und als bevölkerungsrepräsentative Telefonbefragung durchgeführt wird. Er ermöglicht langfristige Vergleiche und zeigt Entwicklungen hinsichtlich Motivation, Struktur und sozialer Zusammensetzung der Engagierten auf. Freiwilliges Engagement umfasst dabei alle Tätigkeiten, die gemeinschaftsbezogen, außerhalb von Beruf und Familie sowie ohne materielle Gewinnabsicht ausgeführt werden. Seit 2009 werden die Ergebnisse des Surveys in regelmäßigen Engagementberichten gebündelt, die die Entwicklung des freiwilligen Engagements dokumentieren und politische Handlungsempfehlungen ableiten.

Ein weiteres wichtiges Erhebungsinstrument ist der ZiviZ-Survey (Zivilgesellschaft in Zahlen), der seit 2012 alle vier bis fünf Jahre durchgeführt wird. Diese repräsentative Befragung von eingetragenen Vereinen, gemeinnützigen Kapitalgesellschaften, gemeinwohlorientierten Genossenschaften und rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts liefert datenbasierte Erkenntnisse über Strukturen und Trends im zivilgesellschaftlichen Sektor. Ergänzend dazu liefert die Zeitverwendungserhebung 2022 Einblicke in die zeitliche Dimension des Engagements (Statistisches Bundesamt 2024a und 2024b).

Detaillierte Einblicke in die kulturelle Infrastruktur und deren Entwicklung bieten die Spartenberichte des Statistischen Bundesamts, die verschiedene Bereiche des Kultursektors systematisch erfassen. Sie gliedern den Kulturbereich in Kategorien wie Darstellende Kunst, Bildende Kunst, Musik, Literatur, Museen und kulturelles Erbe. Zusätzlich werden medien- und bibliotheksbezogene Sparten sowie die Kulturelle Bildung gesondert betrachtet. Diese Berichte ermöglichen eine differenzierte Analyse der wirtschaftlichen Bedeutung, der Beschäftigungsentwicklung und der Finanzierung des Kultursektors. Die Kulturfinanzberichte der statistischen Ämter (vgl. Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2022; Deutscher Städtetag 2022) erfassen die finanziellen Mittel, die Bund, Länder und Kommunen für Kultur bereitstellen. Diese Berichte liefern detaillierte Einblicke in die Mittelverteilung und zeigen die Schwerpunkte der Kulturförderung auf. Einen weiteren wichtigen Datenbestand bilden die Vereinsstatistiken, die die Entwicklung von Kulturvereinen in Deutschland nachzeichnen. Sie dokumentieren Mitgliederzahlen und rechtliche Strukturen, zeigen jedoch eine Stagnation der Vereinszahlen sowie einen Rückgang der Engagementquote.

Auch auf europäischer Ebene existieren verschiedene Untersuchungen zum zivilgesellschaftlichen Kulturengagement. Der Eurobarometer zur kulturellen Partizipation und das Eurostat-Modul zu ehrenamtlicher Tätigkeit erfassen Engagementmuster in den EU-Mitgliedstaaten und zeigen erhebliche Unterschiede zwischen ihnen auf. Während in skandinavischen Ländern eine hohe kulturelle Partizipation mit starker institutioneller Förderung kombiniert wird, sind südeuropäische Länder stärker auf informelle Netzwerke angewiesen. Deutschland nimmt eine mittlere Position ein, geprägt von einer ausgeprägten Vereinsstruktur und umfangreichen Fördermechanismen. Die europäischen Daten verdeutlichen, dass politische und wirtschaftliche Unterstützung maßgeblich für die Entwicklung des ZKE ist.

Entwicklung des zivilgesellschaftlichen Kulturengagements

Ein Rückblick auf die letzten 25 Jahre zeigt, dass der zivilgesellschaftliche Kulturbereich kontinuierlich gewachsen ist und zu den bedeutendsten Engagementfeldern in Deutschland zählt. Laut der Zeitverwendungserhebung 2022 engagieren sich 15,4 % der Bevölkerung aktiv in den Bereichen Kultur und Musik (Hummel/Priller 2025:44). Dies unterstreicht die große gesellschaftliche Bedeutung des Sektors. Das individuelle Engagement im Kulturbereich zeigt, dass Freiwillige über alle Engagementbereiche hinweg – und somit auch im kulturellen Bereich – durchschnittlich zwei Stunden und 24 Minuten am Tag in die Tätigkeit investieren (ebd.:45).

Regionale Unterschiede bestehen weiterhin, insbesondere zwischen Ost- und Westdeutschland, wenngleich die Unterschiede allmählich schrumpfen. Zudem wird deutlich, dass in ländlichen Regionen die Eigeninitiative eine größere Rolle spielt, da dort oft weniger öffentliche kulturelle Infrastruktur vorhanden ist. Laut der aktuellen Zeitverwendungsstudie haben sich in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung nach den hochgerechneten Angaben der Zeitverwendungserhebung 2022 über vier Millionen Personen ab zehn Jahren in Deutschland im Bereich Kultur und Musik ehrenamtlich oder freiwillig engagiert. Mit 82,4 % hatte der Großteil der Engagierten seinen Wohnsitz in Westdeutschland, mit 17,6 % in Ostdeutschland (ebd.:47). Wie die Angaben der Freiwilligensurveys zeigen (vgl. Simonson et al. 2021), haben sich die Engagementquoten zwischen Westdeutschland und Ostdeutschland über die Jahre angeglichen, d.h. die Differenz ist geringer geworden. Unterschiede bestehen indes noch immer im Bereich Kultur und Musik, wenn die Engagementquoten betrachtet werden. Während demnach in Deutschland insgesamt 5,6 % der Bevölkerung ab zehn Jahren ein ehrenamtliches oder freiwilliges Engagement ausübten, waren es in Westdeutschland 5,72 % und in Ostdeutschland 5,08 % (ebd.). Auch wenn die Differenz nicht sehr groß ist, muss Berücksichtigung finden, dass Ostdeutschland durch einen höheren Anteil an dünn besiedelten ländlichen Kreisen gekennzeichnet ist und die Bevölkerung in diesen die höchste Engagementquote von 6,7 % aufweist (ebd.). Insofern ist davon auszugehen, dass der Unterschied zwischen West- und Ostdeutschland nicht nur vorhanden, sondern stark ausgeprägt ist. Die Engagementquoten nach der Typologie der Zeitverwendungserhebung 2022 zeigen dennoch ein deutliches Gefälle vom städtischen zum ländlichen Raum auf. Das bekannte Phänomen, dass die städtische Bevölkerung eher die vorhandene kulturelle Infrastruktur nutzt und nutzen kann, während die ländliche Bevölkerung eher auf die Eigeninitiative und die Selbstorganisation im Kulturbereich angewiesen ist, besteht offensichtlich weiterhin.

Im Unterschied zu einer Reihe anderer Engagementbereiche ist der Bereich Kultur und Musik stärker durch das Engagement von weiblichen und älteren Personen geprägt. Die Engagementquote der Frauen liegt mit 6,04 % deutlich über jener der Männer mit 5,14 % (Hummel/Priller 2025:48). Im Vergleich zur Zeitverwendungserhebung 2012/13 hat der Unterschied sogar zugenommen. Während die Engagementquote der Frauen sich mit 6,03 % kaum veränderte, ist jener der Männer von damals 5,61 % weiter zurückgegangen (vgl. Burkhardt et al. 2017:183). Der Rückgang des kulturellen Engagements ist also vor allem bei den männlichen Personen zu sehen.

Ein auffälliger Trend ist die zunehmende Akademisierung des ZKE: Immer mehr Engagierte verfügen über einen höheren Bildungsabschluss. Besonders aktiv sind Menschen im Ruhestand sowie Personen, die in Einpersonenhaushalten leben. Insgesamt engagieren sich 36 % der deutschen Bevölkerung zivilgesellschaftlich, was rund 27,1 Millionen Menschen entspricht (Hummel/Priller 2025:42f).

Daten des ZiviZ-Surveys 2023 zeigen (ebd.:35ff, vgl. auch Schubert et al. 2023), dass 29 % der zivilgesellschaftlichen Organisationen im Kulturbereich tätig sind, wobei 18 % diesen als Hauptengagementfeld benennen. Es zeigt sich eine Stagnation bei den Vereinszahlen. Obwohl der Verein weiterhin die bevorzugte Rechtsform für ZKE ist, scheint der Höhepunkt des Wachstums erreicht zu sein. Der Anteil der Organisationen, die sinkende Mitgliederzahlen verzeichnen, stieg von 23 % im Jahr 2019 auf 27 % im Jahr 2022 (ebd.:38f.). Auch die allgemeine Engagementquote entwickelt sich rückläufig. Verglichen mit der Zeitverwendungserhebung 2012/2013 sank der Anteil der Engagierten um etwa 4 %. Während 2012 nur 12 % der Organisationen von rückläufigen Engagementzahlen berichteten, waren es 2016 bereits 20 % und 2022 sogar 22 % (ebd.).

Dieser Rückgang ist alarmierend: Viele Kulturvereine sind stark auf Mitgliedsbeiträge (41 %), öffentliche Fördermittel (14 %) und Spenden (17 %) angewiesen. Sinkende Mitgliederzahlen in Kombination mit absehbaren staatlichen Kürzungen stellen eine ernsthafte Bedrohung für viele Organisationen dar. Gerade kleinere Kulturvereine sind auf eine stabile finanzielle Basis angewiesen, um ihre Projekte langfristig umsetzen zu können. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte dies weitreichende Auswirkungen auf das kulturelle Leben in Deutschland haben.

Herausforderungen der Transformation

Im Rahmen der Studie wurden zusätzlich zur oben zusammengefassten Meta-Analyse vorhandener Studien und Daten 21 Interviews mit Expert*innen aus verschiedenen Bereichen des kulturellen Engagements geführt, darunter Hauptamtliche, Engagierte, Verbandsfunktionär*innen sowie Wissenschaftler*innen und staatliche Stellen, und anschließend inhaltsanalytisch in Anlehnung an Mayring (2014) ausgewertet. Ziel war es, ein umfassendes Bild des zivilgesellschaftlichen Kulturengagements zu gewinnen. Die Interviews folgten einem teilstrukturierten Ansatz mit offenen Fragen zu Begriffsverständnis, Herausforderungen, Gelingensbedingungen und Bedarfen. Zentrale Ergebnisse dieser qualitativen Teilstudie werden im Folgenden zusammengefasst:

Die am häufigsten genannte Herausforderung in den Interviews betrifft die Schwierigkeit, junge Engagierte zu gewinnen. Viele Kulturinstitutionen stehen vor der anspruchsvollen Aufgabe eines generationellen Übergangs, da sich das Nachwuchsproblem im hohen Durchschnittsalter kultureller Vereine widerspiegelt (Hummel/Priller 2025:67f).

Ein wesentliches Problem ist, dass ältere Engagierte ihre Ämter oft nicht abgeben und „an ihren Positionen kleben“, während jüngere Menschen zunehmend weniger bereit sind, langfristige und verbindliche Engagements einzugehen. Insbesondere für Schüler*innen steht das schulische Ganztagsangebot in Konkurrenz zu ehrenamtlichen Tätigkeiten in Kultureinrichtungen, da es zeitlich kaum integriert wird. Darüber hinaus wird eine allgemeine Werteverschiebung als Ursache genannt: Ältere Engagierte seien tendenziell religiös und konservativ geprägt, während jüngere Generationen eine andere kulturelle und gesellschaftliche Orientierung aufweisen. Diese Unterschiede könnten dazu beitragen, dass kulturelle Vereine für jüngere, oft diversere Gruppen weniger attraktiv erscheinen. Auch der technologische Rückstand älterer Engagierter wird als Hindernis für die Integration jüngerer technikaffinerer Personen genannt.

Ein weiteres Problem stellt die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft dar, die nach Einschätzung einiger Befragter die Bereitschaft zur Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung verringere. Allerdings bleibt fraglich, ob junge Engagierte diese Sichtweise teilen würden. Gleichzeitig wurden auch erfolgreiche Transformationsprozesse benannt, in denen Nachwuchs durch intergenerationelle Netzwerke oder über Fördervereine erfolgreich rekrutiert wurde (vgl. Hummel/Priller 2025:69f).

Innerhalb der Kulturinstitutionen bestehen strukturelle Herausforderungen, insbesondere in Bezug auf den Wissenstransfer. Kurze Projektlaufzeiten (meist ein Jahr) erschweren die nachhaltige Weitergabe von Expertise und behindern die langfristige Bindung von Engagierten. Zudem fehlt es oft an hauptamtlichem Personal, das die Betreuung der Freiwilligen übernehmen könnte. Ein weiteres Problem liegt in der mangelnden Wertschätzung freiwilligen Engagements, das sich in der verbreiteten „Was nichts kostet, ist nichts wert“-Haltung manifestiert.

Besonders problematisch sind auch prekäre Arbeitsverhältnisse im kulturellen Sektor, die unbezahltes Engagement erschweren. Hohe Arbeitsbelastung und unsichere Einkommenssituationen führen dazu, dass viele Künstler*innen ihre Projekte als unbezahlte Leidenschaftsprojekte weiterführen müssen. Gleichzeitig sehen einige darin eine Chance, über zivilgesellschaftliches Engagement längerfristig bezahlte Kulturprojekte zu realisieren. Dieser wirtschaftliche Druck führt jedoch zu einer zunehmenden Vermischung von Freizeit, Engagement und Erwerbsarbeit (vgl. Kapitel „Entgrenzung der Arbeitswelt“ in Hummel/Priller 2025).

Auch die traditionellen, oft hierarchischen Strukturen von Kulturvereinen erschweren Transformationsprozesse. Während flexiblere, projektbasierte Organisationsformen an Bedeutung gewinnen, sind diese häufig schlechter für Fördermittel qualifiziert. Jüngere Menschen bevorzugen eher projektbasierte Netzwerke als langfristige Vereinsmitgliedschaften, wodurch sich ein Wandel in der Organisationslandschaft des ZKE abzeichnet. Zudem wird die prekäre finanzielle Ausstattung vieler Kulturinitiativen als hinderlich für die Weiterentwicklung des Engagements gesehen. Insbesondere während der Covid-Pandemie fehlte es vielen Organisationen an technischer Ausstattung für digitale Formate, was die Beteiligungsmöglichkeiten erheblich einschränkte.

Ein zentrales Problem ist die mangelnde politische Anerkennung des zivilgesellschaftlichen Kulturengagements (Hummel/Priller 2025:69). Während dessen Bedeutung oft rhetorisch hervorgehoben wird, bleibt die tatsächliche Unterstützung häufig unzureichend. Finanzielle Herausforderungen sind ebenfalls ein wiederkehrendes Thema: Viele Kulturinitiativen kämpfen mit der Unsicherheit öffentlicher Fördermittel. Besonders in ostdeutschen Bundesländern gestaltet sich die Finanzierung durch staatliche und private Mittel als schwierig.

Darüber hinaus äußerten mehrere Befragte Besorgnis über den zunehmenden Rechtspopulismus und dessen Auswirkungen auf den Kulturbereich. Eine Regierungsbeteiligung rechtsextremer Parteien könnte dazu führen, dass Kulturinitiativen behindert oder finanziell ausgetrocknet werden – insbesondere linke, progressive zivilgesellschaftliche Organisationen könnten unter Druck geraten.

Bürokratische Hürden stellen eine weitere erhebliche Belastung dar. Kommunale Vorschriften, steuerliche Anforderungen und komplexe Förderanträge erschweren die Arbeit von Kulturorganisationen erheblich. Besonders problematisch ist die mangelnde Flexibilität in der Fördermittelvergabe: Zu stark projektbezogene Finanzierung, komplizierte Antragstellungen und fehlende mehrjährige Bewilligungen erschweren langfristige Planungen. Auch Regelungen zur Mittelverwendung, wie die fehlende „Überjährigkeit“, die eine flexible Nutzung über mehrere Jahre hinweg verhindert, sowie restriktive Bedingungen für private Spenden stellen eine Herausforderung dar. Ein weiteres Problem sind die steigenden kommunalen Sparmaßnahmen, bei denen kulturelle Ausgaben oft als Erstes gekürzt werden – trotz der hohen Abhängigkeit vieler Kulturinstitutionen von diesen Mitteln.

Besonders im Vereinsrecht zeigen sich erhebliche Herausforderungen: Die bürokratischen Hürden in der Gründungsphase, hohe Verantwortung und Haftungsrisiken in der Vorstandsarbeit sowie geringe Aufwandsentschädigungen für Vorstände erschweren die Besetzung ehrenamtlicher Leitungspositionen. Auch rechtliche Anforderungen wie Gemeinnützigkeitsvorschriften, GEMA-Regelungen und Datenschutzbestimmungen sind zeit- und ressourcenintensiv und beeinträchtigen die eigentliche kulturelle Arbeit.

Was kulturelles Engagement lebendig hält

Damit sich Menschen in der Kultur engagieren und langfristig dabeibleiben, müssen verschiedene Bedingungen erfüllt sein (vgl. Hummel/Priller 2025:70ff): Eine zentrale Voraussetzung scheint das mitgebrachte Interesse zu sein, das oft biographisch geprägt ist. Häufig besteht bereits ein persönlicher Bezug zu kulturellen Aktivitäten, der als Triebfeder für das Engagement in einem bestimmten Kulturbereich dient. Ebenso spielen soziale Netzwerke eine bedeutende Rolle: Familie, Freunde oder Bekannte sind oft die entscheidenden Impulsgeber, da sie entweder selbst in einer Kulturorganisation aktiv sind oder die engagierte Person auf eine bestimmte Einrichtung aufmerksam machen. In diesem Zusammenhang kann es für Organisationen besonders wirkungsvoll sein, bestehende Mitglieder gezielt dazu zu ermutigen, in ihrem Umfeld für die Institution zu werben.

Neben dem persönlichen Interesse und der sozialen Einbettung können auch symbolische und statusbezogene Faktoren das Engagement beeinflussen. In einigen Bereichen, etwa im Kunst- und Museumssektor, hat freiwilliges Engagement eine Prestige- und Sozialstatusfunktion. Nach Pierre Bourdieus Sozialkapitaltheorie kann kulturelles Engagement als Strategie betrachtet werden, um wertvolle soziale Netzwerke aufzubauen und den Zugang zu weiteren kulturellen oder ökonomischen Ressourcen zu erleichtern. Gleichzeitig trägt es zur sozialen Positionierung bei, indem es Anerkennung innerhalb einer Gemeinschaft schafft. Dieses Wissen könnte strategisch genutzt werden, um das ZKE gezielt zu stärken.

Während biografische und soziale Faktoren den Einstieg in das Engagement begünstigen, sind andere Aspekte entscheidend, um Engagierte langfristig zu binden. Ein zentrales Element ist dabei die Erfahrung der Selbstwirksamkeit. Menschen bleiben eher engagiert, wenn sie das Gefühl haben, etwas bewirken zu können und aktiv mitzubestimmen. Zufriedenheit entsteht insbesondere dann, wenn der individuelle Wirkungsgrad sichtbar wird und Engagierte spüren, dass ihr Beitrag einen Unterschied macht. Ebenso wichtig ist das Gefühl, in der Organisation gesehen und wertgeschätzt zu werden. Neben diesen individuellen Erfahrungen spielt auch das Gemeinschaftsgefühl eine große Rolle, da sich viele Engagierte durch den Zusammenhalt innerhalb der Organisation motiviert fühlen. Diese Beobachtungen decken sich mit den allgemeinen Erkenntnissen der Engagementforschung.

Neben individuellen Motiven tragen auch strukturelle Bedingungen dazu bei, dass Menschen in Kulturorganisationen aktiv bleiben. Ein zentraler Erfolgsfaktor ist die gezielte Nutzung individueller Talente und der Wissenstransfer innerhalb der Organisationen. In Sachsen-Anhalt etwa organisiert der Landesheimatbund Vereinssprechstunden, in denen Mitglieder mit Fachwissen zu Buchhaltung oder Steuerrecht andere Vereinsmitglieder unterstützen. Auch Kooperationen mit externen Akteuren können nachhaltige Vorteile schaffen. So hat der Verband einen Partnerschaftsvertrag mit der GEMA abgeschlossen, durch den alle Kulturvereine des Verbands 20 % Ermäßigung auf Veranstaltungsgebühren erhalten. Ein weiteres Beispiel für gelungene Wissensweitergabe sind digitale Stammtische in Bibliotheken, bei denen technisch versierte Senior*innen anderen älteren Menschen bei der Nutzung digitaler Medien helfen. Solche Formate zeigen, dass durch gezielten Einsatz von Fachkenntnissen nachhaltige Strukturen geschaffen werden können, von denen alle Beteiligten profitieren.

Neben diesen strukturellen Maßnahmen können Kulturorganisationen aktiv Anreize setzen, um das Engagement zu fördern. Veranstaltungen wie exklusive „Blick hinter die Kulissen“-Touren oder Premierenkarten für ehrenamtlich Engagierte in Theatern können eine besondere Wertschätzung ausdrücken. Auch eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit trägt dazu bei, neue Engagierte zu gewinnen. Viele Menschen kommen aus eigenem Antrieb auf Kulturvereine zu, daher ist es für Organisationen entscheidend, ihre Angebote sichtbar zu machen und aktiv auf potenzielle Engagierte zuzugehen – sowohl über traditionelle Kanäle als auch über Social Media.

In bestimmten Fällen kann sogar eine drohende Schließung oder der Verfall einer kulturellen Einrichtung als Mobilisierungsfaktor wirken. Wenn eine kulturelle Stätte abgerissen oder nicht weiter finanziert werden soll, fühlen sich viele Menschen aufgerufen, sich für deren Erhalt einzusetzen. Ein Beispiel hierfür ist der Förderverein Gutshaus Bobbin e.V., der sich für die Restaurierung eines historischen Gutshauses in Mecklenburg einsetzt. Die Vereinsmitglieder betreiben ein Café, das Menschen verschiedener Generationen und Hintergründe zusammenbringt und gleichzeitig durch die Einnahmen zur Finanzierung der Restaurierungsarbeiten beiträgt. In ähnlicher Weise engagieren sich zahlreiche Freiwillige über Initiativen wie die „Rote Liste“ des Deutschen Kulturrates oder die Deutsche Stiftung für Kulturschutz für den Erhalt gefährdeter Kulturgüter.

Zusammenfassend zeigt sich somit, dass erfolgreiches kulturelles Engagement auf einer Kombination aus persönlichen, sozialen und organisatorischen Faktoren beruht. Während biografische Prägung und soziale Netzwerke den Einstieg erleichtern, sind langfristige Bindung und Motivation durch Selbstwirksamkeit, Gemeinschaftsgefühl und Anerkennung entscheidend. Darüber hinaus tragen gezielte Kooperationen, Wissensaustausch und strategische Anreize dazu bei, das Engagement nachhaltig zu verankern und weiterzuentwickeln.

Fazit

Das zivilgesellschaftliche Kulturengagement ist eine tragende Säule der deutschen Kulturlandschaft und prägt maßgeblich deren Vielfalt und Dynamik. Vereine, Stiftungen, Netzwerke und informelle Initiativen leisten einen essenziellen Beitrag zur kulturellen Produktion, Vermittlung und Förderung. Dennoch steht das Engagement zunehmend unter Druck. Strukturelle Herausforderungen wie sinkende Mitgliederzahlen, Nachwuchssorgen und bürokratische Hürden erschweren die Arbeit vieler Kulturorganisationen. Besonders alarmierend ist die finanzielle Unsicherheit, die durch rückläufige Engagementquoten und zunehmende staatliche Kürzungen verstärkt wird. Während klassische Vereinsstrukturen stagnieren, gewinnen flexible, projektbasierte Formen des Engagements an Bedeutung – jedoch oft unter prekären Bedingungen.

Die Untersuchung zeigt zudem deutliche soziale und regionale Unterschiede im Engagementverhalten. Während in ländlichen Regionen Eigeninitiative und Selbstorganisation oft unerlässlich sind, nutzen Menschen in urbanen Räumen stärker bestehende kulturelle Infrastrukturen. Frauen engagieren sich überdurchschnittlich im Kulturbereich, während das Interesse junger Menschen sinkt – ein Problem, das durch generative Spannungen und institutionelle Trägheit verstärkt wird. Gleichzeitig ist das zivilgesellschaftliche Kulturengagement zunehmend akademisiert, wodurch sich die Zusammensetzung der Engagierten verändert. Politische und rechtliche Rahmenbedingungen bleiben eine zentrale Herausforderung; viele Kulturorganisationen werden durch überbordende Bürokratie, unflexible Förderstrukturen und mangelnde Anerkennung in ihrer Arbeit behindert. Der wachsende Einfluss rechtspopulistischer Strömungen könnte zudem zu einer verstärkten Bedrohung progressiver zivilgesellschaftlicher Akteure führen.

Trotz aller Herausforderungen zeigt der Bericht auch auf, wie das kulturelle Engagement nachhaltig gestärkt werden kann. Erfolgreiche Praxisbeispiele belegen, dass gezielte Nachwuchsförderung, intergenerationelle Wissensweitergabe und innovative Kooperationsformate essenziell für die Zukunftsfähigkeit des Sektors sind. Maßnahmen zur Anerkennung und Wertschätzung freiwilliger Tätigkeiten, die Flexibilisierung von Förderinstrumenten und der Abbau bürokratischer Hürden könnten zudem entscheidend dazu beitragen, das zivilgesellschaftliche Kulturengagement langfristig zu stabilisieren. In vielen Bereichen wird die Notwendigkeit betont, verstärkt innovative Finanzierungsmodelle zu nutzen, etwa durch Partnerschaften mit Unternehmen oder die verstärkte Nutzung von Crowdfunding-Initiativen. Besonders in ländlichen Regionen könnten durch kreative Finanzierungsstrategien langfristige kulturelle Projekte gesichert werden.

Neben den bereits genannten Herausforderungen und Perspektiven lässt sich beobachten, dass sich die Dynamik des Engagements im kulturellen Bereich stetig weiterentwickelt. Neue generationsübergreifende Initiativen gewinnen an Bedeutung, insbesondere durch digitale Plattformen, die kulturelle Partizipation ermöglichen. Sie zeigen die steigende Bedeutung von interkulturellen Kooperationen, die das Verständnis und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gemeinschaften fördern. Auch die Rolle von Künstlicher Intelligenz (KI) im Kulturbereich gewinnt an Relevanz. Neue Technologien können dazu beitragen, Bildungsangebote zugänglicher zu gestalten, indem sie beispielsweise personalisierte Lernpfade oder interaktive Museumsführungen ermöglichen. Die Frage, inwiefern diese neuen digitalen Angebote das traditionelle Kulturengagement ergänzen oder ersetzen, wird zukünftig eine wesentliche Rolle spielen.

Letztlich bleibt das zivilgesellschaftliche Kulturengagement ein unverzichtbarer Motor für gesellschaftlichen Zusammenhalt, kulturelle Teilhabe und demokratische Mitgestaltung. Damit es diese Rolle auch in Zukunft spielen kann, braucht es eine strategische Neuausrichtung – eine, die sowohl die veränderten Formen des Engagements als auch die gesellschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen im Blick behält.